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vom 01.03.2021, aktuelle Version,

Antonio Pisanello

Pisanello – Porträt des Leonello d’Este (um 1441)

Antonio Pisanello (* 1395 in Pisa; † um 1455 in Rom), eigentlich Antonio di Puccio Pisano und manchmal auch als Vittore Pisano benannt, war ein Maler, Zeichner und Medailleur. Insbesondere mit seinen Bildnismedaillen wurde er zum Wegbereiter der Renaissance in Oberitalien.

Leben

In den Jahren 1425/26 trat Pisanello am Hof von Mantua in die Dienste vom damaligen Herzog Ludovico Gonzaga gestellt. Er war in rasch wechselnder Folge tätig in Venedig, Verona, Rom, Ferrara, Rimini, Mailand, Mantua (Palazzo Ducale) und schließlich in Neapel (1448/9). Sein Schaffen wurde auch angeregt durch Gentile da Fabriano, dessen Fresken er in Venedig (Dogenpalast, Sala del Maggior Consiglio) und in Rom (San Giovanni in Laterano, 1431–32) weiter bearbeitet hat. Auch Michelino da Besozzo hat schon früh Einfluss auf ihn ausgeübt.

Seine umfangreiche Medaillenproduktion ist dem Umstand zu verdanken, dass die Herrscherfamilien der Malatesta (Rimini und Pesaro), Gonzaga (Mantua), Visconti (Mailand) und Este (Ferrara) die Aufträge erteilt haben sowie die an den Höfen lebenden Humanisten ihn mit dieser Aufgabe betraut haben.

In den Jahren 1439/42 hielt während der Feindseligkeiten zwischen Mailand und Venedig er sich in Mantua und Verona auf, das von den Truppen Gonzagas geplündert wird. Wegen seiner Parteinahme wird er in Venedig festgesetzt, kommt aber bald wieder frei.

Besonders erwähnenswert ist, dass der Maler 1445/47 als Hofmaler in Mantua Fresken in der sog. Sala del Pisanello mit Szenen von Krieg und Ritterleben aus der Lanzelot-Epik anfertigte. Im Jahr 1449 hält er sich am Neapolitanischen Hof von König Alfons V. von Aragon auf, der ein mäzenatischer Kunstförderer war; dort erhielt er alle Privilegien eines Künstlers.

Pisanello starb in Rom, vermutlich um den 31. Oktober 1455.

Werk

rechts oben im Wandfeld am Spitzbogen vor dem Eingang zur Pellegrini-Kapelle
Szene am Kapelleneingang zur Pellegrini-Kapelle in St. Anastasia, Verona

Pisanello schuf zahlreiche Fresken, die bis auf zwei jedoch alle zerstört sind. Die beiden noch erhaltenen und zum Hauptwerk des Künstlers zählenden Fresken sind in Verona zu sehen und gelten als seine Frühwerke. Es handelt sich dabei um eine Mariä Verkündigung in der Kirche San Fermo Maggiore und den Aufbruch des hl. Georg zum Kampf mit dem Drachen in der Kirche Sant’Anastasia al Palatino am Eingang zur Pellegrini-Kapelle. Pisanellos Kunstverständnis war das vom Übergang der Spätgotik mit dem Nachklang der höfischen Kultur hin zur Frührenaissance.

Neben zahlreichen Tafelbildern von Heiligenlegenden machte er sich vor allem auch durch seine Tiermalereien bekannt, die sich durch eine große Naturtreue auszeichnen. Berühmter wurde aber der Künstler dadurch, dass er, als einer der ersten, Schaumünzen mit Bildnissen modellierte und in Metall goss. Seine Werke sind in Museen in Bergamo, London, Paris und Wien zu sehen.

Der Codex Vallardi im Pariser Louvre ist ein Sammelband mit Zeichnungen Pisanellos, die in ihrer Qualität vergleichbar sind mit denen Leonardo da Vincis. In diesem findet sich der Großteil seiner erhaltenen Zeichnungen, die scharf und vielfältig die Wirklichkeit mit großer Genauigkeit erfassen. Besonders die Tier- und Bildnisdarstellungen zeigen Pisanello als einen genialen Schilderer des Individuellen.

Literatur

Bildnismedaille von Pisanello, verso Cecilia Gonzaga, (1447)

Werke (Auswahl)

  • Erscheinung der Jungfrau mit den Hl. Antonius und Georg, um 1445, 47 × 29 cm, Tempera auf Holz, London, National Gallery.
  • Bildnis eines Mädchens. um 1433, Holz, 43×30 cm.Paris, Musée National du Louvre.
  • Leonello d’Este, 1441, Holz, 28×19 cm.Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara.
  • Maria erscheint den Heiligen Antonius und Georg, um 1441, Holz, 47 × 29 cm. London, National Gallery.
  • Vision des Heiligen Eustachius, Holz, 55 × 65 cm. London, National Gallery.
    Commons: Pisanello  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien