!!!PASSIONSBLUME





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Wie so viele exotische Pflanzen wurden sie von  Forschern entdeckt und aus  den Tropenwäldern aus weiter Ferne zu uns gebracht. 

So auch die schöne dunkelviolette Passionsblume  Die Spanier fanden sie im neu entdeckten Erdteil, welche  ihre besondere Aufmerksamkeit  wegen ihres  außergewöhnlichen Aussehens fesselte und gaben ihr den Namen Leidensblume oder Passionsblume. Denn in der Blüte vermeinten sie mit ein wenig Fantasie,  die Leidenswerkzeuge des Herrn zu erkennen. Durch die drei Narben stellt man sich die drei Nägel vor, durch die rot gesprengte  Nebenkrone die Dornenkrone, durch den  gestielten  Fruchtknoten der Kelch, durch die fünf Staubfäden die Wunden, durch die dreilappigen Blätter die Lanze, durch die Ranken endlich die Geißeln. Von alters her trägt die Pflanze diesen Namen. Und wird in Stickereien und Spitzenarbeiten für Kirchenparamente und in Wandmalereien  der Kirchen vielfach  verwendet und dargestellt, so dass man aus den Vorhandensein dieser Blume in Handarbeiten und Stoffen sowie in Ornamenten allein schon schließen kann, diese Arbeiten gehörten für Messkleider,  Altarspitzen oder für das Kircheninnere. Das Leiden Christi  und  die Geheimnisse des Altars sprechen grüßend zu dem 
Beschauer aus dieser Blume.

So wurde die prächtige Passionsblume den Karfreitags Gedanken tragende Pflanze.

Die Tropenpflanze gehört  zu den Lianengewächsen und ist etwa  um das Jahr 1530 hierher gekommen. Die Neue aus der Florawelt     beglückte  zuerst  die Menschen in Italien und Spanien.  Besonders in den Klostergärten und  Parks der vornehmen Gesellschaft, sowie in den Glashäusern reicher Kaufleute war sie zu finden, aber auch bei der  Bevölkerung fand  sie allmählich  liebevolle Aufnahme. Im 16. Jahrhundert fehlte sie in keiner Familie. 

Die bekanntesten sind die aus Brasilien eingeführte blaue Passionsblume, Virginiens und Peru die als erste nach Europa kamen. Andere Arten stammen aus Haiti und Jamaika

In Europa gab man ihr wegen ihrer Früchte, die den Granatäpfel ähnlich, den Namen Granadilla. Bald erhielt sie durch  Priester die sich  bei der Einbürgerung dieses neuen Gastes große Verdienste erworben haben ihren heutigen Namen.

Bei guter Pflege kann das Blütenauge einen Durchmesser von  fast 20 Zentimeter erreichen, stellt den „Stern von Bethlehem“ dar, wozu die einzigartige Strahlung von Kelch und  Blumenkrone nahe liegende Veranlassung gab. Die Pflanze  konnte nur, vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang, also, nur einen Tag blühen, 

Als Zimmerpflanze blüht die Passionsblume im Monat Mai und Juni, im Freien kann man ihr in Südtirol begegnen und an Hauswänden. In ihrer Heimat  trägt die dort an den Bäumen sich empor rankende Passionsblume, große, süße Früchte, die bis zu  acht Pfund schwer werden und etwa den Geschmack von Birnen haben und sehr saftreich sind. In England wird die vierkantige  Passionsblume wegen ihrer Früchte kultiviert, sowie wegen ihres  herrlichen, stark duftenden Blüten und ihres  wunderbaren Laub schmuckes.

Die Passionsblume ist eine echte Osterblume, das ergreifende Blumenmysterium der Karwoche, und wurde in allen christlichen Ländern heimisch.

Eine zart duftende, in wunderbaren Blau erstrahlenden Riesenblüten trug den Namen „Kaiserin Eugenie“

1933 scheint sie zur „Modeblume“ zu  werden, nicht nur  wegen ihrer Blühfreudigkeit und Blütenpracht eroberte sie ihre Blumenfreunde und wurde deren Lieblinge.


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1934:  Es war um die Mitte des  16. Jahrhunderts, als der reiche Kaufmann und  Arzt  Nikolaus Monardes in Sevilla eines Tages in seinem Garten lustwandelte, der nach seiner umfangreichen Bibliothek, das liebste war.  Mit Stolz  betrachtete er  seine reichen Pflanzenschätze und zum Teil äußerst seltenen Blumen, die er aus dem spanischen Amerika bezogen hat. Er war nicht nur Blumenliebhaber wie so viele reiche Kaufleute dieser Zeit in Spanien und den Niederlanden, sondern auch gelehrter Botaniker, dem man die ersten Beschreibungen und Einführungen sehr vieler amerikanischer Gewächse und Blumen zu danken  hatte. 

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Monardes war es, der zum ersten Mal die sogenannte  Kapuzinerkresse beschrieb. Vor allem interessierte den spanischen Arzt eine fleischfarbene Blume, die man in Brasilien zum Begrünen der Lauben verwendete und Murukuja nannte, die Spanier aber  Granadille, wegen ihres säuerlichen Geschmacks. Der große Blumenfreund untersuchte diese geheimnisvolle Blüte und machte die Entdeckung der Marterwerkzeuge Christus das er in  einem Buch festhielt das  erst fünf Jahre nach seinem Tod 1598 gedruckt worden ist. Durch ihn wurde die Granadille zu einem bedeutsamen  Ziergewächs.  Kirchenfürsten und andere Blumenliebhaber sandten einander die Samen des  Wundergewächses als kostbare Neuheit einander zu. So gelangte die Blume  1609 auch nach Bologna und 1625 nach Rom, wo sie Papst Paul V., mit Bewunderung in Augenschein nahm. Kaum war die Passionsblume in Italien bekannt veröffentlichte Simon  Parlaria ein besonderes Buch darüber und  Donatus der Einsiedler lieferte 1622 die ersten Abbildungen der Blume, die  später von Nierenberg in einem lateinischen Gedicht gefeiert wurde. Die meiste Verbreitung ihres Ruhmes dürfte dem Jesuit Johann  Baptist Ferrari aus Siena zu verdanken sein, der sie in den  berühmten Gärten des Kardinals F. Barberini studierte  und in  einem 1633 erschienen, von dem Maler Peter von  Cortona  illustrierten Buch mit begeisterten Worten schildert.

Die Passionsblume verbreitete sich mit außerordentlicher Schnelligkeit in ganz Europa. Im Jahr 1629 zog man sie bereits in England.

Keine Blume außer der Rose und Lilie, ist in der älteren Kunst häufiger dargestellt worden als die Passionsblume

Die Passionsblume spielt auch in der Naturheilkunde eine große Rolle: Sie ist blutdrucksenkend,  krampflösend  fördert den Schlaf, schmerzstillend, Angst zustände,  Migräne, Nervenkrise, Neuralgie usw.

Doch auch die Tierwelt besitzt  einen Vogel der mit dem Passionsgedanken in Verbindung gebracht wird und der in unseren Wäldern  zu finden ist. Es ist der Kreuzschnabel.

__QUELLEN:__   Frauen Bote 1936, H 1, S 5,  Kärntner Zeitung  27. März  1904, S 1, Linzer Tagespost 15. April 1900, S 1,  Kärntner  Zeitung, 5. April 1928, S 2,  18. März 1934; S 8, Grazer Volksblatt  17. April  1898, S 16, Bilder: I. Ch. Graupp, ANNO Österreichische Nationalbibliothek

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