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Der Weltmarkt hat längst angebissen#

Indien, Jakarta, Kolumbien, Kongo und jetzt sogar Äquatorialguinea: Im 50. Jubiläumsjahr verbucht der Grazer Weltmarktführer König Maschinen spektakuläre Exporterfolge.#


Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Kleinen Zeitung (Donnerstag, 21. Juli 2016)

Von

Manfred Neuper


400 Gäste beim großen Firmenfest zum 50. Jubiläum
400 Gäste beim großen Firmenfest zum 50. Jubiläum
Fotos: FUCHS, KÖNIG

Surakarta, Nagpur, Barranquilla, Lubumbashi – es gibt wohl nur wenige Steirer, die eine geografische Zuordnung dieser Städte aus dem Effeff vornehmen können. Wolfgang Staufer ist einer von ihnen. Gemeinsam mit Hannes Stelzer lenkt er die Geschicke von König Maschinen, weltweit führender Hersteller von Bäckereimaschinen und -anlagen mit Sitz in Graz-Andritz. Die genannten Städte liegen in Indonesien, Indien, Kolumbien und im Kongo und haben eines gemeinsam: In all diesen Städten sind Maschinen von König im Einsatz.

König baut maßgeschneiderte Anlagen und Hochleistungsbrötchenanlagen für handwerkliche und industrielle Bäckereien. Die Palette reicht von der Systemplanung über das Projektmanagement bis hin zur Installation, auch die Schulungen und das spätere Service übernimmt König.

In Indonesien erhielt das Grazer Unternehmen im Frühjahr dieses Jahres den Auftrag zur Lieferung einer kompakten Teigteil- und Wirkmaschine mit Formstation, auf der Anlage werden Hamburger- und Hotdog-Brötchen gefertigt, in Indien wurden heuer bereits mehrere Großaufträge für Brötchenanlagen abgewickelt.

Mehr als 16.300 Projekte#

Einer der Kaufabschlüsse wird Staufer immer in Erinnerung bleiben, weil Vater und Sohn des indischen Familienunternehmens extra nach Wien angereist waren. „Es hatte an diesem Tag sehr viel geschneit und wir stapften in Wien durch den Schnee, auf dem Weg zu einem Restaurant.“ Die Kunden aus dem fernen Indien seien fasziniert gewesen, „der Vater sagte mir sogar, es sei das allererste Mal in seinem Leben, dass er Schnee sieht. Das war ein schöner Moment.“ Die Anlage wird in wenigen Wochen in Betrieb gehen. Weltweit gibt es kaum „weiße Flecken“, also Länder, in denen keine König-Maschinen im Einsatz sind. Im August wird König etwa eine Brötchenanlage nach Äquatorialguinea in Westafrika liefern, auf der süße Briochebrötchen hergestellt werden. In Lubumbashi im Kongo setzt man seit Kurzem ebenfalls auf eine Kleingebäckanlage von König.

Die König- Geschäftsführer Wolfgang Staufer und Hannes Stelzer
Exportquote von mehr als 90 Prozent: Die König- Geschäftsführer Wolfgang Staufer und Hannes Stelzer
Foto: KÖNIG

Die derzeit wachstumsstärksten Märkte für König sind laut Staufer Europa, Indien sowie der Iran. „In den Iran haben wir schon zwei große Anlagen geliefert, mit dem Ende der Sanktionen ergeben sich hier wieder sehr gute Aussichten auf eine Wiederbelebung. Hier sind die guten Referenzprojekte ein großer Vorteil.“ In Indien könnte mittelfristig eine eigene Vertriebsniederlassung gegründet werden, „das ist ein sehr dynamischer Markt, in dem wir die Marktbearbeitung jedenfalls intensivieren werden“, betont Staufer. Für die Akquisition großer internationaler Aufträge hat sich auch das Kundenvorführzentrum am Grazer Stammsitz als sehr hilfreich erwiesen. Dort steht fast der gesamte Hightech-Maschinenpark von König für potenzielle Kunden zur Verfügung, „alles kann getestet werden, Kunden bringen dafür ihre eigenen Rohstoffe mit, da wird dann etwa spezielles Mehl aus Indien angeliefert, damit die Technologie im Echtbetrieb ausprobiert werden kann.“

Durch neue, größere Maschinenserien gilt auch der US-Markt „sehr vielversprechend“, sagt Staufer. Um dem Wachstum Rechnung zu tragen – zuletzt lag der Jahresumsatz bei 60 Millionen Euro – werde auch am Grazer Standort laufend investiert, nach qualifizierten Mitarbeitern in den Bereichen Service, Konstruktion und Projektmanagement halte man stets Ausschau.

Es sind spektakuläre Exporterfolge, die König in diesem ganz besonderen Jahr verbuchen kann. Denn das Familienunternehmen wurde 1966, also vor genau 50 Jahren, von Helmut König noch während seiner Studienzeit gegründet. König verstarb 1992, damals übernahm Richard Häusler die Leitung und baute die Stellung des Betriebs auf dem Weltmarkt weiter aus. Häusler ging mit 1. März in den Ruhestand. In den vergangenen 50 Jahren setzte König weltweit mehr als 16.300 Projekte um. Heute spannt sich von der Zentrale in Graz aus ein dichtes globales Produktions-, Verkaufs- und Servicenetz, neben den Fertigungsstandorten in Graz und Celldömölk/ Ungarn gibt es Vertriebstöchter in Deutschland, den USA, Russland, Italien und den Niederlanden. Rund die Hälfte der weltweit 500 Beschäftigten arbeiten am Stammsitz in der Steiermark.

Kleinen Zeitung, Donnerstag, 21. Juli 2016