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!!!Jupiter-Symphonie: 1. Satz (Adagio-Allegro)


!Formschema1. Satz --> [Bild|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Jupiter-Symphonie_Satz1,Formschema]\\
Er ist in Sonatenhauptsatzform gestaltet worden. Mozart formt ihn aus
drei Themen: Hauptthema in C - Dur, Seitenthema und Schlussgruppenthema
in G - Dur. Die Durchführung verarbeitet anfangs das Thema der
Schlussgruppe und anschließend das Hauptthema.


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Das Hauptthema in C-Dur des ersten Satzes erklingt  in den ersten
Violinen. Es ist ein Thema, das auf engstem Raum 2 entgegengesetzte
Haltungen repräsentiert. Im 1. Takt erklingt in allen Instrumenten der
Ton C, einstimmig,  kräftig, fest und unerbittlich, dem sich im 3. Takt
eine Streicherfigur anschließt, die als weich und fragend zu bezeichnen
ist. In diesem Thema gelingt es Mozart auf kleinstem Raum Gegensätze zu
vereinen. (Diese Fähigkeit ist auch der Grund, dass Goethe etwa meint,
Mozart hätte seinen "Faust" vertonen müssen, weil Mozart imstande
gewesen wäre, in kürzester Zeit gegensätzliche Gefühle zu einer
musikalischen Einheit zu verbinden.)

[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 37-55|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Mozart/Jupiter-Symphonie_Satz1,37-55]' alt=''
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Im 1. Zwischensatz, dem  Formteil zwischen Haupt-  und Seitenthema,
wird dem  Hauptthema  eine Gegenstimme in der Flöte und ersten Oboe
gegenübergestellt. Auf einem Orgelpunkt  G sequenziert Mozart den 3. und
4. Takt des Hauptthemas. Sequenzierung heißt hier, dass eine
Wiederholung des Motivs auf höherer Tonstufe erfolgt. Orgelpunkt heißt,
dass über mehrere Takte ein Ton in der Bassstimme ausgehalten wird.

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Das Seitenthema steht, genau der Regel der Sonatenhauptsatzform
entsprechend, auf der 5. Stufe von C-Dur,  in G-Dur. Es ist ein
anmutiges Thema, reizend in seiner Schwärmerei und Innigkeit. Der erste
Takt mit seinem chromatischen Sekundschritt wird, noch während das Thema
erklingt, in den Stimmen von Viola, Cello und Kontrabass imitiert.


Die Exposition,  die Themenaufstellung, schließt auf der Dominanttonart
in G-Dur. Das Ende einer Exposition, insbesondere in der klassischen
Musikepoche, ist leicht durch das Wiederholungszeichen erkennbar. Die
Wiederholung  der Exposition dient dazu, dass sich der Hörer die
vorgestellten Themen durch ein zweimaliges Hören genauer einprägen kann.

[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
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Wie bei Mozart so oft vorkommend, knüpft er in der Durchführung an das
zuletzt gespielte Thema in der  Schlussgruppe an. Innerhalb von 2 Takten
moduliert Mozart von G-Dur nach Es-Dur, um  eine neue Klangfarbe zu
gewinnen.

[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
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Aus der Schlussgruppe entwickelt sich ein Takt in Achtelbewegung, der,
vorerst imitierend zwischen  Violinen und Viola, Cello und
Kontrabassstimme, gespielt wird. Durch Motivabspaltung wird dieses
Geschehen in seiner Wirkung noch verstärkt.


Die Reprise, also die Wiederaufnahme der Themen aus der Exposition,
entspricht genau den Regeln der Sonatenhauptsatzform. Sämtliche Themen
werden in der Grundtonart C-Dur gespielt.


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