!!!Plečnik, Jože Werke 1

!Das Zacherlhaus

!Die Brücken und die Markthallen von Laibach                                    
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''Alle Fotos:© P. Diem''

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[{Image src='Brandstaette.JPG' caption='In der Brandstätte' height='170' alt='Zacherlhaus - Brandstätte' width='226'}]
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[{Image src='Zacherlhaus.jpg' caption='Zacherlhaus' height='170' alt='Zacherlhaus' width='114'}]
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[{Image src='Brandstaette_Fassade.jpg' caption='Fassade' height='170' alt='Zacherlhaus - Fassade' width='127'}]
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[{Image src='Engel.jpg' caption='Erzengel Michael' height='170' alt='Erzengel Michael am Zacherlhaus' width='127'}]
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[{Image src='Brandstaette_Details.jpg' caption='Karyatiden' height='170' alt='Karyatiden am Zacherlhaus' width='226'}]
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Das Zacherlhaus ist ein von Josef Plecnik entworfenes Wohn- und Geschäftsgebäude. Es wurde von 1903 bis 1905 an der Brandstätte 6 in Wien 1., errichtet. Der Bauherr, __Johann Evangelist Zacherl__, war Sohn des Fabrikanten [Johann Zacherl|http://www.zacherlfabrik.at], des Gründers der [Zacherlfabrik|http://www.sagen.at/fotos/showphoto.php/photo/12301], in der Insektenvertilgungsmittel hergestellt wurden. Der hoch aufragende Bau war das erste "moderne" Haus in der Innenstadt. Den Reiz daran macht vor allem die Fassade mit den grauen, polierten Granitplatten und den steinernen Linien aus. Eine Besonderheit ist das kunstvoll gestaltete, auskragende Dachgesims. Erdgeschoss und Mezzanin enthalten Eisenbetonkonstruktionen, die zu den ersten in Wien zählen.\\
Die Figur an der Fassade, den Erzengel Michael darstellend, schuf __Ferdinand Andri__, die Karyatiden stammen von __Franz Metzner.__\\
Im ovalen Stiegenhaus gibt es einen insektenartigen Beleuchtungskörper, der ebenso wie der Erzengel Michael (der Besieger der unreinen Geister) auf das Insektenpulver verweist,  mit dem die Familie Zacherl reich wurde. 1949 mussten Wiederherstellungsarbeiten an dem im Zweiten Weltkrieg beschädigten Haus vorgenommen werden.\\
Das denkmalgeschützte Gebäude zählt heute zu den bedeutendsten Bauten der Otto Wagner-Schule. Es befindet sich im Besitz der Nachfahren von Johann Zacherl und dient als Bürogebäude. Türen und Fenster sind noch original. Fehlende Beschläge wurden sogar nachgegossen.


!Der Karl-Borromäus-Brunnen     [siehe auch unter Denkmäler|Wissenssammlungen/Denkmale/Borromäus-Brunnen]


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[{Image src='Karl_Borromaeus_Brunnen.jpg' caption='Borromäus-Brunnen' height='150' alt='Borromäusbrunnen' width='112'}]
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[{Image src='Borromaeus_breit.JPG' caption='Borromäus-Brunnen' height='150' alt='Borromäusbrunnen' width='199'}]
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[{Image src='Borromaeus_nahe.jpg' caption='Borromäus-Brunnen' height='150' alt='Borromäusbrunnen' width='204'}]
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[{Image src='Adler_Borromaeus.JPG' caption='Detail' height='150' alt='Borromäusbrunnen' width='215'}]
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[{Image src='Borromaeus.jpg' caption='Borromäus-Brunnen' height='150' alt='Borromäusbrunnen' width='112'}]


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Anlässlich des 60. Geburtstags von Bürgermeister __Karl Lueger__ wurde der Borromäusbrunnen in Wien 3., gestiftet. 
Er ist eines der wenigen Beispiele für Freiplastikim Jugendstil. Namensgeber für den Brunnen war der 1610 heilig gesprochene Graf __Karl Borromäus__, Kardinal und Erzbischof von Mailand und Namenspatron von Karl Lueger.
Im März 1904 wurde __Josef Engelhart__ durch den Gemeinderat Josef Sturm mit dem Entwurf eines Brunnens auf dem damaligen Gemeindeplatz beauftragt. Enthüllt wurde der aus Marmor und Bronze gefertigte Brunnen am 25. Mai 1909.

