!!!ÖSTERREICHISCHE HERKUNFT 1914: Schon damals war man nicht erfreut, wenn österreichische Erzeugnisse, ausländische Aufschriften trugen. ...weiters ist darauf zu dringen, dass österreichische oder reichsdeutsche Erzeugnisse auch als solche ausdrücklich bezeichnet werden müssen; es ist leider traurige Tatsache, dass anerkannt gute inländische Erzeugnisse von ihren Erzeugern selbst unter englischer oder französischer Bezeichnung in den Handel gebracht werden. Zum Beweis eine kleine Einkaufsliste wie folgt: Fleischhauer bietet an: Rumpsteak, Beefsteak, Cotelettes. Schokolade für die Soldaten im Feld, was ist zu bekommen: „Chocolat Solitaire, Marque extrafin Confiserie, Lobositz, statt Zuckerl bekommt man Bonbons von Viktor Schmidt et fils – Wien-Budapest, oder „Hellers Palace Chocolates – G. und W. Heller, Vienna.“ Briefpapier und Umschläge sind nur zu erhalten: „Note Paper and Eve lopes – Manufakture Vienna“. Zum Schreiben einen Stift bekommt man unter den Namen „Koh-i-noor“, Made by L. u. C, Hardtmuth et Vienna, Austria“ Ein in Agram erzeugter Taschenstift heißt: „Penkala“, Porte mine – reservoir. Aluminiumschreibfedern werden als „Aluminium Pen, elastic and durable – made of best steel“ bezeichnet. So geht es bei täglichen Gebrauchsgegenständen, welche uns unter irgend einem kauderwelschen Namen angeboten werden. Hier ist es nun Pflicht der Kaufleute diejenigen Geschäftsreisenden, welche ihnen solche Waren anpreisen, ohne jeden Auftrag abziehen zu lassen. Dann werden auch die Herren Fabrikanten sofort begreifen, dass sie ihre Erzeugnisse mit ehrlich-deutschen, verständigen Namen zu bezeichnen haben, wenn sie dieselben im Inland verkaufen wollen. Die Kunden hingegen haben beim Kaufmann alle derart bezeichneten Waren und Gegenstände stets zurückzuweisen. Damit soll gezeigt werden, dass wir die Führung am Gängelbande satt haben und auf eigenen Füßen stehen. Hinaus mit allem, was sich nur irgendwie an das Englische oder Französische anzulehnen sucht: unsere guten inländischen Waren brauchen sich ihrer Herkunft nicht zu schämen. Möge also der von dem habgierigen, Beute hungrigen England angezettelte Vernichtungskrieg auch auf diesem Gebiet für uns ein Wendepunkt zum besseren werden..... In dieser Hinsicht hat sich allerdings nichts geändert, denn all die Hochhäuser und verschiedenen Gegenstände tragen oft exotische Namen nur keinen einheimischen. QUELLE: Österreichische Land-Zeitung, 19. Dezember 1914, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO [Wissenssammlungen/Essays/Historisches_von_Graupp] >[Zurück zur Übersicht über alle Beiträge|Wissenssammlungen/Essays/Historisches_von_Graupp] [{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]