!!!ARTSTETTEN



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1917: Artstetten, der Sommersitz der Habsburger, nahe der Wallfahrtskirche  Maria Taferl, in der reizvollen Wachau, ist  Ruhestätte eines hohen Paares, das in Sarajewo ermordet und den Ersten Weltkrieg auslöste.

1889 hatte  Erzherzog Carl Ludwig Artstetten seinem ältesten Sohn Erzherzog Franz Ferdinand von Habsburg-Este übertragen. Franz Ferdinand ein eifriger Sammler, unterzog Artstetten einer umfassenden Neugestaltung.

Die einfache  Kirche integriert in den Schlossbau, das Schloss selbst durch die vier  markanten Ecktürmen in Zwiebelform sehr auffallend und schon aus einiger  Entfernung gut  erkennbar. An der Nordseite des einschiffigen Langhauses wurde 1911 ein steinernes  Portal eingesetzt, das von  einer Kirchenruine in Istrien stammte. Die drei einfachen Altäre wurden aus der Kirche entfernt und durch passende Kunstgegenstände aus verschiedenen Gegenden  ersetzt, die gefärbt und mit Gold geziert eine wunderbare Harmonie ergab. 1911 kam ein stattlicher Hochaltar hinzu der früher die Pfarrkirche in Kitzbühel zierte und  zu 1400  Kronen käuflich erworben und von Dombaumeister von St. Stephan Ludwig Simon in Wien restauriert wurde. Das fehlende Tabernakel wurde vom Bildhauer Stark nach einer Zeichnung des Architekten Julius  Kubik in Graz, verfertigt. Die Mensa des Altares und die Kommunionbank wurden aus mehr farbenroten Salzburger Marmor nach Kubiks Entwürfen  ausgeführt. Bischof  Dr. Johannes Rößler, aus St. Pölten nahm  die Konsekration  des Altars, der aus Holz besteht, am 20. Mai 1915,  vor.

Die Kanzel und  der Baldachin, sowie die Brüstung des herrschaftlichen Oratoriums und Musikchors wurde 1911 in Anlehnung der Altäre und Kirchenstühle von Kubik  entworfen und von Stark angefertigt. Die beiden Wandlungsleuchter aus Messing,  stammen aus Holland aus dem 18. Jahrhundert.

Ostern 1912 wurde die Kirche durch Franz Ferdinand mit einer Anzahl von Ölgemälden ausgestattet, die einer Sammlung aus Konopischt entnommen waren. Unter den Gemälden befindet sich eine Kostbarkeit,  der hl. Jakobus vom Kremser Schmidt, mit einem Wert von 18.000 Kronen.

Unter der Kirche befindet sich die Gruft die in den Jahren 1909 bis 1910 durch den  Stadtmaurermeister Friedrich Aichberger aus St. Pölten, nach den Plänen von den Oberbauräten Ludwig Baumann und Heinrich Holzeland, errichtet. Die Steinmetzarbeiten lieferte der aus Wien  k. k. Steinmetz Eduard  Hauser. In der  Gruft ruhte bereits ein kleines Kind, als am 4. Juli 1914 die Särge mit den Leichen des Thronfolgers mit Gemahlin  folgten.


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Die Gruft nimmt den Platz unter dem Presbyterium und einen Teil des  Langhauses der Kirche ein. Das Innere der Kirche ist durch Fenster und Schächte hell erleuchtet. Ein Gruftaltar, dessen Mensa aus weißem Marmor auf zwei Rundsäulen ruht, dahinter die Rückwand den Namen Jesu in Fachrelief gehalten. Darüber thront ein Kruzifix aus Carrara Marmor. Die beiden Marmorsarkophage  bestehen aus Oberalmer Stein aus Hallein. Sie sind im ernsten Katakombenstil gearbeitet und geziert. An der Stirnseite der beiden Sarkophage ziert je ein Wappen des Erzherzogs und der Herzogin in Relief gearbeitet. Darüber die persönlichen Daten in Latein. Früher schien alles künstlerischer ausgestaltet.

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Zwischen beiden Sarkophagen, an der Westwand der Gruft das Kind  in der Mauer beigesetzt. Das vierte Kind des Paares war eine Totgeburt. Das soll der Anlass zum Bau der Gruft gewesen sein.

Auf der Straße nach Maria Taferl setzte Franz Ferdinand 1914 eine Dreifaltigkeitssäule, geschaffen von Josef Linser und Söhne aus Linz.

QUELLE: Wiener Geschichtsblätter, 1917  Nr. 10-11, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO




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