!!!STADTTOR VON PRACHATITZ



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1892:  Sie, eine Stadt, in der Südböhmischen Region gelegen,  die die Besucher mit ihrem mittelalterlichen  Charakter überrascht, 1088 erstmals erwähnt, ist eine der wichtigsten böhmischen  Städte am „Goldenen Steige“, auf welchem das gesamte Salz von Passau nach Böhmen transportiert werden musste. Dadurch bereits in frühester Zeit zu Reichtum gekommen, schenkte  Wratislaus im XI. Jahrhundert Prachatitz samt dem reichen Ertrag des Grenzzolls dem Vysehrader Kapitel.  Bereits Ende des XIV. Jahrhunderts wurde die berühmte Prachatitzer Schule errichtet, in der Meister Christian von Prachatitz und eventuell auch Johannes Huss sowie Johann Zizka ihre Bildung genossen. Als die Prachatitzer ihr Zizka gegebenes Versprechen brachen und die Hussiten verfolgten, eroberte  und strafte Zizka die Stadt, die nun  treu zur neuen Lehre hielt.

Die Eigentümer  wechselten des öfteren und so kam Prachatitz Ende des VI. Jahrhunderts an das Geschlecht der Rosenberg, die den Wohlstand der Stadt zur höchsten Blüte brachten. Im Jahr 1600 überließ  Vok von Rosenberg die Stadt Kaiser Rudolf II., der Prachatitz zur königlichen Stadt erhob und gleichzeitig dieser das Recht  der dritten Stimme im Landtag verlieh. Unter dem  dreißigjährigen Krieg erlitt die Stadt ungeheuerliches, und wie viele  andere furchtbare Verwüstungen und Elend. Trotz dieser Schreckensherrschaft konnte Prachatitz ihren altehrwürdigen historischen Charakter bewahren. Häuser die mit Zinnen geschmückt, Wände die mit prachtvollen Fresken und  Sgrafiten, Reste der Stadtmauern blieben erhalten und boten dem Besucher eine wunderbare Stadtansicht. Außergewöhnliches hat das alte Rathaus zu bieten, das mit  Malereien und zahlreichen Inschriften geschmückt ist.

Jeder Gast dieser Stadt hält vor dem zweiteiligen Gotik-Renaissance-Stadttor am Eingang ins historische Stadtzentrum inne, um seinen charakteristischen  Aufbau mit der Zinnen förmigen Bekrönung zu bewundern.

Die Umgebung von Prachatitz ist reich an wunderschönen Ausflügen und angenehmen Promenaden. Zu erwähnen wäre das St. Margarethenbad, nur eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, reizvoll gelegen am Fuße des Libin,  Spaziergänge in frischer, gesunder Luft, in den herrlichen üppigen  Libiner Wälder und in die bunten Wiesen reichen Täler des Zwiwna Baches.

Der Berg Libin mit einer Höhe von 1089 ist bequem zu erreichen und wird durch eine wunderbare Aussicht  in die Budweiser Ebene und dem  berühmten Schloss Frauenberg belohnt. Ein Besuch nach Prachatitz ist für jeden der Vergangenheit liebt, empfehlenswert.

QUELLE: Dillinger Reise Zeitung, 1. Februar 1892, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO

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