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!!!Bruckners Religiosität


In Bruckners Symphonik will sich ein gesundes, unerschütterlich im
Religiösen verwurzeltes
Naturgefühl äußern, das Goethe vorschwebt, wenn er ausspricht, dass von
zwei Seiten her das
Wunder des Lebens begriffen sein will: vom exakt forschenden Verstand
und vom Glauben.
Beides vereinigt Bruckner in seiner Natur. In seinen Symphonien besagen
die ersten und
vierten Sätze Werden und Vollendung im Sinne des Göttlichen. Die
Mittelsätze Adagio und
Scherzo bergen Leid und Freude dieser Erde.
Beethovens Symphonik zeigt faustisches Ringen. Die Brahmssche Symphonik
zeigt tiefe
Verinnerlichung und Versinken in die inneren Bezirke der Seele. Wagners
Musik zeigt im
Rahmen des theatralischen Gesamtkunstwerkes tragisch ruheloses Sehnen
nach Auflösung in
der Harmonie des Alls.
Bruckners Symphonik zeigt einen unschuldigen Sänger Gottes, einen
hymnischen Lobpreiser
der Schöpfung.  Solche Vergleiche enthalten die Gefahr summarischer
Verallgemeinerung,
bieten aber  auch Ansatzpunkte zur Erkenntnis wesentlicher Zusammenhänge.