!!!CHILE-SALPETER

1940: Der vielgereiste Forscher Thaddäus Hänke, der die Länder Bolivien. Peru, Argentinien und Chile bereiste, achtete mit Sorgfalt auf die Rohstoffe dieser Länder. Seine Aufmerksamkeit galt dem reichen Vorkommen der Bodenschätze. Daher galt sein Besuch  diversen Bergwerken und mit Bedauern musste er feststellen mit welch primitiven Mitteln hier noch  gearbeitet wurde.

Das Interesse für Gold, Silber, Erze, Metalle war zwar groß, doch sein Forschertrieb beschäftigte sich vor allem auch mit den verschiedenen Erden und Salze die hier reich vorhanden, besonders  Salpeter widmete er seine volle Aufmerksamkeit. Er war nämlich der erste der zwischen natürlichem Kalisalpeter und Natronsalpeter einen Unterschied erkannte. Als Chemiker analysierte er selbst zum ersten Mal Rohsalpeter, hatte die Begleitstoffe richtig erkannt und forschte nach Salpeter vorkommen im  Land. Auch war ihm bewusst um die Bedeutung des Salpeters nicht  nur als wertvollen Rohstoff,  vor allem  aber als Handelsware. Er verstand es Salpetersäure aus Salpeter herzustellen, ein wichtiger Umstand, da das Land davon profitieren konnte. Ihm gelang es  Konversionssalpeter in reinem Zustand herzustellen. Hänkes Verfahren ist bis 1855 ohne wesentliche Veränderungen angewendet worden.   Ihm ist es zu verdanken, dass der Regierung damit zahlreiche Möglichkeiten geboten wurden Handel und Industrie gewinnbringend zu exportieren. Er wollte, dass seine Hinweise und Forschungsergebnisse genutzt werden um ein höheres Niveau zu erreichen. So bekam der Vizekönig Don  Baltazar Cisneros in Buenos Aires einen dementsprechenden Brief. Er als Forschungsreisender stellte seine Kalkulations Kenntnisse  zur Verfügung.

Die chemischen Arbeiten über Salpeter erst ab  1795 ausgeführt, gingen zurück auf  Erfahrungen aus den Studienjahren in Prag und Wien, denn hier in Südamerika hatte er weder Möglichkeiten noch Anregungen, sein ganzer Schatz bestand aus drei Bücher die ihm als Ratgeber  dienten.

Seine chemischen Analysen und Versuche fanden unter sehr ungünstigen Umständen auf seinem Gut oder auf Reisen statt. Die drei  für Gesteins-  und Wasseranalysen geforderten Säuren selbst aus den Rohstoffen herstellte, sogar die passenden  Glasgeräte vom Schmelzfluss aus Rohstoffen bis zur gebrauchsfertigen Form.

Die Studien über Salpeter nahmen nur einen Bruchteil seines Lebens in Anspruch.

Als 1806 die Engländer in Buenos Aires einfielen und das Pulver knapp wurde, wünschte die Regierung, dass  Hänke den Beamten der Fabrik die Grundlagen der Salpeter-Reinigung und die  genauen Proportion der Ingredienzien  beibringen sollte, um eine bessere Qualität zu erzeugen.

1809: Auf einem weitläufigen  Küstengebiet des Bezirkes Tarapacá wurde kubischer Salpeter, Natronsalpeter, entdeckt.

In dem sonst so schönen Land dehnt sich im Norden eine trostlose Wüste aus, nur steiniger Boden und kaum Wasser. Doch diese Einöde wurde  zum  Glücksfall Chiles, dafür hatte Hänke gesorgt, damit zog Reichtum  ins Land, denn es enthält ein Salz das man nur von hier beziehen konnte. Um dieses trostlose Land  wurde gekämpft, Krieg geführt, Menschen den Tod fanden. 1879 kam es zwischen den chilenischen Salpeter Werk Betreiber und  der bolivianischen Regierung neuerlich zum Streit, denn Bolivien  hatte auf Salpeter hohe Steuern eingeführt die die Chilenen nicht  zur Kenntnis nehmen wollten.. Dieses Salz fand als Düngemittel Verwendung und frischte verbrauchte Böden  auf.

Die Chemiker und Apotheker des Landes mühten sich 10 Jahre lang ab um das Natron aus dem Salpeter zu trennen um eine neue  Verbindung als  prismatischen Salpeter, Kaliumsalpeter zu gewinnen und in der Medizin  wie auch in Pulverfabriken eine wichtige Rolle spielt. Don  Sebastian de Ugarriza und Don Matias de la  Fuente pilgerten zu dem berühmten Chemiker Don Tadeo Haenke, Naturforscher seiner Majestät, um endlich zu einer Lösung zu kommen. Sie  wurden auch nicht enttäuscht, Hänke unterrichtete sie gewissenhaft über eine praktische Gewinnungsmethode.

Im März 1810 erwartete ihn eine  böse Überraschung. In dem Brief des neuen Vizekönigs Baltazar Cisneros wurde Hänke aufgefordert sofort nach Spanien zurückzukehren.
Dieser  Befehl, einer Ausweisung gleichkommend, kränkte ihn sehr und hob daher Einspruch in einem langen Schreiben an den Gouverneurintendanten der Provinz Cochabamba, Don José Gonzales de Prada worin er um Aufschub der Rückreise für in Jahr  bat, da er durch einen gefährlichen  Sturz nicht reisen kann. Dieser Brief wird im Archivo General von Buenos Aires  aufbewahrt und legt Rechenschaft über seine Tätigkeit in den spanischen Kolonien Südamerikas ab, außerdem eines der letzten Lebenszeichen des Forschers.

Eine weitere Nachricht meldet 1811....viele Zentner Kaliumnitrat wurden hergestellt und mit dem Kriegsschiff „Estandarte“ nach Spanien entsendet,  das Schiff war außerdem  mit  Unmengen von Schießpulver geladen, das aus diesem Salpeter in der Fabrik zu Lima erzeugt worden war....

Thaddäus Hänke führte in seiner neuen Heimat die Blattern Schutzimpfung ein.

QUELLEN: Archiv  für Geschichte der Medizin, 1940  Jahrg. 32, Volksblatt für Stadt und Land, 24. August 1930, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO




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