!!!KAISER BRETZEN

Unter den Köstlichkeiten  befinden sich oft Gerichte die Beinamen berühmter Menschen tragen. Persönlichkeiten des Kaiserhauses erfreuen sich ebenfalls, durch Beinamen geschmückt, und dadurch Bekanntheitsgrad erlangt  zu haben.....

1879 feierte das österreichische Kaiserpaar  ihre Silberhochzeit, verbunden mit all jener Pracht die zu diesem Anlass üblich war.

Eduard Wunderlich, Bäcker, in  Wien IX.,  Brünnlgasse 4,  hatte ebenfalls eine Idee um damit   den  Umsatz zu vergrößern und dachte an  Kaiser-Bretzen die er  erzeugen wollte.

Die Kaiser-Bretzen wurden  aus  dem feinsten Kaisermehl und  süßer Kuhmilch hergestellt, dann im siedendem Wasser  gekocht, gebacken und gesalzen.

Dieses Gebäck eignet sich  wegen seines guten Geschmacks für alle Lokalitäten die Bier und Wein anboten. Der Vorteil dieser Speise war, dass man vor allem den Getränken mehr zusprach  als gewöhnlich.

In Ungarn wurden Bretzen mit dem Getränk gemeinsam konsumiert. In Wien waren die Kaiser-Bretzen bereits erfolgreich unterwegs in die Gaststätten  wo sie bei den Gästen mit Freuden aufgenommen wurden.

Eine Tischgesellschaft in dem sehr  besuchten Restaurant Steinlechner in Wien Hernals hat ein begeistertes Schreiben an eine Zeitung gerichtet in dem sie die Kaiser-Bretzen des Herrn Wunderlich lobend erwähnten.

Es war Vorschrift, dass das  Gebäck während des Tages sowohl  in der Backstube, als die Austräger zu sorgen haben, es frisch zu erhalten.

Die Kaiser-Bretzen kosten pro Stück 2 Kreuzer und wurden auch mit einem kleinen Aufschlag ins  Haus geliefert, Restbestände wurden durch frisches Gebäck ersetzt. Die Bestellungen wurden per Korrespondenzkarte bekannt gegeben.

Manche Liebhaber der Kaiser-Bretzen waren der Ansicht, dass  das berühmte Peregrini Kipferl damit eine Konkurrenz  bekommen hatte.

QUELLE: Österreichisch-ungarische Cafe- und Gasthaus Zeitung  1879 Nr. 10, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO


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