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!!!An der schönen blauen Donau: Zur Uraufführung des Donauwalzers

!Johann Strauß (Sohn)

Am 15. Februar 1867 erklang beim Konzert des Männergesangsvereins im
Ballsaale des Dianabades zum ersten Mal  der Walzer "An der schönen
blauen Donau". Das Konzert dauerte fünf (sic!) Stunden, der Donauwalzer
war das Eröffnungsstück des zweiten Teils des Abends. Das Publikum
lehnte den Walzer ab, trotzdem gab es eine Wiederholung, doch war Johann
Strauß bei seinen Konzerten größte Beifallsstürme gewohnt. Die Ursache
der nicht allzu großen Begeisterung ist darin zu sehen, dass der Walzer
nach Meinung des Publikums mit einem dummen Text unterlegt wurde. Im
Wien des Jahres 1867 wurden Texte für solche Gelegenheiten von dem
schriftstellerischen Beamten der Polizeidirektion Josef Weyl verfaßt. Er
hatte die Funktion eines Haushumoristen des Männergesangs-Vereins inne,
und so textierte er den fertig komponierten Walzer von Strauß mit den
Worten "Wiener, seid froh! - Oho, wieso?" Diese Wortwahl entsprach nicht
den Empfindungen des Komponisten, sehr wohl aber der damaligen tristen
politischen Lage, spielte doch der Text in kabarettistischer  Art
und Weise auf die damaligen Zeitereignisse nach der verlorenen Schlacht
bei Königgrätz an. Josef Weyl verfaßte insgesamt 3 Textierungen zum
Strauß-Walzer "An der schönen blauen Donau".
 
Der Männergesangs-Verein hatte den Donauwalzer bis zum Jahr 1890 nur
siebenmal gesungen.

1890 hatte der Oberlandesgerichtsrat Dr. Franz
von Gerneth den Text "Donau so blau, durch Flur und Au..." dem Walzer
unterlegt. Bei einer Sommerliedertafel im Meidlinger Dreherpark kam
dieses Werk in dieser textlichen Fassung zur Aufführung - der Weg zur
weltweiten Bekanntheit des Donauwalzers war damit beschritten
worden.


* [Zu den Texten des Donauwalzers|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Strauß/Donauwalzer-Texte]