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!!!Jupiter-Symphonie

!!Wolfgang Amadeus Mozart
 

__Aufführungsdauer:__ ca. 32 Minuten


__Entstehungszeit:__ Vollendung am 10. August 1788


__Entstehungsalass:__ Mozart schrieb seine letzten drei Symphonien wahrscheinlich für Subskriptionskonzerte, doch dürften diese niemals zustande gekommen sein.


__Uraufführung:__ unbekannt


__Orchester:__  1 Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner in C, 2 Trompeten,
2 Pauken, Streicher


Die Symphonie wurde am 10. August 1788 in Wien vollendet. Sie zählt mit
der G-Moll-Symphonie, KV 550, und der Es-Dur Symphonie, KV 543, zum
musikalischen Höhepunkt des symphonischen Schaffens Mozart. Diese drei
Symphonien werden auch unter dem Namen "Symphonisches Triptychon von
1788" bzw. "Dreigestirn" zusammengefasst.


Wenn auch das Jahr 1788 für Mozart sehr ungünstig war, wirkten sich die
Sorgen um die elementare Lebenshaltung keineswegs in seinem
Musikschaffen aus. Um seine finanzielle Lage zu verbessern, hegte Mozart
den Plan, Wien zu verlassen, zumal für ihn als Nachfolger des im Jahre
1787 verstorbenen k. k. Kammermusikus Christoph Willibald Gluck an
Besoldung nicht 2000, sondern nur 800 Gulden vorgesehen waren. Mozarts
Berliner Reise zu König Friedrich Wilhelm II. diente dem Zweck, eine
besser dotierte Anstellung zu erreichen. Diese seine Erwartung  erfüllte
sich nicht.


!!Vorbemerkung zum Begriff Symphonie


!Der Name Jupiter-Symphonie


Der Name "Jupiter-Symphonie" bürgert sich erst nach dem Tode Mozarts ein
und stammt von dem  Komponisten und Konzertunternehmer Johann Peter
Salomon (geb. 1745 in Bonn, gest. 1815 in London). Salomon war es, der
Joseph Haydn zu seinen Reisen nach London 1790 und 1792 bewegen konnte.
Die Namensgebung ist wohl gerechtfertigt durch das vollendete Ebenmaß
der formalen Anlage der Symphonie und durch die durchgeistigte
Gestaltung der Materie.


!Stilistische Stellung der Jupiter-Symphonie


Die "Jupiter-Symphonie" stellt den Höhepunkt der klassischen Symphonik
vor Beethoven dar und ist eine __Synthese__ zwischen __klassischer__ und
__barocker__ Kompositionsweise, wobei die Fugen des 4.Satzes als
Formdehnungs- und Steigerungsmittel im Rahmen der Sonatenhauptsatzform
verwendet werden. Der 4. Satz, bestehend aus fünf  musikalischen
Gedanken, findet seine Krönung in der Coda, wo sämtliche  Themen
gleichzeitig erklingen. Gerade in diesem Satz vollzieht sich bruchlos
die Vereinigung von Fuge und Sonate, von barockem und klassischem
Geist.


!Detailinformation zum 4. Satz


Das Hauptthema des 4. Satzes, welches Mozart acht Mal in seinem Schaffen
verwendet und das gregorianischen Ursprungs ist, erscheint bei jeder
Wiederholung in veränderter kontrapunktischer Bearbeitung. Hier zeigt
sich erstmals das Prinzip der Nichtwiederholbarkeit, der permanenten
Verwandlung, ein kompositorisches Faktum, das sonst erst in der Musik
des 20. Jahrhunderts an Bedeutung in den Vordergrund tritt. Barocke
Kompositionsmerkmale spiegeln sich in der Verwendung von Orgelpunkten,
Sequenzen und Generalpausen, die auf die Terrassendynamik der Barockzeit
hinweisen. Der Gedankenwelt des Barocks sind die Imitationen und die
Fugenform in der Sonatenhauptsatzform (4. Satz) verpflichtet, wobei
sämtliche Stimmen im Sinne der strengen Fuge gleichgeschaltet sind, z.B.
Seitenthema des 4. Satzes, auch das 3. Thema des 4. Satzes. Klassische
Kompositionsmerkmale zeigen sich in der Verwendung der
Sonatenhauptsatzform, der sanglichen Themenfortführung im Sinne des
"Singenden Allegro", wie im Seitenthema des 1. Satzes. Dieses
Stilelement tritt zuerst bei den Italienern, z.B. bei Pergolesi, dann
bei Johann Stamitz und Johann Christian Bach auf. Mozart lernt diese Art
des Komponierens von Johann Christian Bach während seines dortigen
Londoner Aufenthaltes im Jahre 1764 kennen. Schließlich sei noch auf die
Motivabspaltungen hingewiesen, die im Sinne der thematischen Arbeit der
Wiener Klassik verwendet werden und vor allem in den Durchführungen
Verwendung finden.


!Sätze

1. Satz:  [Allegro vivace|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Mozart/Jupiter-Symphonie_Satz1] 

2. Satz:  [Andante cantabile|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Mozart/Jupiter-Symphonie_Satz2] 

3. Satz:  [Menuetto. Allegretto|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Mozart/Jupiter-Symphonie_Satz3] 

4. Satz:  [Molto allegro|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Mozart/Jupiter-Symphonie_Satz4] 


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