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!!!Symphonie Nr. 8, h-Moll "Die Unvollendete"

!Franz Schubert

__Enstehungszeit:__ Im Oktober 1822 in Wien

__Aufführungsdauer:__ ca. 23 Minuten

__Uraufführung:__ in Wien am 17. Dezember 1865 im großen Redoutensaal der Wiener Hofburg

__Orchester:__ 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen,
Pauken, Streicher.


!Zur Entstehungsgeschichte

Die h-Moll Symphonie ist das berühmteste Werk Schuberts auf
symphonischen Gebiet. Einwandfrei historische Belege zur
Entstehungsgeschichte sind bis heute
nicht zu erbringen. Sicher ist, dass Schubert im Herbst 1822 das Werk
komponierte. Vollendet
wurde der erste und zweite Satz - daher rührt auch der Name "Die
Unvollendete" - vom
Scherzo, dem 3. Satz sind nur neun Takte ausgeführt, sonst sind bis zum
Trio nur Skizzen
vorhanden. Versuche aus diesem vorhandenen Material das Werk zu
ergänzen, wurden z.B. unternommen von Felix
Weingartner (1863 - 1942, siehe
Österreich-Lexikon"), Dirigent und Komponist, von der
musikalischen Welt jedoch nicht angenommen.


!Widmungsträger


Als Widmungsträger vorgesehen  war der  [Steiermärkische Musikverein in
Graz|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Schubert/Schreiben], vielleicht aber
auch Anselm Hüttenbrenner, ein Freund Schuberts und Vorstandsmitglied
dieses Vereins.
Anselm Hüttenbrenner, 1794 - 1868, stammt aus Graz, war ein Freund
Schuberts und ebenfalls
Komponist. Seit dem Jahre 1825 war er Obmann des Steiermärkischen
Musikvereins.
Der Steiermärkische Musikverein ernannte 1823 den damals 26-jährigen
Schubert zum
Ehrenmitglied. Schubert bedanke sich dafür durch die Übersendung einer
Symphonie, und
schickte 1824 die später "Unvollendete" genannte Symphonie an seinen
Freund Anselm
Hüttenbrenner nach Graz. Dieser bewahrte die Partitur bei sich auf. Als
später der
Hofkapellmeister Johann Herbeck durch Hüttenbrenners Bruder Joseph von
der Schenkung
Kenntnis erhielt, suchte er Anselm Hüttenbrenner in Ober-Andritz bei
Graz auf und fand dort
am 30. April 1865 den Autograph der "Unvollendeten" (Joseph
Hüttenbrenner, 1796 - 1882,
war Beamter im Ministerium des Inneren und fungierte bisweilen als
Schuberts Faktotum).
Herbeck brachte das Werk am 17. Dezember 1865 in einem Konzert der
Gesellschaft der
Musikfreunde im großen Redoutensaal der Wiener Hofburg zur Uraufführung.
Als Abschluss
der Symphonie wählte Herbeck damals das Finale der 3. Symphonie in
D-Dur. Schon bei der zweiten
Aufführung am 4. November 1866 wurde die Symphonie nur mehr zweisätzig
dargeboten.
Wortlaut der  [Kritik Eduard Hanslicks|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Schubert/Kritik] nach der ersten
Aufführung.

!Erste Veröffentlichung


Im Jahre 1866 wurde die h-Moll-Symphonie erstmals veröffentlicht. In der
Gesamtausgabe bei
Breitkopf & Härtel ist sie 1885 als Symphonie Nr. 8 und die später
entstandene Große C-Dur-
Symphonie als Nr. 7 erschienen. Es entspricht dies der Reihenfolge, in
welchen die Werke
aufgefunden und uraufgeführt worden waren.

!Heutige Zählung der Symphonie

Heute wird die Numerierung nach der Entstehungszeit vorgenommen. Danach
ist die
Unvollendete des Jahres 1822 die 7. Symphonie, die verschollende
"Gmundner-Gasteiner" des
Jahres 1825 die 8. Symphonie und die Große C-Dur-Symphonie des Jahres
1828 die 9. Symphonie. Die
Zählung der h-Moll-Symphonie als Nr. 8 wurde anläßlich der Gesamtausgabe
von Schuberts Werken durch
[Johannes Brahms|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Brahms]  vorgenommen.

!Bedeutung der h-Moll-Symphonie

Die "Unvollendete" gehört zu den Werken der Musikgeschichte, die einen
neuen Bereich der
symphonischen Instrumentalmusik eröffnet. Dieser neue Bereich wird als
die musikalische
Romantik apostrophiert. Zerlegt man Musik in ihre Bestandteile, so wird
der Gesamtklang
durch folgende Komponenten bestimmt: Melodie, Harmonie, Rhythmus,
Dynamik (Lautstärke)
und Instrumentation, die sich in der Klangfarbe ausweist. Bei Schubert,
dem "Liederfürsten"
und insbesondere bei der Unvollendeten, stechen zwei Komponenten
besonders hervor: die
Melodie und die Klangfarbe. Diese liedhaften Themen werden oft aus der
klanglichen Eigenart
bestimmter Instrumente erdacht. Die Instrumentationskunst des 19.
Jahrhunderts, wesentlicher
Bestandteil der Kompositionstechnik, zeigt sich in der "Unvollendeten"
und setzt damit
Klangfarbe als gleichberechtigte Komponente neben Rhythmik, Dynamik und
Harmonie.

!Gliederung:

1. Satz: [Allegro moderato|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Schubert/Die_Unvollendete_Satz1]

2. Satz: [Allegro con moto|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Schubert/Die_Unvollendete_Satz2]

[{Metadata Suchbegriff='Die Unvollendete'}]