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Zeiller, Franz Anton von #

* 14. 1. 1751, Graz

† 23. 8. 1828, Wien


Jurist


Zeiller Franz Anton
Franz von Zeiller. Stich von J. Böhm.
© Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU

Franz Anton von Zeiller wurde am 14. Jänner 1751 in Graz als Sohn einer bürgerlichen Handelsfamilie geboren.

Bereits 1768 beendete er das Gymnasium mit einem erfolgreich abgeschlossenen Propädeutikum und einer Promotion in Philosophie (!) und ging kurz darauf nach Wien, um ein Studium der Rechtswissenschaften zu absolvieren. Hier wurde er Schüler von Karl Anton von Martini.

Martini engagierte ihn zuerst als Hauslehrer für seinen Sohn und machte ihn zu seiner akademischen Hilfskraft. Als Lehramtskandidat konnte er sich weiteren Studien widmen, 1778 promovierte er zum Doktor sämtlicher Rechte.


Seine Laufbahn führte ihn kurze Zeit später zur eigenen Professur für Naturrecht und Römisches Recht.

Von 1778 bis 1802 war er Professor für Naturrecht und Institutionen des Römischen Rechts an der Universität Wien und auch war auch mehrmals deren Rektor.

Aufgrund seines Lehrtalents und seiner bemerkenswerten Karriere ließ man ihn die Kaiserlichen Prinzen in Rechtsangelegenheiten unterrichten - unter seinen Schülern befanden sich auch Erzherzog Johann und Erzherzog Joseph.

1794 wurde er ordentlicher Referent am niederösterreichischen Appelationsgericht, 1797 wurde er Hofrat an der obersten Justizstelle. Im gleichen Jahr wurde er in den Adelsstand erhoben, sein voller Name lautete von nun an "Franz Anton Felix, Edler von Zeiller".

1801 begann er an seinem Lebenswerk zu arbeiten - am Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch für Österreich und die Deutschen Erblande (kurz: ABGB). Er verfasste den 1. Teil des Strafgesetzbuchs von 1803, ist der Schöpfer der juridisch-politischen Studienordnung von 1810 und er gilt als Hauptverfasser des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches, das 1811 in Kraft trat.

Franz Zeiller gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Rechtsgelehrten. Die Grazer Universität verdankt dem steirischen Freimaurer die Einrichtung der Juridischen Fakultät, was er mit einem Gesuch beim Kaiser erwirkte.


1810 wurde ihm der St. Stephansorden verliehen und 1813 übernahm ihn die Steirische Landmannschaft,


Franz Anton Felix "Edler" von Zeiller starb am 23. August 1828 im Alter von 77 Jahren.

Zeiller Franz Anton
Büste von Emanuel Pendl
Universität Wien, Arkadenhof
© Rainer Lenius
Er ist in einem Ehrengrab auf dem Hietzinger Friedhof (Gr.3/1-3) betattet.

Im Arkadenhof der Universität Wien ist seine Büste von Emanuel Pendl aufgestellt, und im 16. Wiener Bezirk ist eine Gasse nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)#

  • Das natürliche Privatrecht, 1802
  • Jährlicher Beitrag zur Gesetzeskunde und Rechtswissenschaft in den Österreichischen Erbstaaten, 4 Teile, 1806-09
  • Kommentar über das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, 4 Bände, 1811-13

Literatur#

  • G. Oberkofler, F. von Zeiller, in: W. Brauneder (Hg.), Juristen in Österreich, 1987.

Quellen#

  • AEIOU
  • Stadt Graz
  • F. Czeike: Historisches Lexikon Wien
  • W. Kleindel: Das Große Buch der Österreicher
  • Th. Maisel: Gelehrte in Stein und Bronze



Redaktion: R. Lenius, I. Schinnerl