!!!Kammersänger Peter Minich gestorben

!Der Operettenstar

''Von der [Wiener Zeitung|http://wienerzeitung.at] (Dienstag, 30. Juli 2013) freundlicherweise zur Verfügung gestellt.''

Von

__Edwin Baumgartner__

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* Von Marcel Prawy entdeckt, zum Volksopern-Liebling aufgestiegen

 

[{Image src='Peter-Minich.jpg' class='image_right' caption='Peter Minich als "der Kellermeister" in der Volksoper im Jahr 2004.\\© APAweb/HARALD SCHNEIDER' width='300' alt='Peter Minich' height='418'}]

 


Wien.  Peter Minich, gefeierter Operettentenor, jahrzehntelang der Star der Wiener Volksoper und Liebling von deren Publikum, ist am Montag an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Minich war 86 Jahre alt.

Bemerkenswerte Wendungen eines Künstlerlebens: Dass jemand aus einem gänzlich anderen Beruf kommend einsteigt und Sänger, Schauspieler oder Dirigent wird, kommt vor – doch bei dem am 29. Jänner 1927 in Mödling geborenen Peter Minich gab es gleich zwei Berufssprünge. Der an der HTL in Mödling ausgebildete Techniker wurde Schauspieler, der am Max Reinhardt Seminar ausgebildete Schauspieler Sänger.

!Schauspieler und Sänger

Minich, engagiert am Burgtheater, hatte auch Gesangsstunden genommen; am Stadttheater St. Pölten agierte er als singender Schauspieler. Da wird einer krank, einer springt ein, einer sitzt im Publikum, und es bleibt ihm der Mund offen stehen. Der Einspringer in Franz von Suppés war – , nun eben Peter Minich. Der im Publikum war Marcel Prawy, unvergessener Opernführer und graue Eminenz des österreichischen Musiktheatergeschehens. Prawy vergisst nicht, was er gehört hat, und als er Mitte der Fünfzigerjahre Dramaturg der Wiener Volksoper wird, holt er Minich an dieses Haus.

Minich hat das Zeug, in die Fußstapfen der großen Operettenstars der Vergangenheit zu treten: Wie sie, entwickelt er seinen Gesang aus einem gesteigerten Sprechen, was mühelose Lagenwechsel ermöglicht. Makellose Spitzentöne setzen einem elegant lässigen Parlando Glanzlichter auf, schauspielerisches Können und Ausstrahlung gehen eine denkbar glückliche Allianz ein.

Minich triumphiert in de facto allen klassischen Operetten-Tenorrollen, macht Abstecher ins Musical, auch in die Oper – eine seiner letzten Rollen ist der greise Kaiser Altoum in Giacomo Puccinis "Turandot", die er 2006 übernimmt, obwohl er seit einem Jahr eine Parkinson-Diagnose hat. Dessen ungeachtet tritt Minich weiterhin auf, jetzt vor allem wieder als Schauspieler, aber im laufenden Jahr steht er auch singend wieder auf der Bühne der Volksoper. Und unvermindert überzeugen sein Charme, seine Präsenz, seine einzigartige Vortragsweise.

Peter Minich ist tot – ein Stück Operettengeschichte wird mit ihm ins Grab gelegt

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[Wiener Zeitung|http://wienerzeitung.at], Dienstag, 30. Juli 2013
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