!!!ALTVATER





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Am 11. September  1907 feierte man in Freiwaldau  25 Jahre Sudeten Gebirgsverein.

Im ersten  Vereinsjahr erstreckte sich die  auf das Gebirge  direkt gerichtete Tätigkeit auf die Markierung nach den damals als solchen allein geltenden Hauptpunkten: Altvater,  Roter Berg. Herausgabe einer  Wegekarte.

Nach zehnjährigem Bestand im Jahr 1891 konnte man mit Stolz  darauf hinweisen, dass u..a.  die  Erschließung der Tropfsteinhöhle in Saubsdorf und Erbauung des allerdings sehr primitiv gewesene Schutzhauses auf dem Altvater 11.836 Gulden, für die Erbauung  und innere Einrichtung des Georgshauses auf der Hochschar  10.919 Gulden verausgabt wurde. 

Der  27. Februar 1893 war für den Verein  ein Tag der Trauer, denn um 9 Uhr abends wurde das Georgshaus  ihre liebste Schöpfung, ein Raub der Flammen, eine ruchlose Hand hatte es vernichtet. Doch am 17. Juni 1894 erstand das neue Georgshaus im Beisein vieler Festgäste. Der Gesamtwert 56.000 Kronen.

Nach der Studentenherberge in Freiwaldau im Jahr  1882, wurde 1888 die neue Schweizerei dank  der Hochherzigkeit des Fürsten Karl Liechtenstein erbaut und feierlich eröffnet werden, fünf Jahre später konnte von hier der 5 Kilometer lange Steinkammgraben weg  begangen werden.

In diese Zeit fällt  der Ankauf der alten Gaststätte auf dem Rotenberg  und der Erwerb einer 2 ha  großen Grundfläche das für den Bau eines Touristenheimes bestimmt war. Noch ein weiterer  Ankauf eines Grundes im Revier Dittershof.

1904:  Der größte Reiz  der Sudeten und zugleich ihr schönster Schmuck ist der Wald. Derselbe reicht von den Tälern bis hinan zu den schön gerundeten Bergkuppen, nur die  höchsten unter ihnen, die sich  über die Region des Niederholzes erheben,  freilassend. In ihrem mächtigsten Berg, dem Altvater eine Höhe von 1490 Meter  erreichend, erschließt sich vor jeder Bergeshöhe der Sudeten der ganze Zauber lieblicher Anmut und Poesie der Waldberge.

Auf den Altvater selbst bietet bis zur  Vollendung der im Bau  befindlichen Habsburgerwarte eine von  dem Gebirgsverein errichtete  Schutzhütte allfällige Zuflucht bei schnell eintretendem  Wetterumschlag.

Am 14. Juli 1906 wurde das in großartigster Weise ausgestattete Kurhotel „Altvater“ in Freiwaldau in solenner Weise eröffnet.

1906:  ….Der wenn auch langsam aber stetig fortschreitende Bau des imposanten Altvaterturmes „Habsburgerwarte“ wird jetzt schon viel bewundert, und nach seiner Fertigstellung wird derselbe vom kahlen Scheitel des Bergriesen Altvater weithin sichtbar sein, als ein Wahrzeichen deutschen Schaffens und Wirkens. Nur  etwas will den deutschen Touristen nicht gefallen, nämlich dass die Schweizerei vollkommen tschechisch  ist und hoch oben mitten in urdeutscher Gegend sich Söhne und Töchter Libussas eingenistet haben und einem die  Gehirn erschütternden Wohllaute der tschechischen Kultursprache in die Ohren gellen. Da gibt es aber Deutsche die sich eine Ehre daraus machen, mit der böhmischen Kellnerin  tschechisch  radebrechen zu können, um ihre Sprachkenntnisse darzutun. Sind für die Schweizerei keine deutschen Pächter zu haben?

1907:  Fürst Johann von und zu  Liechtenstein hat dem  Sudetengebirgsverein zu den Baukosten der Habsburgerwarte auf dem Altvater einen einmaligen Betrag von  2000 Kronen überwiesen und dem Verein außerdem die  bisherige Unterstützung von jährlich 100 Kronen vom Jahr  1907 an auf die Dauer von weiteren 6 Jahren bewilligt. Im Fremdenverkehrsverband für Mähren und Schlesien befasste man sich ebenfalls mit dem  Bau  der Habsburgerwarte auf dem Altvater. Man spielte sich mit dem Gedanken hier  außerdem eine meteorologische Station  errichten zu wollen.

Am 3. Februar 1909 fand ein Volksfest auf dem  Altvater,  das am Sonnabend im Hedwigsaal stattfand und alle Erwartungen weit übertraf.

Endlich konnte 1912 die Habsburgerwarte, nach mehrmaliger Bauunterbrechung.  auf dem Altvater 1490 m  eröffnet werden. Mit einer Höhe von 32.5 m und einer Breite von 14.5. die im neugotischen Stil nach den Plänen des Architekten Franz Ritter von Neumann aus Wien errichtet wurde. Das  Baumaterial das hier Verwendung fand, Grauwake, war ein Missgriff und  erforderte  daher immer wieder Sanierungen, die neuerliche Risse und andere Baufälligkeiten  nicht aufhalten konnten. 1957 wurde die Habsburgerwarte von der man einen imponierenden  Ausblick hatte, polizeilich gesperrt. Zwei Jahre später fiel der Turm in sich zusammen.  Statt der Aussichtswarte erhebt sich nun  ein  Fernsehturm.


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Ungefähr  10 Jahre sind verflossen , seit es der Forscherarbeit eines Curie und seiner Frau  gelang, ein bis dahin unbekanntes Element zu entdecken; das Radium. Diese Erkenntnis vor allem war es,  die den Besitzer des Kurhauses Altvater,  Grafen  Ladislaus Szapary veranlasste, den vielen in dieser Kuranstalt schon vorhandenen Heilbehelfen auch den modernsten und kräftigsten Heilfaktor: das Radium anzureihen, Freiwaldau ist somit der erste Kurort -  außer Joachimstal und Gastein, - in dem  dieser modernste Heilfaktor zur  Gesundung der Kranken und Leidenden in Anwendung gelangt.

Fridolin Springer  hat im  Jahr  1857 unter großen Mühen und Versuchen den Gesundheits-Kräuter-Bitter-Likör erfunden, mit größter Sorgfalt erzeugt  und in den Handel gebracht.  Die Gründung dieses heute erstklassig dastehenden Unternehmens begegnete verschiedenen Hemmnissen. Doch schwanden die Schwierigkeiten durch die bald  bekannt gewordene Güte des „Altvaters“ selbst. Seine Eigenschaften erwiesen sich  als ausgezeichnet heilwirkend bei Magen-, Leber- und Unterleibsleiden. 

Die Firma wurde im Laufe ihres Bestandes mit 16 Medaillen in Gold und Silber, 3 Ehrendiplome zwei Staatspreisen und einem goldenen Ehrenkreuz ausgezeichnet.

__QUELLEN:__   Mährisch Schlesische Presse, 22. August  1906, S 4,, 7. August 1915,  S 6, 15. Mai  1907, S 5, 10. Juli 1912, S 3, 3. Februar 1909, S 2, 11. September 1907, S 1, Mährisches Tagblatt 13. Mai  1904,S 1, ANNO Österreichische Nationalbibliothek

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