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Monstranz#

Von Ernst Zentner

1264 erhob Papst Urban IV. das Fronleichnamsfest zum offiziellen Fest der Gesamtkirche. Die ersten Monstranzen waren einfache Glasbehälter mit einem Kreuz darauf; sie konnten aber auch aus Edelmetall verfertigte Behältnisse sein. Hinter dem Glas wurde die geweihte Hostie zur Schau gestellt. Nebenbei gab es später auch Reliquien-Ostensorien in Monstranzform. Seit dem 16. Jahrhundert umgab das Allerheiligste eine Sonnenform mit zahlreiche Strahlen.
Eine Monstranz ist einfach ausgeführt: Fuß, Schaft und fensterartiger Behälter. Dieser enthält eine Lunula (mondsichelförmig), in der die Hostie, der Leib Christi, gesichert ist.
In der Gotik dominierten die Turmmonstranzen, im Barock jene mit Sonne und in der Moderne minimalistische Ausformungen. Auf jedem Fall sind sie aus wertvollen Materialien angefertigt.
Übrigens, das Wort "monstrare" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie "zeigen".
Die Monstranz ist Attribut (Hostie, Eucharistie) der Heiligen Antonius von Padua, Barbara, Clara von Assisi, Thomas von Aquino, Norbert von Xanten u. a.
Auch in der Heraldik hat die Monstranz Eingang gefunden.

Gotische Monstranz aus Jochberg in Tirol; Augustinermuseum Rattenberg, Tirol
Gotische Monstranz aus Jochberg in Tirol, Silber vergoldet, um 1529; Augustinermuseum Rattenberg, Tirol - Foto: Wolfgang Sauber (2010) - Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Disputation um das Sakrament; Fresko in den Stanzen des Vatikan, Raffael, 1509
Disputation um das Sakrament, Fresko in den Stanzen von Raffael; Oktober 1509; Apostolischer Palast, Vatikan, Rom - Foto: 0ro1, Wikimedia Commons - Gemeinfrei - Im Zentrum die Monstranz mit dem Allerheiligsten
Große Monstranz oder Schleiermonstranz, Stift Klosterneuburg, 1710-14
Stift Klosterneuburg, Stiftsmuseum barocke Sonnenmonstranz in einem geöffneten Tabernakelschrein - Ausschnitt eines Fotos: Pelz (2017), Wikimedia Commons - Gemeinfrei - Bekannt als die Große Monstranz oder Schleiermonstranz, entworfen vom Baukünstler und Bildhauer Matthias Steinl, verwirklicht von Johann Baptist Känischbauer von Hohenried, 1710-14; Silber, vergoldet; Edelsteine: Almandine, Amethyste, Diamanten, Rubine, Türkis, Bergkristall, Smaragde; der eigentliche Hostienbehälter ist aus Bergkristall; Höhe 80 cm
Sonnenmonstranz aus der Übergangszeit vom Barock zum Klassizismus, Stift Melk
Sonnenmonstranz mit Strahlenglorie und Wolkenkranz, teilvergoldet, weiße Steine, IH, 1790; zwischen Barock und Klassizismus, Stift Melk, Sammlungen - Ausschnitt eines Fotos: Karl Gruber (2014), Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Heiliger Norbert von Xanten mit Monstranz, 19. Jh., Schlägl, Oberösterreich
Hl. Norbert von Xanten, Begründer des Prämostratenser-Ordens. Seitlich hält er eine Monstranz. Gemälde, 19. Jh.; Friedhofskirche Maria Anger, Schlägl, Oberösterreich - Foto: Wolfgang Sauber (2007), Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Moderne Monstranz, 20. Jh.; Karmelienkirche Gmunden
Monstranz der Karmelitenkirche Gmunden, Franz König-Hollerwöger, 20. Jh. - Ausschnitt eines Schwarzweiß-Fotos: King3500, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Quellen

  • Monstranz/Wikipedia
  • Hannelore Sachs - Ernst Badstübner - Helga Neumann: Erklärendes Wörterbuch zur christlichen Kunst. Hanau (Leipzig und Berlin), o. J. (vor 1976?)

Abbildungen im AF

Siehe auch