!!!Jägerndorf/Krnov 

[{Image src='Wappen_Jaegerndorf.png' height='100' class='image_left' width='77'}]Nahe der polnischen Grenze, am Zusammenfluss von Opava (Oppa) und Opavice (Goldoppa) liegt die ehemalige Hauptstadt eines kleinen Herzogtums – __[Jägerndorf|https://de.wikipedia.org/wiki/Krnov]__ (23.992 Ew.). Sie gehört zu den ältesten Stadtgründungen Schlesiens und war eines der Zentren der Leinwandindustrie und des Tuchmachergewerbes und seit dem 18. Jahrhundert auch der Textilindustrie. Berühmt ist die Stadt durch die Orgelerzeugung, im Jahre 1873 gegründet.\\ \\ 

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[{Image src='Jägerndorf.jpg' height='400' class='image_block' caption='Rathaus und Sparkasse' alt='Rathaus und Sparkasse' width='600'}]

[{Image src='Jaegerndorf_Sparkasse.jpg' height='270' class='image_block' caption='Sparkasse' alt='Sparkasse' width='411'}]
[{Image src='Jaegerndorf_Portal.jpg' height='270' class='image_block' caption='Portal Sparkasse' alt='Portal Sparkasse' width='405'}]

[{Image src='Jaegerndorf_Strasse.jpg' height='270' class='image_block' caption='Alte Gasse' alt='Gasse' width='405'}]
[{Image src='Jaegerndorf_Platz.jpg' height='270' class='image_block' caption='Blick zum Rathaus' alt='Blick zum Rathaus' width='405'}]
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[{Image src='Jaegerndorf_Mauer.jpg' height='270' class='image_block' caption='Schwedenmauer' alt='Schwedenmauer' width='405'}]
[{Image src='Jaegerndorf_Marienkirche.jpg' height='270' class='image_block' caption='Kirche St. Martin' alt='St. Martin' width='180'}]
[{Image src='Jaegerndorf_Kirche.jpg' height='270' class='image_block' caption='Kirche' alt='Kirche' width='405'}]
[{Image src='Jaegerndorf_Bauer.jpg' height='270' class='image_block' caption='Denkmal für Architekt Leopold Bauer' alt='Architekt Bauer, errichtete die Nationalbank in Wien und den Vogelweidhof' width='405'}]
[{Image src='Jaegerndorf_Schloss.jpg' height='270' class='image_block' caption='Schlosshof' alt='Schlosshof' width='405'}]
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!Geschichte der Stadt 
1377 wurde das damalige Herzogtum Troppau geteilt und das Herzogtum Jägerndorf gegründet. In dieser Zeit begann auch die – überwiegend deutsche – Besiedlung des Gebietes. Im 16. Jahrhundert, unter den Hohenzollern, wurde in Jägerndorf ein spätgotischer Herrschaftssitz mit Renaissanceelementen gebaut. 

Eine erfolgreiche Zeit für Jägerndorf war das 19. Jahrhundert. Im Ort entwickelte sich die Textilindustrie und ab den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts begann sich die Orgelbaufirma der Brüder Rieger zu etablieren, die auch heute noch sehr bekannt ist. In der Stadt wurden viele schöne öffentliche Gebäude und Fabrikantenvillen gebaut, die berühmte Architekten aus Österreich-Ungarn und Deutschland entworfen hatten. 
In der Zeit des Münchner Abkommens 1938 ließ sich die Mehrheit der Bevölkerung als Deutsche registrieren und während des Zweiten Weltkriegs gehörte Jägerndorf zum Großdeutschen Reich mit allen Folgen, die daraus nach dem Krieg resultierten. 1945 wurde die Stadt bombardiert.

!Rathaus und Sparkasse
Seit 1582 dominiert das ursprünglich im Renaissancestil erbaute Rathaus den Hauptplatz von Jägerndorf. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es abgerissen und im Stil der Neorenaissance wieder aufgebaut. Die Eröffnung fand 1903 statt.
Das Rathaus verfügt über einen 52 m hohen Turm, an dem sich das Stadtwappen – zum ersten Mal im Jahre 1311 belegt – befindet.
An das Rathaus schließt das grüne Sparkassengebäude, das 1906-1907 im Jugendstil erbaut wurde, an. Erwähnenswert ist das darin befindliche Cafe, in dem bereits mehrere Filmszenen gedreht wurden.

!Pfarrkirche St. Martin
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1281, als Nikolaus I. von Troppau das Patronat dem Deutschritterorden übertrug. Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte der Bau der Kirche im gotischen Stil mit nur einem Turm an der südlichen Seite. Der zweite Turm mit einem Wandelgang wurde erst im 16. Jahrhundert hinzugefügt und als Stadtturm bezeichnet, da er dem Turmwächter für seine Wachgänge diente. 
In der Kirche befindet sich eine 1904 gebaute Orgel der Firma Rieger aus Jägerndorf.

!Minoritenkonvent
Ein bedeutendes Denkmal der Stadtgeschichte ist die Kirche der Jungfrau Maria mit anliegendem Minoritenkloster. Die Minoriten kamen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nach Jägerndorf, wurden jedoch im Zuge der Reformation aus der Stadt vertrieben und die Gebäude dienten weltlichen Zwecken. Erst 1623 konnten die Minoriten zurückkehren und die Rekatholisierung der Region betreiben. Die stark beschädigten Gebäude wurden renoviert, die gesamte Anlage im Stile des Barock umgestaltet. Heute wird der Konvent wieder von den Minoriten bewirtschaftet.

!Heilig-Geist-Kirche mit Spital
1280 wurde der Deutschherrenorden nach Jägerndorf berufen, um ein Spital mit einer Kirche für Kranke und Bedürftige zu bauen.
In der Zeit der Verfolgung der katholischen Kirche war das Spital geschlossen und die Kranken wurden in das Minoritenkloster umgesiedelt. Das leere Gebäude des Spitals diente ein paar Jahren als Speicher und als eine Kneipe von zweifelhaftem Rufe.
Heute, nach dem Wiederaufbau der gotischen Kirche und des Barockspitals, dient das rekonstruierte Gebäude als Konzertsaal mit einer schönen, in Jägerndorf hergestellten Orgel. 

!Synagoge 
Die Synagoge wurde 1871 bis 1875 am ehemaligen Tempelring errichtet und ist ein geschütztes Kulturdenkmal.
Sie wurde im neuromanischen Stil nach Plänen des Architekten Ernst Latzel gebaut. Der markante Bau im Rundbogenstil mit zwei markanten Türmen ist weithin sichtbar.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Synagoge auf Betreiben des Stadtrates als Markthalle zweckentfremdet, was deren Abriss verhinderte; die Einrichtung wurde von den deutschen Besatzern zerstört, nur einige Kultgegenstände wie die Tora wurden gerettet. Ab 1960 war in der Synagoge das Bezirksarchiv untergebracht. Im Jahr 1994 wurde die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Olmütz übergeben und in den folgenden Jahren fand eine umfassende Renovierung statt.

!Schloss 
Das Schloss Krnov wurde unter Markgraf Georg errichtet, der das schlesische Herzogtum Jägerndorf durch Kauf erwarb. Mit dem Bau beauftragte er Hans Beheim. Das Schloss diente als Residenz der Herzöge und wurde durch weitere zeitgleiche Baumaßnahmen in der Stadt in den Verteidigungsring der Stadtmauer integriert.\\ \\


--> Fotos: P. Diem, Textvorlage: O. und A. Schweizer








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