! 24. April bis 16. November 2014

__Hier und Jetzt / Hic et Nunc__\\
10 künstlerische Interventionen im Jubiläumsjahr \\

Das Jubiläumsjahr zur 900. Wiederkehr der Grundsteinlegung vom Stift Klosterneuburg steht unter dem Motto „Glaube – Begegnung - Friede“. Zu den zahlreichen Aktivitäten zählen zehn künstlerische Interventionen.

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Von weitem sichtbar ist die silberne Girlande von Manuel Gorkiewicz, die sich von der ehemaligen Chorfrauenkirche über die Kuppel der Sala terrena bis zur Stiftskirche zieht und somit eine Klammer über das heterogene Bauwerk legt. Die architektonische Intervention besteht aus einer industriellen Girlande aus silberner PVC-Folie an Stahlseilen - ein alltagskulturelles Ausgangsmaterial, das an Feste - Weihnachtslametta, Partydekorationen - erinnert. Hier  verbindet es sieben markante Punkte zu einem temporären Ornament. 

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Auch die Arbeit von Nicole Wermers vor dem seit 2008 bestehenden Haupteingang thematisiert die zahlreichen Umbauphasen und stilgeschichtlichen Verschränkungen des Stiftes. Violett eingefärbter Sand, der mit farbigen Glas- und Natursteinelementen in verschiedenen Schattierungen und Größen angereichert ist, ersetzt auf dem Vorplatz der Sala terrena den herkömmlichen festen Bodenbelag.  Die Künstlerin nimmt in ihrer "Mischung" Bezug auf die 900-jährige Baustellengeschichte - vom hochmittelalterlichen Kleinkastell über den unvollendeten barocken Klosterpalast bis zu den großen Umbauten nach der letzten Jahrtausendwende.

Eher versteckt ist die Installation von Christoph Meier. Im Apothekerhof hat er ein 10 Meter hohes Riesenrad in Referenz an das Leopoldifest und  seine Jahrmarkt-Attraktionen. Zu bestimmten Terminen wird das Rad in Betrieb genommen, um auf einer Bank sitzen und in Balance mit den anderen Fahrgästen vertikal rotieren zu können. Damit bringt der Bildhauer seine Assoziationen zu Amüsement, Gemeinschaft, Begegnung und Balance in geometrisch-abstrakter Formensprache zum Ausdruck.

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Im Weinkeller lädt Julia Willms zu einer überraschenden visuellen Erweiterung des Gebäudes. In der Videoarbeit entsteht ein virtuelles Theater für neue Bildwelten. Einzelne Räume und Details verweben sich wie im Traum zu einer ungewöhnlichen und überraschenden Reise durch das Stift und seine Geschichte.

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Clemens Wolf erweitert den Raum um den Verduner Altar durch eine Spiegelverkleidung. Dabei lässt er den Altar, das Hauptziel vieler Stiftsbesucher, optisch verschwinden und öffnet illusionistisch die Leopoldskapelle durch den Einsatz von Spiegeln. Diese sind rings um den Gitterkubus, der den Altar umgibt, und an den beiden Stirnwänden der Kapelle so angebracht, dass die Kapelle endlos groß erscheint.

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Für den Kreuzgarten hat Eva Chytilek eine Installation vorbereitet, die einem pink gestrichenen Scherengitter oder einem Pavillon ähnelt. Damit knüpft sie an die symbolische Bedeutung an, dass der Garten vom Kreuzgang einsehbar ist, aber nicht bereten werden soll. Die Künstlerin markiert den Mittelpunkt des Gartens mit einem 3 m hohen, zylindrischen skulpturalen Objekt. So thematisiert sie Offenheit und Geschlossenheit, innerhalb und außerhalb von Klostermauern.

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Die fragilen Skulpturen von Mladen Bizumic im Marmorsaal verweisen auf die Effekte der hierarchischen Architektur. Der barocke Saal war als Warteraum zur kaiserlichen Audienz konzipiert. Die Proportionen orientieren sich nicht an menschlichen Maßen. Diesen buchstäblich übermenschlichen Vorgaben stellt der Künstler mit seinen Fensterrahmen eine alltägliche Dimension gegenüber. Der Blick durch die Skulptur soll in den Raum hineinführen und auf Details fokussieren.

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Prominent platziert ist das Objekt von Steinbrener / Dempf in der Stiftskirche. Es erzeugt die Illusion eines von Schmetterlingen getragenen Marmorringes und befindet sich in der Vierung, dem traditionellen Ort des Kronleuchters. Zum reichen Formen- und Bildprogramm der barocken Bildausstattung schuf die Künstlergruppe  mit ihrem ebenso detailreichen wie dezenten Werk einen symbolträchtigen Kontrast. Unter  anderem gilt der Schmetterling als Metapher der Auferstehung.

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Historische und gegenwärtige weibliche Rollenbilder rückt Nilbar Güreş in ihrer Fotoserie in der Sebastianikapelle in den Vordergrund. Das "Beekeeper" betitelte Werk fand im Vorraum der Kapelle Platz, die einst zu einem Frauenkloster gehörte. Die Fotos nehmen auf die Gründungslegende - Schleier - ebenso Bezug wie auf den biblischen Kontext der Biene und des Imkers (hier: der Imkerin).

Der von Maruša Sagadin und Chris Fladung zusammengestellte Audioguide zieht sich als roter Faden durch das Projekt und macht als vielstimmige Collage den Stiftsalltag hörbar

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Alle Fotos: Stift Klosterneuburg, PR Plus GmbH





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