!!!RITTER VON ZEISSBERG


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Dr. Heinrich von Zeißberg, Direktor der Wiener Hofbibliothek zählte zu den hervorragendsten österreichischen Geschichtsforschern, ausgestattet mit  ungeheuren Wissen, trug er  wesentlich zur Quellen mäßigen Erforschung und Darstellung der österreichischen Geschichte bei.

Als er im Alter von 18 Jahren in die Wiener Universität kam und in das historische Seminar eintrat, hatte er bereits eine  gründliche  und vielseitige Kenntnis der wissenschaftlichen Geschichtsliteratur und der heimischen  Geschichtsquellen, sowie  der klassischen und modernen Sprachen, dass er  bald  eine hervorragende  Ausnahmestellung unter den Studenten einnahm und von dem Professor daher nicht als Schüler behandelt wurde. Er begann alsbald selbständig zu arbeiten und vollendete noch an der Universität seine erste Arbeit über „Arno, den ersten Erzbischof von Salzburg“. 1863 wurde er Privatdozent und im Jahr 1865 ernannte man ihn zum Professor der Geschichte an der Universität in Lemberg. Sein Interesse galt nun den slawischen Völker Österreichs, dazu eignete er sich deren Sprache an. Sein Werk über die „polnische Geschichtsschreibung im Mittelalter“ war dann das Ergebnis 1873 die von der Jablonowsky Gesellschaft mit dem Preis gekrönt wurde.

In Galizien der Sechziger Jahre  wo die nationale polnische Bewegung sich gegen die deutschen Professoren und Lehrer richtete, genoss Zeißberg eben wegen seiner Verdienste um die nationale Geschichte allgemeine Verehrung und Hochachtung, Ein Jahr lang war er dann an der Innsbrucker Universität tätig, wurde als Nachfolger Aschbachs an die Universität in Wien berufen. Das war nun jener Platz für seine Tätigkeit als akademischer Lehrer und  als Geschichtsforscher. Nach einigen Jahren sah er sich als Direktor des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Nachdem Zeißberg für die von Freiherrn von Helfert herausgegebene „Österreichische Geschichte“,  die als Lehrbuch für den Kronprinzen Rudolf bestimmt war, die Epoche der Babenberger und  Arpaden bearbeitet hatte, wurde ihm der Unterricht des Kronprinzen in der österreichischen Geschichte übertragen und der Kronprinz hat stets für Zeißberg die lebhaftesten Sympathien kundgegeben.

Nach dem Tod Weilens übernahm Zeißberg, obwohl er neben seinem Lehramt stets mit wissenschaftlichen  Arbeiten vollauf beschäftigt war, auch die Redaktion der österreichischen Abteilung des vom Kronprinzen begründeten Werkes „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ und es ist ihm gelungen, dieses großartige Unternehmen, so weit es sich  auf Österreich bezieht, zum Abschluss zu bringen

Nach der Berufung des gegenwärtigen Sektions Chefs von Hartel ins Unterrichtsministerium wurde Hofrat von Zeißberg  1896 zum Direktor der Wiener Hofbibliothek ernannt und legt infolge dessen bald darauf sein Lehramt an der  Wiener Universität  nieder.  Allmählich beschäftigte er sich  außer dem Mittelalter nun auch mit der modernen Geschichte Österreichs im vergangenen Jahrhundert und zu Beginn  des gegenwärtigen zuwendete. Er setzte die Herausgabe des von Vivenot begründeten Werkes „Quellen zur Geschichte der deutschen Reichspolitik Österreichs während der französischen Revolutionskriege“ fort und schrieb mehrere Werke  über  Erzherzog Karl, darunter die Biographie des Erzherzogs. Seine letzte Arbeit „Über die Geschichte der Minderjährigkeit  des Herzogs Albrecht V., von Österreich“.

Der große Gelehrte ist am  27. Mai 1899 im  sechzigsten Lebensjahr  gestorben. Sein Tod kam unerwartet und überraschend. Er hinterlässt Wilhelmine, seine Gemahlin und eine Tochter Elisabeth. Die Familie scheint oft in den Kurlisten von Baden auf,  Zuletzt  war die Witwe mit Tochter 1899 in Baden wo sie in der Grabengasse 15 abstiegen.

QUELLEN: Badener Kurverzeichnis 1899, Neue Freie Presse, 27. Mai 1899,Österreichische Nationalbibliothek ANNO

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