!!!ADOLF HUSZAR



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Österreich ist reich auf dem Gebiet der Kunst gewesen,  diesen Reichtum haben all die Künstler uns als Erbe hinterlassen Nun wie sieht es mit der Künstlerwelt in Ungarn aus?  Komponisten  Dichter  und Maler sind Namentlich bekannt, aber sonst? Nur der Bildhauerkunst scheint das rührig der Kulturhöhe zustrebende Land keinen Mann von welterobernder Genialität liefern zu  können. Die Ursache dieser Erscheinung ist wohl das geringe Interesse gelegen, welches das Publikum dieser Kunst entgegen bringt obwohl sie in Hauptstadt und Land des Monumentalen und künstlerisch Vollendeten genug vorhanden ist.

 Einer von ihnen ist Adolf Huszar, ein Bildhauer. Er wurde wie  seine Vorgänger, Ferenczy, Nicolaus Izso  dem Leben entrissen.

Huszar  wurde am 18.  Juni  1843 in Neusohl, als Sohn armer Eltern geboren, die das Geld für die einfachste Schulbildung nicht aufbringen konnten. Huszar verdankte dem Domherrn Hromoda Erziehung und Bildung. Dieser  edle  Priester nahm auch auf die Geistesrichtung  seines Schützlings großen Einfluss und entfaltete dessen Talent, indem er ihn auf den plastischen  Schmuck der Kirche aufmerksam machte. Nach diesen Mustern modellierte der Knabe fleißig in Ton und erwarb  sich darin eine derartige Gewandtheit, dass er, kaum 14 Jahre alt, schon in den Rohnitzer Eisenwerken als Modelleur Stellung fand. Diese befriedigte  jedoch den ehrgeizigen Jungen nicht, der zum Bewusstsein seines  Berufes gelangt war. Er ging im Jahr 1860 nach Wien, um an den Kunstschätzen der Kaiserstadt seinen Geschmack zu bilden. Eine Zeit der Not und Sorge hatte der aufstrebende Jüngling nun zu durchkämpfen. Um sich nur ja  erhalten zu können, musste er die nichtigsten Beschäftigungen ausüben und erst der Tag an dem Fernkorns Eugen-Monument enthüllt wurde, erlöste den Jüngling aus diesem für ihn zwecklosen Kampf ums Dasein.

Anton Fernkorn, dem die  Begeisterung Huszars für sein Reiterstandbild wohltat nahm ihn in sein Atelier auf und brachte ihn dann zu höherer Ausbildung in die Akademie der bildenden Künste. Vier Jahre der Lehrzeit bei Fernkorn hatten  Huszar genügt, um sich die Technik der Monumentalplastik anzueignen, um  im Atelier Gassers weiter  vier Jahre zu üben. Sein bedeutendes Talent, welches endlich in seinem Vaterlandww Anerkennung fand und dem jungen Künstler ein Reisestipendium von 600 Gulden einbrachte. Gerne hätte er nun seiner Sehnsucht, die  unsterblichen Schöpfungen Bounarottis, Sansovinos und Ghibertis im gelobten Land der Künste zu bewundern, Genüge   getan, doch hielt ihn  davon die Preisausschreibung für ein Eötves-Denkmal ab, an welcher er sich beteiligen wollte. Seine Skizze gewann den Preis von 4000 Francs und er wurde von der Jury betraut die Preisskizze unter Anleitung Caspar Zumbusch auszuführen, Nach einer großen Studienreise durch Italien und. Deutschland vollendete er 1874 sein erstes monumentales Werk und dieses beförderte ihn auf die  Ruhmeshöhe und zur Popularität. Die Aufträge liefen nun in Fülle ein, und jede neue Arbeit ließ es deutlich erkennen, dass Ungarn in Adolf Huszar ein  hervorragender Bildhauer erstanden war.

Er arbeitete mit rastlosem Fleiß und schuf in kurzer Zeit eine ganze Reihe von Büsten, welche eine außerordentliche Charakterierungskraft, Originalität in der Auffassung und Unmittelbarkeit der Gestaltung kennzeichnen.

Die Büsten des Monarchen, des Schauspielers Szentpeteri, des Malers Barabas, seines Vorgängers in der Stellung eines Professors an der Landeszeichenschule, Bildhauer  Izsos, ferner Franz Deaks, August Treforts, Franz Pulszkys und des Literarhistorikers Franz  Toldi sind in ihrer Art Meisterwerke; eine gelungene kleinere  Schöpfung ist auch die anlässlich der  letzten Weihnachtsausstellung in der „Allgemeinen Kunst-Chronik“ gewürdigten  Genregruppe „Spiel auf,  Zigeuner!“

Sein Ruhm wurde immer größer und so wurde er mit dem Standbild Petöfis und des General Bems betraut. Beide Werke sind in Erz gegossene Erinnerung an die an Glanz und Schatten so reichen Kämpfe für die ungarische Freiheit, in denen sich Leier und Schwert zum treuen Bund vereint.



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Im Jahr 1878 siegte Huszar in Konkurrenz für das Denkmal der Arader Märtyrer und es wurde ihm  die Ausführung desselben übergeben. Er vollendete jedoch nur die Hauptfigur der „Pannonia“, die Haupt-Reliefs der 13 Freiheitshelden wollte er im Laufe dieses Jahres fertigstellen

Im Jahr 1879 beteiligte er sich an der internationalen Konkurrenz für ein Denkmal Franz Deaks und seine drei Skizzen übertrafen alle eingelieferten Arbeiten. Sein Modell war tatsächlich ein außerordentliches Kunstwerk und geradezu unübertrefflich in der  Ausprägung des nationalen Charakters. Es war ihm gegönnt, diese sein Meisterwerk für den Guss  fertig zu stellen. Sowohl die sitzende Gestalt Deaks als die vier allegorischen Figuren sind mit Sorgfalt  durchgeführt, und das Denkmal, das noch im Laufe des Jahres enthüllt werden dürfte, zeigt am klarsten, wie sehr die ungarische Nation Ursache hat, am Grab  Huszars zu trauern.

Seine letzten Werke waren eine Statue Beethovens für die k. Oper, eine Büste Robert Volkmanns und endlich eine für die Landesausstellung bestimmte mythologische Gruppe: Venus  und Amor. Dieses letzte Werk welches in Florenz bereits in Marmor hergestellt wird, erinnert geradezu an die klassischen Meisterwerke und wird zu einem Prunkstück Budapest  werden. Venus sitzt mit leicht überschlagenen Beinen in schiefer Stellung, die Hände hoch empor streckend. Amor fliegt ihr zu und seine Händchen erhaschen eben die Venus. Die Blicke des  Götterpaares treffen sich und es scheint, dass  auch die Lippen einander bald berühren werden. Die beiden Gestalten sind von vollendeter Anmut und werden ihrem Schöpfer noch viele Bewunderer zuführen.

Huszars Schüler und Ateliergenosse  Eduard Mayer musste, nachdem Huszar am 21. Jänner  1885 verstorben war, die vier Sockelfiguren  beim Deak Monument vollenden.

QUELLEN: Österreichische Kunst-Chronik,  31. Jänner 1885, 19. Dezember  1885, Österreichische Nationalbibliothek ANNO

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