Da Josef Engelhart Probleme mit der formalen Gestaltung des Brunnens auf dem dafür bestimmten, lediglich 14 x 22 Meter großen Platz hatte, bat er den Architekten __Josef Plečnik__ um Hilfe. In weiterer Folge waren auch __Eduard Hauser__ (Steinmetzarbeiten) und __A. Frömmel__ (Gussarbeiten) beteiligt.

In einem niedrigen runden Becken findet sich ein dreipassförmiger Sockel, auf dem dreimal fünf Putten drei Wasserbecken, die durch drei Figurengruppen („Über die Liebe“, „Empor die Herzen“ und „Sankt Karl Borromäus“) verbunden sind, tragen. Die von den Putten getragenen Wasserbecken sind mit Reliefs aus Rankenwerk, Molchen und Fischen, die auch als Wasserspeier dienen, verziert. Darüber ragt ein dreieckiger Obelisk aus Marmor empor, der gleichzeitig den Hintergrund für die Figurengruppen bildet. Borromäusbrunnen

[{Image src='Laibach_drei_Fluesse.jpg' height='200' class='image_left' caption='Drei-Flüsse-Brunnen in Laibach\\© P. Diem' alt='Drei-Flüsse-Brunnen in Laibach' width='149'}]

__Josef Engelhart__ hatte ursprünglich vier realistisch gestaltete Gruppen, die 
Szenen aus dem Leben des hl. Karl Borromäus, des Namenspatrons des Politikers, 
darstellen sollte, konzipiert. Das Wasser sollte sich über den auf einem 
Steinquader stehenden Gruppen in vier Schalen ergießen. Plecnik verfolgte die 
Arbeit des Freundes mit Interesse und schlug im Herbst des Jahres 1906 einen 
runden Brunnen mit einer Knabenfigur vor, da er der Meinung war, dass ein 
solcher der ungünstigen Lage des Platzes, der zwischen vier Gassen eingezwängt 
war, besser entsprechen würde. Zum Schluss legte Engelhart die Entscheidung in 
Plecniks Hände. Dieser ersetzte den quadratischen Grundriss durch einen 
dreieckigen und plazierte die Bronzeschalen über die Putti. Durch eine ovale 
Vertiefung löste er die Problematik des an sich unschönen Platzes und schützte 
die Besucher vor dem Verkehr. Es entstand ein kleiner, niedrig umbauter Park mit 
Bänken, Rasenfläche und Pappeln, aus dessen Mitte sich aus einem runden Bassin 
der reichgegliederte Brunnen erhob. Das gesamte Ensemble schloss er mit einem 
neutralen Obelisken ab. Es ist nicht schwer, eine Parallele zum Barockbrunnen 
der drei krainischen Flüsse zu finden, den der venezianische Bildhauer 
__Francesco Robba__ in der Mitte des 18. Jahrhunderts vor dem Rathaus in Laibach 
errichtet hatte. Wie wir bereits anhand des Zacherl-Hauses erkennen konnten, ist 
es kein Zufall, wenn Plecnik die Erinnerung an einige der bedeutendsten 
Denkmäler seiner Heimatstadt nach Wien übertrug. Plecniks Anteil als Bildhauer 
war in diesem Fall nicht unbedeutend. Er modellierte den mit Akanthus überwach-
senen Granitsockel des Obelisken und je zwei einander gleichende Bronzevasen auf 
der Parkmauer. Die stilisierten Adler und Steinböcke zeugen von einem der Antike 
kongenialen Verständnis für die Monumentalität des skulpturalen Ausdrucks.

!Quelle
\\__Damjam Prelovsek__, Josef Plecnik, Residenz-Verlag, Salzburg, 1992
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