!!!HIMBERG

1933: Himberg  im nördlichen Teil des  Wiener Beckens gelegen hatte Grund zur Feier, denn vor 400 Jahren wurde der Ort zur Marktgemeinde erhoben. Urkundlich 1100 erwähnt, im Mittelalter war Himberg Inquisition Schauplatz.

Im Jahr 1520, da Karl  V., in Frankfurt zum römischen Kaiser deutscher Nation einstimmig  gewählt wurde, und zur gleichen Zeit Soliman, genannt der Prächtige, Herrscher der Osmanen wurde, begann für Mitteleuropa, die Donauländer inbegriffen, eine Schreckenszeit. Soliman von Ehrgeiz besessener Krieger, der sich durch seinen Sieg über den Johanniterorden und Eroberung über deren Insel Rhodos  ( 26. Juni 1522 bis 1. Jänner 1523)  die sie nach 200 Jahren verlassen mussten. Damals gab es eine Auseinandersetzung des Ordens mit dem König von Zypern, der Großmeister Fulko de Villaret entdeckte  bald  wie schwach Rhodos von Byzanz verteidigt wurde und sie wagten Rhodos zu erobern, die ihnen im Jahr  1309 gelang.

Soliman  fühlte sich nun als Herrscher des östlichen Mittelmeeres, hatte nur ein Ziel, die Herrschaft des Halbmondes  über Europa erzwingen.

1526 fiel Ludwig II. König von Böhmen und Ungarn in der Schlacht bei Mohács, somit wurde für Soliman der Weg nach Wien frei.

Die Königreiche fielen nun dem Erzherzog Ferdinand der mit Karl V.,  verwandt war zu. Durch den Erwerb dieser beiden Länder trat er in die erste Linie um den vordringenden Islam zu bekämpfen.

Im Jahr 1529 standen die Türken vor Wien und belagerten diese zwei Wochen lang. Besonders die Umgebung rund um Wien, all  die Ortschaften die diesen türkischen Horden ausgeliefert waren erlebten  entsetzliche  Grausamkeiten, unfassbare  Leiden mussten sie erdulden. Kaum glaubte man diese Schreckenszeit überstanden zu haben fanden sich  die Türken  1683 abermals hier ein, und das Gemetzel und all die  Gräuel wiederholten sich.  Kaum  wieder aufgebaute Wohnstätten wurden  neuerlich  niedergebrannt. Menschen zur Sklaverei verschleppt oder getötet. König Johann III. Sobieski kam als Retter.

Doch man dachte immer wieder an einen Wiederaufbau. Trotz der misslichen Lage, ständiger Einfälle von Kriegsarmeen und anderen Feinden,   erstand die Ortschaft Himberg (Himperg)  neuerlich, befand sie sich doch an der Kreuzung wichtiger Straßen, die seit Ewigkeiten den Handel zwischen Orient und  Okzident vermittelten.

Die schweren Schäden die Himberg damals erlitten, bestimmte Ferdinand I., dem Ort  das Marktrecht zu verleihen und  damit das bestandene Gewohnheitsrecht zu einem Privileg zu gestalten, das mit verschiedenen Verpflichtungen verbunden, besondere Vorrechte enthielt und dem Ort wohl zustatten kamen und nicht nur den Wiederaufbau zugute kam, sondern ein  gewisser Wohlstand erreichbar wurde.

Die Verleihungsurkunde,  die  Ferdinand I.,  Sohn Maximilian, im Jahr 1573 das seit 1533 bestehende Privileg voll inhaltlich und wortgetreu erneuerte. Das Original ruht  seit langer Zeit  im Hofkammerarchiv, wurde nur zur Überprüfung ans Tageslicht geholt um  den richtigen Zeitpunkt der  400 Jahr Feier  zu eruieren.

Die Erhebung Himbergs zur Marktgemeinde ist wohl das größte geschichtliche Ereignis des Ortes. Leider ist über Himbergs Anfängen nichts bekannt. Man bedenke was Himbergs Umgebung alles erlebte und gesehen, wie wurde die Entdeckung der Neuen Welt aufgenommen, oder die Entwicklung des  hanseatischen Handels und seines Existenzkampfes im Binnenverkehr im Straßenbild und Warenverkehr  ausgewirkt haben. Dann begann das Zeitalter der Eisenbahn und Kraftwagen, damals im Schutz des Marktkreuzes besteuert und gehandelt worden.

Das Heim der Schulschwestern  in Himberg hatten Gelegenheit   Kaiserin Elisabeth  bei sich begrüßen zu dürfen.

Himberg erlebte ab 1800 in der Monarchie verschiedenen Firmengründungen, wie z.B. die  Hirtenberger Munitionsfabrik am Lindenberg die im Krieg noch eine wichtige Rolle spielte.

Der Schwerthof  aus dem 17. Jahrhundert, steht unter Denkmalschutz, darin sollen Wohnungen entstehen.

Im Sommer 1950, es herrschte große Hitze, das Trinkwasser wurde knapp,  die  Temperaturen  kletterten bis über 37 Grad. Zwei  junge Landarbeiterinnen die daher Kühlung  im Wasser des Kalten Gang suchten wurden von einem Mann überfallen und Michaela Kastner getötet, die andere Frau mit Messerstichen  schwer verletzte. 

Lautsprecherwagen der Polizei wurden eingesetzt die die Bevölkerung vor den Hitzemörder warnten. Die Bevölkerung meldete der Polizei  immer wieder, dass man den Mörder gesichtet, oder gesprochen hätte. In Albern versuchte er eine Frau zu vergewaltigen.  In Mannswörth wurde ein Hirschfänger gefunden und dieser gut  gereinigt, so konnten keine Blutspuren festgestellt werden.


Eine Frau A. P. die den Mörder gesehen hatte musste nun tagelang Fotos sichten  ob der „Blatternarbige“ darunter zu finden sei, dabei  handelt es sich um 80.000 Fotos. Immer wieder meldeten sich Frauen die von einem Mann am Kalten Gang  belästigt oder bedrängt wurden. Die Polizei, sowie die Gendarmerie hatten alle Hände voll zu tun um jede Spur zu verfolgen. Der Mörder wurde nie gefasst.

QUELLEN:  Bezirksbote  Bruck, 17. September 1933, Das kleine Volksblatt, 5. Juli 1950, Arbeiter Zeitung, 4. Juli 1950, Neues Österreich, 4. Juli 1950, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO

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