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!!!Symphonie Nr. 5: 4. Satz (Allegro)

!Formschema  --> [Bild|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Symphonie_Nr._5,_Satz_4,Formschema]\\

Der 4. Satz wird zum Inbegriff eines Finales. Er ist Zielpunkt und
Krönung des Werkes, ein wahres Jubellied.


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Groß und mächtig steigt der C-Dur Dreiklang im Hauptthema des Satzes
auf. Dadurch, dass drei Posaunen, eine Pikkoloflöte und ein Kontrafagott
das Orchester verstärken, wird der Klang voluminöser und gewinnt an
Schärfe, die diesem Finale den Charakter eines den Konzertsaal
sprengenden Massen-Aufrufes verleiht. Im vollen Orchester tritt das
Hauptthema in seinem Signalcharakter, aus der Idee französischer
Revolutionsmusik erdacht, auf den Plan.


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Die beiden Themenfortführungen setzen den Charakter des Hauptthemas
fort. Das Vorbild französischer Kampfgesänge in den punktierten
Notenpassagen ist sehr deutlich.


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caption='[Takte 26-33|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Symphonie_Nr._5,_Satz_4,26-33]' alt=''
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Das Thema des Zwischensatzes wird aus der C-Dur Dreiklangszerlegung
gewonnen. 

Der Zwischensatz wird mit seinem eigenen Thema fortgeführt,
durch die Einführung des Tones Fis gelangt Beethoven in die Tonart
G-Dur, die Tonart des Seitenthemas.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 44-63|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Symphonie_Nr._5,_Satz_4,44-63]' alt=''
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Das Seitenthema in G-Dur hat seinen musikalischen Kern im
Schicksalsmotiv des 1. Satzes. Aus da da da daa wird ''da da da dii''. Aus
einem kämpferisch klingenden Motiv wird durch Umwandlung ausgelassene
Freude. Aus der Viernotenformel erwächst eine neue Botschaft.

Im Epilog
tritt ein den Quartraum durchschreitendes Thema auf, das beim ersten
Auftreten etwas Entspannung und Beruhigung in die Musikdiktion
einbringt.

 Diese Ruhe währt nur kurze Zeit. Im Forte klingt das Thema
nach Art eines Geschwindmarsches. Mit gewaltigem Schwung wird die
Durchführung erreicht. 

Die Durchführung wird im wesentlichen mit dem
Seitenthema gestaltet, dem sich ein Gegenmotiv dazugesellt. 

Wie die Ruhe
vor dem Sturm wirken die folgenden Takte, ehe eine überaus große
Steigerung mit dem Gegenmotiv anhebt. Motive des Seitenthemas - die
Viertonformel des Schicksal-Motivs - umspielen das thematische
Geschehen. Aufwärtssteigende Terzschritte werden vom Schicksal-Motiv
kontrapunktiert. 

Der Höhepunkt der Durchführung wird musikalisch in
voller Prachtentfaltung dargestellt. 

Nach einem solch gewaltigen
musikalischen Kraftausbruch muss eine Zäsur erfolgen. Beethoven führt in
den dritten Satz zurück, da die emotionelle Steigerung so gewaltig war,
dass eine weitere Überhöhung nicht denkbar wäre. Daraus erklärt sich auch
die Notwendigkeit des Zusammenhängens vom dritten und vierten Satz. In
der Musik hört man leise das Pochen des Schicksal-Motivs. 

Die Reprise
läuft den Regeln entsprechend ab, sämtliche Themen stehen in der
Grundtonart C-Dur. 

Die Überleitung zur Coda wird mit dem Gegenmotiv aus
der Durchführung gebildet. 

Die Coda beginnt mit einem Aufruf des
Fagotts. Es ist das mit einem Auftakt versehene, leicht veränderte Thema
aus dem Zwischensatz. Das Motiv wird von den Hörnern und den Flöten
übernommen. Die Pikkoloflöte schließt diesen Abschnitt mit Tonleitern
nach oben ab. 

Breit setzen die Streicher nochmals mit dem
Zwischensatzthema ein. Wieder ertönt die Pikkoloflöte mit der solistisch
dargebotenen Tonleiter. Das Tempo wird rascher, aus dem Allegro wird das
Schluss-Presto. 

Das Epilog-Motiv nun im Presto-Tempo, stets in C-Dur.
Einmal noch erklingt der Themenkopf des Hauptthemas des 4. Satzes.


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caption='[Takte 394-434|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Symphonie_Nr._5,_Satz_4,394-434]' alt=''
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In zwölf Orchesterschlägen, dem nochmals sieben wuchtige Schläge des
Gesamtorchesters folgen, vollendet sich die Symphonie in Majestätischem
C-Dur. Ein in die Zukunft weisenden Schaffensprinzip vollendet sich
hier, das Schwergewicht der Symphonie hat sich vom Stirnsatz (1. Satz)
in das Finale verlagert, das nun programmatisch den geistigen Inhalt des
Werkes zusammenfasst: Vom Dunkel zum Licht.


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