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!!!Herr Herberstein reist nach Osten

!Siegmund von Herberstein, unentbehrlicher Spezialist für osteuropäische Fragen in Habsburger Diensten. Er erhielt zahlreiche Aufträge heikler Natur.

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''Von [Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)] mit freundlicher Genehmigung der [Kleinen Zeitung|http://www.kleinezeitung.at]''

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[{Image src='Herberstein.jpg' class='image_left' caption='Freiherr Siegmund von Herberstein war der gefragteste Osteuropadiplomat des frühen 16. Jahrhunderts.\\© KK' alt='Freiherr Siegmund von Herberstein' width='200' height='342'}]

Im 16. Jahrhundert ging es drunter und drüber in Europa, kein Stein blieb auf dem anderen - es war die Zeit der großen Umwälzungen. Martin Luther spaltete den Kontinent in zwei religiöse Lager, die Neue Welt wurde entdeckt, der Buchdruck revolutionierte die Informationsmöglichkeit wie heute das Internet, die Türken versuchten, das Abendland zu erobern und das Haus Habsburg wurde durch seine spanische Linie zur Weltmacht. Einen nicht unbedeutenden Anteil daran, jedoch nie an erster Stelle, trug Siegmund von Herberstein. Er war der Diplomat, der für seinen Kaiser geschickt die Kastanien aus dem Feuer holte und die heikelsten Aufgaben (zumeist) mit Erfolg ausführte.

!Kissinger seiner Zeit

Niemand bei Hof war so sprachgewandt und diplomatisch geschickt wie er. Herberstein war der kaiserliche Spezialist für osteuropäische Fragen, sozusagen ein Henry Kissinger seiner Zeit. Und er war unentbehrlich. Sogar im damals hohen Alter von 67 Jahren wurde er noch in diplomatischen Diensten nach Polen geschickt, um die Hochzeit der Tochter von König Ferdinand mit dem Polenkönig vorzubereiten. Was Siegmund aber wirklich berühmt gemacht hat, sind seine vielen Aufzeichnungen und Beschreibungen von Russland, die heute noch von historischem und kulturhistorischem Wert sind. 

Wer war nun dieser Tausendsassa der Diplomatie wirklich? „Nur ein Adeliger, der sich durch seine Leistung edel macht und sich adelig verhält, der kann auf seinen Adel pochen“, schrieb Herberstein treffsicher in sein Tagebuch, berichtet der Grazer Stadthistoriker Fritz Popelka. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Geschlecht der Herberstein aus ärmlichen Verhältnissen aufgestiegen war. 

Und wirklich: Das steirische Rittergeschlecht der Herberstein hatte sich in der Position der Burggrafen der Grenzstadt Hartberg emporgearbeitet und war zu Ansehen und Vermögen gekommen. 1290 erwarben sie die Burg Herberstein, nach der sie sich seit dem 14. Jahrhundert auch benannten. Siegmund selbst entstammte dem Krainer Zweig der Familie, der sich im Dienste der Habsburger im Grenzschutz gegen Venedig hervortat.

!Zart und kränklich

Am 24. August 1486 wurde er als Sohn des Leonhard von Herberstein in der Burg zu Wippach geboren – mitten im Grenzgebiet zwischen deutschem, italienischem und slowenisch-kroatischem Sprachraum. Unter dem Spott der meisten Adeligen, die natürlich nur Deutsch sprachen, lernte Siegmund als Kind schon Slowenisch, die Sprache der ansässigen Bauern. Da er aber sehr zart und immer wieder kränklich war, waren die Eltern der Meinung, dass er die Laufbahn eines hohen Beamten anstreben sollte. Also wurde er mit acht Jahren in die Domschule zu Gurk geschickt, die sein Onkel leitete. Doch als Kaiser Maximilian I. das elterliche Schloss Wippach im Jahr 1497 an den Grafen von Görz vertauschte, zog Siegmunds Familie auf die steirischen Güter und der Sohn wurde an die Domschule von St. Stephan in Wien geschickt. 1499 inskribierte der junge Mann an der Wiener Universität und schloss sein Studium 1502 mit dem Bakkalaureat ab. Der große Eifer, den Siegmund beim Studieren an den Tag gelegt hatte, trug ihm den Spott seiner Adelsgenossen ein. Unbeirrt wandte sich der junge Mann aber dem Jus-Studium zu und übernahm in der Folge alle Rechtsgeschäfte seiner Familie. 

[{Image src='Herberstein1.jpg' class='image_right' caption='Zeichnung eines polnischen Wisents: Herberstein machte auf seinen Reisen auch zahlreiche Skizzen.\\© KK' alt='Zeichnung eines polnischen Wisents' width='250' height='167'}]

Als 1508 ein Krieg mit Venedig ausbrach, war es aus mit den ruhigen Geschäften Siegmunds, denn alle Herbersteinschen Besitzungen in Istrien und Krain fielen in Feindeshand. Vergeblich reiste er nach Venedig, um die Ländereien wieder zurückzubekommen. Er hatte sich aber in den Kämpfen mehrfach ausgezeichnet und war dem Kaiser positiv aufgefallen, der 1514 den 28- jährigen Ritter in seine Dienste nahm. Als Hans von Stubenberg ihn wegen seiner bevorstehenden Beamtenlaufbahn in einem Grazer Wirtshaus hänselte, soll Siegmund selbstbewusst gesagt haben: „Ich schäme mich nicht, eines römischen Kaisers Schreiber zu sein“, berichtet Popelka. Aber er war zu weit Höherem berufen 

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''„Nur ein Adeliger, der sich durch Leistung edel macht und sich adelig verhält, kann auf seinen Adel pochen.“'' 
Siegmund von Herberstein

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!SIEGMUND HERBERSTEIN 

Siegmund von Herberstein wurde am 24. August 1486 auf der Burg Wippach (heute Slowenien) geboren. Als Diplomat absolvierte er zahlreiche und meist erfolgreiche Aufträge in Osteuropa, unter anderem für Kaiser Maximilian. Im hohen Alter von 80 Jahren starb Siegmund von Herberstein am 28. März 1566 in Wien.  

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--> [Siegmund von Herberstein|Biographien/Herberstein,_Siegmund_Freiherr_von] (Biographie)

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''© "Damals in Graz"'', [Dr. Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)]
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[{Metadata Suchbegriff='Herr Herberstein reist nach Osten'}]

[{VerifyArticle user='hmaurer' template='Standard' date='24. Juni 2013' page-date='2012' original-author='Robert Engele' }]