!!!Grünling (Tricholoma equestre)

;Familie: Ritterlingsverwandte (Tricholomataceae) 
;Gattung: Ritterlinge (Tricholoma) 
;Andere Namen: Echter Ritterling
;Beschreibung: Der Hut ist grün bis gelblichbraun. Die Blätter und der Stiel sind gelb. Er hat keine Manschette, Knolle und Scheide. Er riecht und schmeckt nach Gurken.
;Vorkommen: In Nadelwäldern und gern auf sandigem Boden; nicht häufig von September bis November.

!Dieser Pilz wurde lange als guter Speisepilz bezeichnet und durfte auf Märkten auch verkauft werden. In allen Quellen vor 2001 wird er daher als Speisepilz geführt. Tatsächlich häuften sich ab 2001 die Verdachtsmomente, dass er bei gewissen Personen zu starken Muskelkrämpfen bis hin zum  __Tod__ führen kann. Da der Pilz aber Jahrtausende als Speisepilz galt und verzehrt wurde, kann man allerdings argumentieren, dass der Pilz nicht giftig ist, sondern einige sehr wenige Menschen eine starke Allergie gegen ihn haben, wie das bei anderen Allergien (Pilze allgemein, Milchprodukte, Erdnüsse, usw.) auch der Fall ist!

Er wurde aber von der offiziellen Liste der verkaufbaren  Pilze gestrichen, wie es schon in den 70 er Jahren dem seit Ovid bekannten Pilz ["Hallimasch"|Wissenssammlungen/Flora/Hallimasch] erging. Die folgende Beschreibung seiner Verwendbarkeit als Speisepilz ist daher heute mit größter Vorsicht anzusehen!

Insgesamt also: Nicht als allgemeiner Speisepilz verwendbar, da er in Einzelfällen zu sogar tödlichen Vergiftungen führen kann. Siehe dazu den längeren Kommentar unten!

!ACHTUNG: 
Die Familie der Ritterlinge ist sehr groß. Die meisten von Ihnen werden als  essbar/genießbar eingestuft, doch hat man bei einigen in Einzelfällen Vergiftungserscheinungen registriert, die bis zum Tod führen können. Zu dem sind die ca. 30 Unterarten  von einander nur an Hand ihrer Sporen unterscheidbar! Vom Sammeln von Ritterlingen wird also abgeraten, obwohl kein Fall bekannt ist, bei dem ein einzelner Pilz, der zufällig in einem Pilzgericht landete, zu Vergiftungserscheinungen geführt hat!

Für den Normalverbraucher ist die Situation insofern besonders verwirrend, als naturgemäß in älteren Druckwerken nicht auf die Giftigkeit hingewiesen wird (er galt ja als essbar), aber der Grüne Ritterling noch immer auf einigen Webseiten als Speisepilz eingestuft wird. Insofern ist der Ritterling ein klassisches Beispiel dafür, dass man Informationen im Web ohne weitere Recherchen nicht trauen kann.

Im Folgenden werden einige am 11. September 2010 vorgenomme Screenshots aus dem Web, wie man sie z.B. mit Google an diesem Tag noch finden konnte als Beispiele gezeigt.

[Giftig|Wissenssammlungen/Flora/Grünling/Ritterling_ist_giftig]

[Essbar|Wissenssammlungen/Flora/Grünling/Ritterling_ist_essbar]
 
[{SlideShowIndex

[Wissenssammlungen/Flora/Grünling/Bild_1]
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[{Metadata Suchbegriff='Tricholoma equestre, Echter Ritterling' Kontrolle='Nein' }]

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!! Es werden immer wieder neue Pilzgifte entdeckt. 

Viele Pilze, die seit Jahrtausenden (!) als gute Speisepilze galten, sind inzwischen von allen Märkten verschwunden, da man in Einzelfällen Vergiftungserscheinungen bis hin zu tödlichen Fällen beobachtet hat. Einer der ersten Pilzarten, die so von den Märkten verschwand, war der [Hallimasch|Wissenssammlungen/Flora/Hallimasch]. Er enthält ein tödliches Gift, das allerdings erst bei Genuss sehr großer Quantitäten in kurzer Zeit wirksam wird, ansonsten bei funktionierender Leber von dieser problemlos ausgeschieden wird. Es gab daher in der Vergangenheit potenziell Fälle, wo eine Gruppe von Personen ein Hallimaschgericht aß und alle hatten am nächsten Tag nicht die geringsten Beschwerden, nur einer war tot. Dieser eine hatte in zu kurzer Reihenfolge mehrmals große Mengen von Hallimasch verzehrt!

Bei den Ritterlingen scheint die Situation noch komplexer zu sein, weil ihr Gift (so vorhanden) nur gewisse Personen zu betreffen scheint. Wie komplex die Situation ist zeigt eine [Liste der Marktpilze|http://www.paxillus.ch/marktpilze/marktpilze_io.html ] in der der Grünling mit "ab sofort nicht mehr essbar" angeführt wird, aber andere Ritterlinge (und der Hallimasch) in __dieser__ Liste noch aufscheinen.

Insgesamt: Ritterlinge nicht als Speisepilze sammeln, bis wissenschafltich geklärt ist, wie weit sie genießbar oder giftig sind. Es dürfte klar sein, dass die Forschung in diese Richtung nicht einfach ist, weil man ja nicht einfach Experimente mit Menschen durchführen kann, sondern auf Zufälle angewiesen ist!



--[Maurer Hermann|User/mahlknecht sara], Samstag, 11. September 2010, 21:45