Feedback-Formular vorübergehend deaktiviert. Bitte wenden Sie sich an das Administrator Team
unbekannter Gast
vom 01.06.2020, aktuelle Version,

Waltherplatz

Waltherplatz
Walther-von-der-Vogelweide-Platz
Platz in Bozen

Blick auf den Waltherplatz mit dem Walther-Denkmal
Basisdaten
Ort Bozen
Ortsteil Altstadt
Angelegt frühes 19. Jahrhundert
Hist. Namen Maximilianplatz, Johannsplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Veranstaltungen

Der Waltherplatz (italienisch Piazza Walther), ausgeschrieben Walther-von-der-Vogelweide-Platz, befindet sich im Stadtviertel Zentrum der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Seinen Namen verdankt er dem Dichter Walther von der Vogelweide, dem das von Heinrich Natter aus Laaser Marmor geschaffene Walther-Denkmal auf der Mitte des Platzes gewidmet ist. Der Waltherplatz gilt als einer der markantesten Punkte und als gesellschaftliches Zentrum der Stadt. Bedeutende Bauwerke in unmittelbarer Nähe sind unter anderem die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt als südliche Begrenzung, nord- und westseitig das Palais Menz, das Palais Campofranco und das von den Brüdern Alois und Gustav Ludwig 1912/13 errichtete Stadthotel sowie ostseitig das Hotel Greif; daran schließt nördlich die Bozner Altstadt mit dem Kornplatz und den Lauben an.

Der Waltherplatz dient über das Jahr als Austragungsort zahlreicher Veranstaltungen. Dazu zählen etwa der Christkindlmarkt, das Südtirol Jazzfestival und der Silvesterlauf BOclassic.

Geschichte

Der Waltherplatz 1894 mit dem Gastgarten des Hotels Greif
Annonce der Buchhandlung Fr. Moser am Waltherplatz, Bozner Nachrichten vom 4. Sept. 1917

Der Waltherplatz lag im Mittelalter an Bozens Stadtrand, südlich von ehemaliger Stadtmauer und Altstadtbereich. Auf der Stadtansicht von Matthäus Merian aus dem Jahr 1649 ist an dessen Stelle ein Weinberg eingezeichnet. 1808 verkaufte der bayerische König Maximilian das Weingut der Stadt Bozen, die den darauf errichteten Platz zunächst Maximilianplatz nannte, nach der Rückkehr Tirols zu Österreich in Folge des Wiener Kongresses Johannsplatz (nach Erzherzog Johann von Österreich). Nachdem dort 1889 das Walther-Denkmal als Ausdruck der „kulturnationalen Optionen der deutschliberalen Bürgerschaft in der späten Habsburgermonarchie[1] errichtet worden war, erhielt der Platz seinen heutigen Namen. Seit 1908 befand sich hier eine Station der Rittner Bahn. Unter dem Faschismus wurde der Name 1925 in Piazza Vittorio Emanuele geändert.[2] 1935 erfolgte die Entfernung des Walther-Denkmals, das im peripher gelegenen Peter-Rosegger-Park aufgestellt wurde. 1945 wurde der Platz für kurze Zeit in Marienplatz umbenannt, bevor wieder Walther von der Vogelweide zum Namensgeber wurde. Anfang der 1980er wurde unterhalb des Waltherplatzes eine Tiefgarage (als erste in Bozen) errichtet, wodurch die Oberfläche zur Fußgängerzone umgestaltet werden konnte. 1981 kehrte das Walther-Denkmal wieder auf den Waltherplatz zurück.

Literatur

  • Oswald Egger, Hermann Gummerer (Hrsg.): Walther – Dichter und Denkmal. Edition per procura, Wien/Lana 1990.
  • Gotthard Andergassen, Ettore Frangipane: 1808–2008: 200 Jahre Bozner Waltherplatz in Bildern – 200 anni Piazza Walther a Bolzano in Immagini. Edition Raetia, Bozen 2008. ISBN 978-88-7283-330-8

Einzelnachweise

  1. Hans Heiss, Hannes Obermair: Erinnerungskulturen im Widerstreit. Das Beispiel der Stadt Bozen/Bolzano 2000–2010. In: Patrick Ostermann, Claudia Müller, Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Der Grenzraum als Erinnerungsort. Über den Wandel zu einer postnationalen Erinnerungskultur in Europa (Histoire 34). Bielefeld: transcript 2012, ISBN 978-3-8376-2066-5, S. 63–79, Bezug S. 66.
  2. Hannes Obermair: Walthers Dichterexil vor 80 Jahren. In: Stadtarchiv Bozen (Hrsg.): Das Exponat des Monats des Stadtarchivs Bozen. Nr. 46, Oktober 2015 (online [PDF; abgerufen am 25. Oktober 2015]).
Commons: Waltherplatz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Bozen-Bolzano's Waltherplatz renamed in Piazza Vittorio Emanuele in 1930 under fascist rule digital.tessmann.it, file from 1930, freely stored under 4.0 CC Autor/-in unbekannt Unknown author
CC BY-SA 4.0
Datei:AZ 1930 03 29 2 Waltherplatz Vitt Em.png
Advertisement for the Moser Bookshop in Bozen-Bolzano's Waltherplatz, 1917 Bozner Nachrichten 1917 Sept 4 Autor/-in unbekannt Unknown author
CC BY-SA 4.0
Datei:BZN 1917 09 04 7 object 2450327.png
Waltherplatzmit Denkmal (Walther von der Vogelweide) Eigenes Werk User:Mattes
Public domain
Datei:Bozen Waltherplatz.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Eigenes Werk, basierend auf: Convocazione del Consiglio
Public domain
Datei:ITA Bolzano COA.svg
Der Waltherplatz Bozen vom Turm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt aus betrachtet Eigenes Werk Aciarium
CC BY-SA 4.0
Datei:Waltherplatz Bozen Luftansicht.jpg
Waltherplatz in Bozen im Jahr 1894 auf einer gemalten Ansichtskarte Gemalte Ansichtskarte um 1894 Friedrich August Reisch (1862-?)
Public domain
Datei:Waltherplatz in Bozen im Jahr 1894 auf einer gemalten Ansichtskarte.jpg
Removal of the Walther von der Vogelweide statue in Bozen-Bolzano by the fascist regime in 1935 Historical photograph from 1935 Autor/-in unbekannt Unknown author
CC BY-SA 4.0
Datei:WvV 1935 cropped.png