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!!!Brucknersche Kompositionscharakteristika

Völlig neu ist seine Behandlungsweise der zweiten und dritten
Themengruppe.
Die zweite Themengruppe, das sogenannte Gesangsthema, ist bei Bruckner
meist in ein reiches Gewebe kontrapunktischer Vielstimmigkeit
eingekleidet. Einflüsse der polyphonen Orgelmusik sind hier unverkennbar.
Die dritte Themengruppe betont, als Kontrast zur zweiten Themengruppe,
das rhythmische Element. Um noch wirkungsvoller zu sein, benützt
Bruckner hier gerne das Unisono.


In der Durchführung verwendet Bruckner alle Künste der thematischen
Arbeit: neben harmonischen und instrumentationstechnischen Steigerungen
verwendet er die Mittel der kontrapunktischen Möglichkeiten:
Vergrößerung, Verkleinerung, Umkehrung und Kombinierung mehrerer Themen.
Reprise: das wiedereinsetzende Hauptthema ist oft reicher ausgestattet,
ansonsten läuft die Reprise den Regeln entsprechend ab.


Coda: durch die Betonung des Codagedankens (Finalidee!) ist eine
Schwerpunktverlagerung in der Sonatenhauptsatzform gegeben. Die
Durchführung ist nicht so sehr Kampfplatz (thematische Verarbeitung im
Sinne Beethovens!), sondern bringt weiteres symphonisches Wachstum. Der
Höhepunkt der Symphonie wird aus der Durchführung in die Coda verlagert.

2. Satz: Bruckner ist der Schöpfer der weihevollsten Adagi (besonders in
der 7. und 8. Symphonie). Die Gott erkennende Seele des Mystikers wird
ausgebreitet. Bruckners Symphonien sind "Messen ohne Worte" - der
Ansatzpunkt zu diesen Gedanken liegt in den zweiten Sätzen.

3. Satz: hier sind Anklänge an die Ländler, "G'strampften" und Jodler
seiner oberösterreichischen Heimat zu verzeichnen.

!Einflüsse

* [aus dem Werk Richard Wagners|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bruckner/Einflüsse_Wagners]
* [von der Orgelmusik|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bruckner/Einflüsse-Orgelmusik]
* [von der Volksmusik|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bruckner/Einflüsse-Volksmusik]