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Medinger, Emil#

* 21. April 1884

Autokonstrukteur

Emil Medinger als Rennfahrer

Ing. Emil Franz Xaver Medinger wurde 1884 (in Baden bei Wien ?) geboren. Sein Vater, der Chemiker Dr. Emil Medinger, war Miteigentümer der Firma J. Medinger & Söhne. Das Stammhaus der Firma war in Gumpoldskirchen, wo Pigmente aus exotischen und einheimischen Hölzern durch Mahlen in einer Wassermühle produziert wurden. Abnehmer waren die Textil- und Leder-Industrie – beide Mitte des 19. Jahrhunderts aufstrebende Industriezweige. Auf Initiative Emil Medingers kaufte man 1863 in Neufeld eine Weinsteinsäurefabrik, die neben der Pigment- und später Gaserzeugung in Gumpoldskirchen (Stickstoff, Sauerstoff) das wichtige dritte Standbein der Firma darstellte. Als sich im Zuge der internationalen Entwicklung aufgrund der Herstellung von Ammoniak (NH4OH) ein neues Abatzgebiet für industrielle Kühlhäuser auftat, schloss sich die Firma Medinger mit dem Marktführer Linde und vier weiteren Firmen als Ammoniakhersteller zusammen. Das Werk in Gumpoldskirchen wurde verkauft und dort entstand während der folgenden Jahrzehnte durch den Einstieg der Hoechst AG über deren Tochter Messer Griesheim eine der größten Edelgasproduktionen. Die Medingers blieben auch nach dem Werksverkauf längere Zeit 25%-Anteilseigner

Emil Franz Xaver Medinger baute schon als Vierzehnjähriger (1898) in Gumpoldskirchen ein Kraftfahrzeug. 1909 kaufte er sein erstes Auto und gewann damit ein Kleinwagenrennen. Nach dem Maschinenbaustudium (Technische Hochschule in Wien) ging er zur Firma Sunbeam nach Wolverhampton (GB), wo er einen Rennwagen baute. 1913 machte er sich mit der Firma Medinger Motor Company selbstständig und konstruierte ein Leichtautomobil (Cyclecar), das Geschwindigkeiten bis 100 km/h erreichte. Davon wurde nur ein Prototyp gebaut: Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 16 PS, Bohrung 80 mm, Hub 100 mm. Dreiganggetriebe mit Leder/Metall-Kupplung, Hinterradantrieb (via Kette), Starre Frontachse, halbelliptische Federn, Langes Motorgehäuse mit schmalem Kühler. Neu war auch die Beigabe von Paraffin zum Treibstoff. Dies verbesserte die Motorleistung, besonders bei hohen Drehzahlen.
Ing. Medinger wurde während des Ersten Weltkriegs interniert und ging nach seiner Rückkehr nach Österreich 1930/31 nach China. Damit verliert sich seine Spur.

Quellen:
frdl. Mitteilung von Werner Kohl, Auer von Welsbach Forschungsinstitut Althofen, Außenstelle Wien
Geschichte auf Englisch (Englisch)
Medinger Cars and Engines (Deutsch))

hmw