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Gaismair, Michael#


* 1490, Sterzing (Südtirol)

† 15. 4. 1532, Padua (Italien; ermordet)


Führer des Tiroler und Salzburger Bauernkriegs 1525/26


Michael Gaismair wurde um 1490 als Sohn eines begüterten Bauern in Sterzing geboren. Er wurde Schreiber des Landeshauptmannes, dann Sekretär des Bischofs von Brixen, Schreiber und schließlich Zöllner in Klausen.

Er stellte sich im Mai 1525 an die Spitze des Aufstands in Südtirol, erzwang im Juni 1525 einen Landtag in Innsbruck, wurde im August eingekerkert, konnte im Oktober fliehen, ging nach Graubünden, wo er eine Tiroler Landesordnung ausarbeitete, in der eine vollkommene politische Umgestaltung und die Republik gefordert wurden.

Michael Gaismair Plakette
Plakette in Erinnerung an Michael Gaismair in Padua
Foto: Tonii. Aus: Wikicommons

Im Mai 1525 übernahm er die Führung der aufständischen Tiroler Bauern und floh im September 1525 - nach dem Scheitern des Aufstandes - nach Graubünden und blieb längere Zeit in der Schweiz, wo er enge Kontakte zum Reformator Ulrich Zwingli knüpfte. Er dachte, von hier aus Tirol zu erobern und verhandelte mit den Venetianern und Franzosen.

Im Frühjahr 1526 zog er mit einer Truppe nach Salzburg und unterstützte die Salzburger Bauern, die sich gegen den Erzbischof erhoben hatten, wurde aber bei Radstadt vernichtend geschlagen.

Über die Alpen nach Venetien flüchtend, versuchte er in den nächsten Jahren noch mehrmals vergeblich, von Graubünden, der Toskana und Venedig aus erneut Aufstände anzuführen.


Als Venedig 1529 Frieden mit den Habsburgern schloss, zog sich Gaismair endgültig auf ein Landgut in der Nähe von Padua zurück, wo er am 15. April 1532 von bezahlten Mördern erstochen wurde.

Weiterführendes#

Literatur#

  • J. Maček, Der Tiroler Bauernkrieg und M. Gaismair, 1965
  • H. Benedikter, Rebell im Land Tirol, 1970
  • Politi, Giorgio: Gli statuti impossibili. La rivoluzione tirolese del 1525 e il programma di Michael Gaismair, Torino 1995
  • A. Stella, Il Bauernführer M. Gaismair e l´utopia di un repubblicanesimo popolare, 1999

Quellen#

  • AEIOU
  • Neue Deutsche Biographie
  • Geschichte Tirols
  • Dolomiten (Tagblatt der Südtiroler)


Redaktion: I. Schinnerl


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