[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/aeiou-musik-kolleg.jpg' alt='Kopfleiste Musik Kolleg' class='noborder' width='582' height='121' popup='false'}]

!!!Geschichten aus dem Wienerwald: 

!Musikalische Vorläufer des Johann Strauß-Walzers in der symphonischen Musik


__Johann Strauß (Sohn) __

In der "Symphonie Phantastique" von Hector Berlioz, komponiert im Jahre
1830, erleben wir einen Walzer in prächtigem Orchesterglanz. Inhaltlich
ist dies die Vision der Geliebten auf einem Ball, bevor der Gang zum
Richtplatz angetreten wird. Charles Gounod lässt in seiner Faustoper
"Margarethe" den jungen Faust das Mädchen Margarethe während einer
Walzerszene kennen lernen. Eine Walzerszene bereitet in Tschaikowskys
"Eugen Onegin" das Duett vor, wo Lenski den Tod finden wird. Mozart
lässt seinen Don Giovanni noch vor seiner Höllenfahrt eine Melodie aus
der Oper "Una cosa rara" von Martin y Soler hören — es ist dies
der erste Walzer in der Musikgeschichte, der in einer Oper zu hören ist.
Die angeführten Beispiele sollen zum Ausdruck bringen, dass der Walzer
oft eine innige Verbindung mit dem Tod hat. Den großen Strauß-Walzern
haftet oft ein großes Maß an Traurigkeit an.

Johann Strauß hat den instrumentalen Walzer zu grandioser Höhe und trotz
Hm-ta-ta mit großem Tiefgang versehen. Eine Weiterentwicklung oder
eine  Nachfolge ist nicht festzustellen. 1870, nach dem Tod seines
Bruders Josef und seiner Mutter übergab er die Leitung der Straußkapelle
seinem Bruder Eduard — und er widmete sich dem vokalen Walzer in
dem für ihn neuen Genre: die lustige kleine Oper, die in Paris entstand
und die später durch seine Kompositionstätigkeit als das Goldenen
Zeitalter der Operette mit dem Spitzenprodukt "Die Fledermaus"
bezeichnet werden wird.

* [Melodie und Rhythmus in den Strauß-Walzern|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Strauß/Geschichten_aus_dem_Wienerwald-Melodie_und_Rhythmus]