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Marpe Lanefesch#

Marpe Lanefesch
Foto: Universität Wien

1901 spendeten die Mitglieder der israelitischen Kultusgemeinde in Wien 5000 Kronen zum Bau eines „Betpavillons für kranke Israeliten“ im Allgemeinen Krankenhaus (AKH). Max Fleischer, Architekt mehrerer Synagogen, hat ihn 1903 geschaffen. Dank seiner Unauffälligkeit und geschützten Lage im Krankenhaus wurde der oktogonale Pavillon 1938 nicht zerstört. Bis 1953 behielt er mehr oder weniger seinen ursprünglichen Zustand, dann wurde dieser durch den Einbau einer Trafostation, die bis 2000 in Betrieb war, zunichte gemacht.

Im Zug des Umbaus des AKH zum Universitätscampus hat man das Bethaus als solches wieder entdeckt und im Auftrag der Universität Wien zum "DENK-MAL Marpe Lanefesch" (hebr. 'Heilung der Seele') umgestaltet. Die Künstlerin Minna Antova versteht die Neugestaltung der Gedenkstätte nicht als Rekonstruktion, sondern es soll 'transparentes Wissen' um die Geschichte sichtbar gemacht werden. Zeltdach, Vorbau und Thora-Nische wurden als Glaskonstruktion nach den erhaltenen Plänen von Max Fleischer ergänzt. Im Inneren wurde der Boden als Chronik der verschiedenen Zeit-Schichten definiert, was durch drei übereinander liegende, bedruckte Glasschichten zum Ausdruck kommt. An der Wand gestaltete Antova Fresken: riesige "zerrissene" farbige Stücke von Thora-Rollen, und die ersten Worte des Dekalogs.

hmw


Standort: Wien 9, Viktor-Frankl-Weg, Universitätscampus (zuvor AKH, 6. Hof), seit 1903/2005
Künstlerin: Minna Antova, Architektin: Maria Langthaller
Quellen: Alfred Wolf: Denkmäler und Zierbrunnen in Wien-Alsergrund, Erfurt 2005
Marpe Lanefesch
Minna Antova