!!!Ohne Agrikultur keine Hochkultur 

!!Der Grottenhof feiert als älteste Landwirtschaftsschule Österreichs 150-jähriges Jubiläum. Direktor Erich Kerngast schafft es hier seit Jahren, Stadt und Land zusammenzuführen. 

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''Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus der [Kleinen Zeitung|http://www.kleinezeitung.at] (Freitag, 12. Mai 2017)''

Von

__Ulrich Dunst  __

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[{Image src='Grottenhof.jpg' caption='Erich Kerngast hat für Schüler erfrischende Ansichten: „Ein Tanzkurs ist oft eine wichtigere Investition in die Zukunft als ein neuer Traktor“\\Fotos: KK (2), FUCHS' alt='Erich Kerngast' width='700' class='image_right noborder' height='289'}]

 

Warum feiern die Bauern in der Grazer Oper?“ Diese Frage hört Schuldirektor Erich Kerngast dieser Tage, wenn mit dem Grottenhof die älteste Landwirtschaftsschule Österreichs 150-jähriges Jubiläum begeht, nur allzu oft. Die Antwort des Südsteirers: „Wir feiern bewusst in der Mitte der Stadt, weil wir die [Landwirtschaft|Thema/Landwirtschaft] wieder in die Mitte der Gesellschaft bringen müssen.“ Es sei seine tiefste Überzeugung, sagt der kulturaffine Bauernsohn, dass es „ohne Agrikultur keine Hochkultur“ gebe: „Erst wenn man satt ist, kann man sich an schönen Künsten erfreuen.“ 

Seit zwölf Jahren leitet der Boku-Uniabsolvent, der in St. Veit am Vogau nebenher noch zehn Hektar Bio-Ackerbau bewirtschaftet, die Landwirtschaftsschule Alt-Grottenhof. Am Schnittpunkt zwischen Stadt und Land im Grazer Westen gelegen, ist es Kerngast gelungen, beide Welten näher zueinanderzuführen. Nicht zuletzt, weil die Schule nun über eine [Bäckerei|Thema/Baeckerei_Konditorei], eine Fleischerei und eine Molkerei verfügt, deren von Schülern mitproduzierte [Lebensmittel|Thema/Lebensmittel] im Hofladen verkauft werden. Auch in der Meinungsbildung in der Bevölkerung versucht der heuer 60- Jährige, früh anzusetzen. Deshalb wird in Alt-Grottenhof jährlich 2000 (städtischen) Schulkindern der Bauernhof nähergebracht. 

Kerngasts Überzeugung, die er auch am Samstag bei einem Festakt in der Grazer Oper vor der Politspitze des Landes und internationalen Gastrednern postulieren wird: „Eine feingliedrige Landwirtschaft ist kein Klotz am Bein der Gesellschaft, wie es heute oft wahrgenommen wird, sondern in Wahrheit ihr größter Schatz.“ Während Kerngast seine rund 150 Schüler auch ständig dazu ermuntert, als Bauern mehr Kooperationen untereinander einzugehen, steht der verheiratete Vater auch beruflich vor ebendieser Herausforderung. Denn ab dem nächsten Schuljahr ist der Alt- Grottenhofer als neuer Gesamtdirektor auch für die bisher in Thal beheimatete Landwirtschaftliche und Gärtnerische Handelsschule Grottenhof- Hardt verantwortlich, war früher schon als Tierzuchtlehrer tätig war. 

In jedem Fall wird Kerngast seine Schüler mit manchmal unkonventionellen, aber erfrischenden Ansichten überraschen, wenn er etwa der männlichen Schülerschar nahelegt: „Burschen, ein Tanzkurs und ein Rhetorikkurs sind oft wichtigere Investitionen in die Zukunft als ein neuer Traktor.“ 

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[Kleine Zeitung|http://www.kleinezeitung.at], Freitag, 12. Mai 2017
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