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!!!Als Carl Kastner 1883 seinen Zug versäumte

!Vor 135 Jahren wurde Kastner & Öhler in Troppau gegründet, vor 125 Jahren versäumte Carl Kastner in Graz seinen Zug – und blieb da.

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''Von [Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)] mit freundlicher Genehmigung der [Kleinen Zeitung|http://www.kleinezeitung.at]'' (2008)

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[{Image src='Kastner.jpg' class='image_left' caption='1914 war der Neubau des Kaufhauses in der Sackstraße abgeschlossen – ein Juwel des Jugendstils war zu bewundern.\\© KK' alt='Kaufhaus in der Sackstraße, 1914' width='452' height='250' popup='false'}]

Als Carl Kastner 1883 auf dem Weg vom Firmenstammsitz in Troppau im heutigen Tschechien nach Agram (Zagreb) war, versäumte er in Graz zufällig seinen Anschlusszug. Verärgert spazierte er durch die Innenstadt und entdeckte ein leerstehendes Geschäftslokal in der Sackstraße Nr. 7, das er auf der Stelle anmietete. 

Damit begann die Erfolgsstory der Firma Kastner & Öhler auch in der Steiermark, denn in Troppau, Wien und Agram betrieb sie bereits einen florierenden Kurzwarenhandel. Als erstes Unternehmen in ganz Mitteleuropa führte Kastner & Öhler 1885 feste Preise ein – gegen den anfänglichen Widerstand seiner Kunden, die alle das Feilschen in Geschäften gewohnt waren. Den ganz großen Erfolg brachte aber der Katalogversand per Post. 

Carl Kastner und Hermann Öhler kauften nun das Haus Sackstraße 7 sowie die benachbarten Häuser in der Badgasse und begannen 1895 mit einem groß angelegten Umbau. Und dieser erste Hallenbau eines Warenhauses in der ganzen k. u. k. Monarchie konnte sich sehen lassen: Die Verkaufsräume reichten über drei Stockwerke und umschlossen innen eine bis zur Glaskuppel offene Halle. Eine Sensation unter den damals üblichen ebenerdigen Kaufhäusern. 

In den nächsten Jahren wurden weitere Nachbarhäuser erworben und man beauftragte das bekannte Theaterarchitektenduo Fellner & Helmer, die schon die Grazer Oper entworfen hatten, mit der Planung eines neuen Geschäftsgebäudes. Und wirklich: Zwischen 1912 und 1914 entstand hier ein fünfgeschossiger, gewölbt ausschwingender Neubau im Jugendstil. Seine Hauptattraktion aber waren die zwei Liftanlagen aus Messing und geschliffenem Glas – und ihr kleiner schwarzer Liftboy, den man von nah und fern anschauen kam. 

!Spektakuläre Umbauten

Die freien Innenhallen wurden schließlich in den 1950er-Jahren verbaut. Bis 1990 war die völlige Neugestaltung abgeschlossen. Im Kulturhauptstadtjahr 2003 ging die bereits fünfte Generation der Unternehmerdynastie in den Untergrund und baute direkt neben der Mur die wohl spektakulärste Tiefgarage von ganz Graz. Aber das war noch lange nicht alles. Seit 2007 erweitert das Traditionskaufhaus im Herzen der Altstadt um 40 Millionen Euro seine Verkaufsfläche um ein Viertel auf 40.000 Quadratmeter, der Modebereich wird auf 15.000 Quadratmeter fast verdoppelt. Bei laufendem Betrieb werden die Lichthöfe überdacht und 21 neue Rolltreppen installiert. Der hoch sensible Dachausbau samt Restaurant musste zwar wegen der Weltkulturerbe-Auflagen redimensioniert und zeitlich verschoben werden, er soll aber bis 2011 fertig sein. Heute beschäftigt das Familienunternehmen 1510 Mitarbeiter in 45 Filialen in Österreich, Slowenien, Tschechien und der Slowakei. 

Was alles passieren kann, wenn einer seinen Zug versäumt . . . 

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--> [Erfolgsstory von Kastner & Öhler|Wissenssammlungen/Damals_in_der_Steiermark/Kastner_]

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''© "Damals in Graz"'', [Dr. Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)]
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[{Metadata Suchbegriff='Als Carl Kastner 1883 seinen Zug versäumte Kastner & Öhler'}]

[{VerifyArticle user='hmaurer' template='Standard' date='24. Juni 2013' page-date='2012' original-author='Robert Engele' }]