!!!SELETINER GEGEND

1913: Man hoffte, dass noch in diesem Jahr der  Bahnbau nach  Seletin vollendet werden konnte und diese  Gebirgsgegend  dem Bukowiner Bahnnetz anzuschließen. Der Ausbau dieser Bahnlinie ist für diesen Landstrich von großer Bedeutung, da es ziemlich abseits gelegen und unter sehr ungünstigen Verkehrsverhältnissen litt.

Zu dieser Zeit war der Ort  noch ein unansehnliches kleines Gebirgsdorf mit ärmlichen Häusern. Obwohl dazwischen sich bereits  freundliche  Herrschaftsvillen bemerkbar machten, kein Wunder befand sich Seletin in  einer bevorzugten Lage im Gebirge und ist mit  seiner herrlichen vielfältigen Landschaft, wie auch rauschenden Gewässern einen Besuch wert oder zur Sommerfrische geeignet.

Ein weiterer wichtiger Vorzug hat Seletin zu  bieten und soll nicht unerwähnt bleiben. Auf verhältnismäßig engem Raum hat es  hervorragende Naturreize, die so manchen Fremden hierher locken würde. Ein kleiner Ausflug in geringer Entfernung bringt den Wanderer  zum Wunderbaum von Ploska, an dessen Nähe bei  Schipot-Camerale fasziniert des Landes schönster Wasserfall vom reißenden Suszawafluss entstehend, dessen Wasser sich in Schaum gekrönten Kaskaden über Schieferfels flott und mit lärmenden Getöse die Luft erfüllt. Einen weiteren Hinweis auf eine Besonderheit wäre das von Edelweiß gekrönte Felsentor von Luczyna, dann befindet man sich im wunderbaren Lukawatal mit seinen traumhaften Naturerlebnis, dass sich hier so verschwenderisch darstellt.

Seit etlichen Jahren war man damit beschäftigt, das Gebiet  fremdenverkehrstechnisch umzuwandeln, um auch hier Wohlstand einziehen zu lassen. Natürlich musste die Bevölkerung dabei mitarbeiten.

Die Touristik musste all das vorfinden  das ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich gestaltete, denn auf sie kam es an ob der Ort bekannt und besucht wurde. Daher musste die Touristik zielbewusst fördern und einsetzen damit das Vorhaben auch gelingen konnte. Diesen Weg verfolgte man bereits  im Huzulenland in den Karpaten der immer erfolgreicher wurde.

Alle Neuankömmlinge wurden auf die Wunderfichte  aufmerksam gemacht, die auf Serpentinen erreicht werden konnte. Auch ein herrlicher Naturpark war vorgesehen mit seinen Zauber an der farbenfrohen  Welt der Karpatenflora, dazu wollte man  die Roslogenzäune einheitlich beibehalten, da sie sich in der Landschaft wunderbar abheben. Gegenüber des Wunderbaumes führt die neue  Fahrstraße vorbei und rechnet damit  die Einwilligung zu allem zu bekommen um dem Touristen diese  noch unbekannte Welt der Bukowina näher zu bringen.

Im Ersten Weltkrieg 1915 wurde  die Bukowina, von den Russen okkupiert die bis zur Teilung 1944 mehrfach zwischen Sowjetunion und Rumänien weitere Besetzungen hinnehmen mussten. Seitdem gehört der nördliche Teil der Bukowina  zur Ukraine und der südliche Teil zu Rumänien.

QUELLE:  Der Volksfreund, 10. September  1913, Österreichische Nationalbibliothek ANNO


 
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