!!!MARIA STONA
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Maria Stona, (Stonawski) kam am 1. Dezember 1861 in Mährisch-Ostrau, im Schloss Strzebowitz zur Welt, war bekannt als Meisterin der Kurzgeschichte, war eine starke Menschenbildnerin und wurde ihres feinen Witzes und charmanten Spott gerühmt.
Maria Stona, hat sehr rasch einen hervorragenden Namen erworben und wurde bald mit Ebner-Eschenbach gleichgestellt. Ihr neuer Roman „Der Rabenschrei“ beweist ihre vorzügliche Erzählkunst. Wie keine andere beherrscht sie das Seelenleben der Frauen, deren Stimmungen und zartesten Regungen.
In Schlesisch Schönbrunn gab es am 1. Mai 1909 einen Stona Abend, der von den Ortsgruppen des deutschen Schulvereines und der Nordmark veranstaltet und einzigartigen Erfolg brachte. Maria Stona trug mit lebhafter Stimme Gedichte vor, die Novelle „Ihre Erzieher“, am Ende drei Gedichte aus den „Liedern einer jungen Frau“. Nach der Pause wurde mit „Die Freundin“, Skizze, „Der Tänzer“ und Feenlieder aus „König Erich“ fortgesetzt. Der weitere Abend wurde durch romantische „Stona Lieder“ in Hochstimmung gebracht.
Auch 1910 wurde Maria Stona zu dieser Veranstaltung eingeladen. Sie war überall sehr gefragt und beliebt. Glücklicherweise hat sie aus der Kunst kein Handwerk gemacht. Das Wort Schopenhauers wird ihr wohl geläufig sein: Das Schreiben sei eine festliche, nicht eine Alltagsangelegenheit. Stona, eine von Leben und Energien sprühende Frau, übt ihr Handwerk wie eine Kunst aus...
Sie ist vielseitig beschäftigt und liebt die Landwirtschaft, ist Lyrikerin, Erzählerin, schildert glänzende Reisebeschreibungen und ist Herrin des Gutes Strebowitz in Schlesien, das ihr Vater an ihrem Geburtstag käuflich erworben hatte, und sie darin eine Musterwirtschaft eingerichtet hat. Sie ist Erdverbunden wie Detlev von Liliencron. Ihr großer geistiger Ahnherr.
Ihre Gedichte „Buch der Liebe“, König Erich“, „Flammen und Fluten“ „Neue Gedichte“, so die Namensgeber ihrer lyrischen Sammlung sind leicht schwebend, von österreichischer Anmut, wirkliche Lieder voll Musikalität und Farbe, voll frauenhafter Innigkeit und Glut, so wird über ihre Arbeit geäußert.
Diese Lieder im Gedächtnis verewigt, sind auch ihre kleinen pointierten Geschichten „Im Spiel der Sinne“, „Menschen und Paragraphen“, „Die Heidelerche“, hinzu kommen noch ihre Romane „Der Sträfling mit dem Rosenkranz“...
Als leidenschaftliche Reisende verewigt sie ihre Eindrücke in zauberhafte Schilderungen, zuletzt die griechische Reise, eine impressionistisch wiedergegebene, mit hellem Blick geschaute Bilder einer farbenfrohen Künstlerfahrt...
Als 20jährige heiratete sie den Sohn des Unternehmers Alois Scholz, Dr. iur. Albert Scholz der Direktor der bekannten Eisenwerke in Witkowitz. In Chropin an der March, hatte sich das Paar niedergelassen, 1882 kam Tochter Helene zur Welt, die ebenfalls der Kunst zugeneigt und Bildhauerin wurde. 1899 ließ sich das Paar scheiden.
Maria Stonas zweiter Mann wurde der Schriftsteller Karl Erasmus Kleinert, Redakteur der Wiener Zeitung, der am 14. März 1857 als Sohn des Medailleurs und akademischen Graveurs Josef Kleinert in Wien geboren, absolvierte hier das Gymnasium, wandte sich nach der Matura philologischen und kunstgeschichtlichen Studien zu. Seine journalistische Laufbahn begann er bei der „Grazer Tagespost“, später Chefredakteur des „Hamburger Tagblatt“, der amtlichen „Grazer Zeitung“ und schließlich landete er bei der „Wiener Zeitung“. Außer der Journalistik war er auch sonst vielseitig literarisch tätig, veröffentlichte Novellen, Gedichte und Essays. Zu seinen hervorragendsten Werken darf die Monographie über den Dichter Robert Hamerling gezählt werden.
In Würdigung seiner Verdienste wurde ihm 1904 der Titel eines kaiserlichen Rates und für seine Tätigkeit bei der ältesten „Wiener Zeitung“ der Franz Joseph-Orden verliehen, außerdem war er Ehrenmitglied der Deutsch-österreichischen Schriftsteller-Genossenschaft, Ehrenpräsident des Deutschen Schriftstellerverbandes und Ehrenobmann des Arbeitsausschusses zur Errichtung eines Robert Hamerling-Denkmals.
Am 17. Februar 1933 starb Kleinert im 76. Lebensjahr. Zwei Söhne, aus seiner ersten Ehe mit der Schriftstellerin Sophie von Khuenberg, Direktor der Postsparkasse Hofrat Dr. Otto Kleinert und Bezirkshauptmann von Oberwart, Oberregierungsrat Dr. Helmut Kleinert, sowie sein Bruder, der akademische Maler Josef Edgar Kleinert, trauern an seinem Sarg.
Sophie von Khuenberg, hatte sich sehr intensiv dem Tierschutz gewidmet. Sehr bekannt sind ihre Romane „Die Hundsgräfin“ und „Die Herrin von Murau“.
QUELLEN: Österr. Buchhändler-Korrespondenz, 2. Juli 1932, Mährisch-Schlesische Presse, 9. November 1907, Neue Schlesische Zeitung, 9. Mai 1909, Radio Wien, 31. Jänner 1930, Wiener Zeitung, 18, Februar 1933, Danzers Armee-Zeitung, 17. September 1937, Freie Stimmen, 16. September 1937, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO
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