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vom 04.08.2017, aktuelle Version,

Anton Brioschi

Anton Brioschi (* 30. November 1855 in Wien; † 31. August 1920 ebenda) war ein österreichischer Landschafts-, Marine- und Hoftheatermaler und Grafiker.

Leben und Werk

Anton Brioschi, Sohn von Carlo Brioschi (1826–1895) und Bruder von Othmar Brioschi (1854–1912) studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Josef Ritter von Storck (1830–1902), Michael Rieser (1828–1905) und Valentin Teirich (1844–1876). Er kam 1882 an das Stadttheater in Teplitz und war anschließend ein halbes Jahr bei dem Theatermaler Simon Quaglio (1795–1878) in München tätig. 1883 als Theatermaler am Hoftheater in Hannover, wo er von den lokalen Medien lobend erwähnt wird.

Ab 1884 arbeitet er in Wien an der Seite seines Vaters in dessen privatem Atelier und an der Hofoper, ab 1. Juni 1886 folgt er diesem als Leiter des Hofoperntheaterateliers nach und bleibt hier bis zu seinem Tod. 1884 Entwurf und Ausführung des Eisernen Vorhanges der Hofoper (im Zweiten Weltkrieg zerstört). Anton Brioschi stattet nach eigenen Entwürfen die bedeutendsten Inszenierungen (Verdi, Othello, 1888; Mascagni, Cavalleria rusticana, 1891; Leoncavallo, Der Bajazzo, 1893; Smetana, Die verkaufte Braut, 1896 und Dalibor, 1897; Massenet, Werther, 1892 u. v. a.) der Hofoper bis zur Jahrhundertwende aus. Seine Bühnenbilder werden von der zeitgenössischen Kritik als Bildungserlebnisse oft hymnisch gelobt und seine leuchtenden Farben mit Begeisterung erwähnt.

Mit der Berufung 1897 von Gustav Mahler als Direktor des Hauses und 1900 von Heinrich Lefler als Leiter des Ausstattungswesens wird Brioschi's Selbständigkeit eingeschränkt, er führt nun meist fremde Entwürfe aus. Ab 1903, mit der Übernahme des Dekorationswesens durch Alfred Roller, beschränkt sich Anton Brioschi's Aufgabenbereich nur mehr auf bühnengerechte Ausfertigung der Dekorationen nach Rollers Entwürfen.

Mit Anton Brioschi endet die Ära der Theatermaler-Familie Brioschi; sie bestimmte nicht nur Stil und Standard des Wiener Ausstattungswesens, sondern den Geschmack im mitteleuropäischen Theater. Zahlreiche Werke (Grafiken, Aquarelle und Ölgemälde) befinden sich in Museen oder im Privatbesitz.

Literatur

  • Brioschi Anton. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 114.
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Band 1, K 46, Wien 1972.
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Ergänzungsband 1. K 70, Wien 1978.
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