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Das Kobylanska-Theater
hieß vormals „Stadttheater“. Es wurde von den berühmten Theaterarchitekten Fellner&Helmer knapp nach dem Theater in Fürth 1905 erbaut. Vor dem Haus steht das Standbild der aus Gurahumora (westlich Suceava) Gurahumora stammenden ukrainischen Dichterin Olha Kobylanska(1863-1942), nach der das Theater heute benannt ist. Nach ihr ist auch die frühere Herrengasse benannt. Bis 1922 stand eine Statue von Friedrich Schiller vor dem Theater. Damals wurde das Theater von rumänischen Studenten während einer Aufführung gestürmt. Seitdem wurde auch kein Stück mehr in deutscher Sprache aufgeführt. Die Statue gelangte in den Garten des Deutschen Hauses. Heute ist nur mehr der Sockel erhalten - siehe unten!.

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Schiller-Denkmal bis 1922

Das erste Stadttheater ließ die Bukowiner Landeshauptstadt 1877-78 im Stil des französischen Palais-Theaters nach Plänen des Architekten Joseph Gregor an der Ecke Schulgasse /Türkengasse bauen. Es diente seiner Bestimmung bis 1904, als der Holzbau den feuerpolizeilichen Bestimmungen nicht mehr entsprach.
Im Jahre 1900 lud der Magistrat von Czernowitz für den Entwurf des neuen Theater die erfolgreichsten Theaterbauer der österreichisch-ungarischen Monarchie aus dem Wiener Architektenbüro, Ferdinand Fellner und Hermann Helmer ein. Nach den Projekten dieses bekannten Büros wurden die Opernhäuser in Wien errichtet, sowie über 40 andere Theatereinrichtungen in ganz Europa. Mit städtischen Geldmitteln (der Kostenvoranschlag lautete auf 660.000 Kronen) wurde das Theater gebaut. Der Grundstein wurde im Juli 1904 gelegt und die feierliche Eröffnung fand schon nach 14 Monaten, genau am 3. Oktober 1905, statt. Von 1907 stand vor dem Theatergebäude das Schiller-Denkmal, welches 1922, nach dem stürmischen Protest rumänischer Studenten, entfernt wurde. Seit diesem Tag wurde im Theater auch kein Stück in deutscher Sprache aufgeführt. 1980 wurde die Statue der berühmten ukrainischen Schriftstellerin Olga Kobyljanska aufgestellt, deren Namen das Theater heute trägt. An der mächtigen französischen Kuppel ist im Vordergrund die Melpomene angebracht. Die Forderfront der Fassade ist mit einer Skulpturengruppe nach der Tragödie von Sophokles „Zar Ödipus“ verziert. Die Fassade wird durch die Büsten weltberühmter Schriftsteller und Komponisten ergänzt, wie z.B. Wagner, Shakespeare, Schiller, Goethe, Beethoven, Haydn und anderen, deren Bildhauer Ernst Hedenbart aus Wien war. Der elegante Zuschauerraum ist im prächtigen Stil des späten Wiener Barocks (Rokoko) ausgestattet. Davon zeugen die prächtigen vergoldeten Figuren und Ornamente, Goldverzierungen und Kronleuchter. Die Seitenbalkone und die Decke sind mit allegorischen Kompositionen über die antiken Göttinen der Künste geschmückt: der Musik, Poesie, Komödie und Tragödie, des Tanzes, Chorgesanges und anderen. Das Theater hatte 860 Plätze (inklusive 217 Stehplätze). Die Balkonstehplätze, hauptsächlich benutzt durch Studenten, wurden später abgeschafft und in Balkonsitzplätze umgewandelt.

Hakenkreuz auf Schiller-Sockel
Lenin-Denkmal mit Hakenkreuzfahne 1944
Schiller-Sockel
Sockel im Hof
Schiller-Sockel
Sockel

Olga Kobyljanska_ Das Leben der Dichterin Olga Kobyljanska liegt hin­ter einem Schleier verborgen. 1890 erschien ihre erste Publikation, der Novellen­band „Das menschliche Sein“. Ihre Texte in deutscher Sprache, in der sie ihre ersten literarischen Arbeiten verfasste (u. a. in der,, Gar­tenlaube") sind heute kaum zu finden. Übersetzungen aus dem Ukrainischen (Haupt­werke: Kleinrussische Novellen, 1901, und der Roman Selma) sind rar. Von der sow­jetischen Administration wurde die Dichterin vereinnahmt und veranlasst, prosowjetische Artikel in der kommunistischen Presse zu veröf­fentlichen. Nach ihrem Tod wurde sie in die Tradition der russi­schen Dichtung gestellt und ihre Werke in ukrainischer Sprache in zehn Bänden verlegt.

Schiller-Denkmal
Errichtet am 11. November 1907 vor dem deutschen Stadttheater, am 22. Januar 1922 übertragen in den Innenhof des Deutschen Hauses, Jancu Flondor-Gasse 47 (O. Kobyljanska-Str. 53). Abgetragen nach der sowjetischen Annexion der Nordbukowina 1940. Der leere Sockel steht bis heute neben dem Garten des ehemaligen Deutschen Hauses in der Czeliuskinziw-Straße. Bildhauer Georg Leisek (Wien).