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vom 25.03.2020, aktuelle Version,

Eisack

Eisack
Eisack in Bozen

Eisack in Bozen

Daten
Lage Südtirol, Italien
Flusssystem Etsch
Abfluss über Etsch Adriatisches Meer
Flussgebietseinheit Ostalpen
Quelle am Brenner
Quellhöhe 1990 m s.l.m.
Mündung Etsch südlich von Bozen
46° 26′ 28″ N, 11° 18′ 53″ O

Länge 99,9 km[1]
Einzugsgebiet 4.960,37 km²[2]
Abfluss[3]
AEo: 4.960,37 km²
MQ
Mq
58 m³/s
11,7 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Pfitscher Bach, Rienz, Aferer Bach, Villnößer Bach, Grödner Bach, Schwarzgriesbach, Tierser Bach, Eggentaler Bach
Rechte Nebenflüsse Pflerscher Bach, Ridnauner Bach, Flaggerbach, Schalderer Bach, Tinnebach, Talfer
Durchflossene Stauseen Franzensfester Stausee
Großstädte Bozen
Mittelstädte Brixen
Kleinstädte Sterzing, Klausen
Der Eisack im Flusssystem der Etsch

Der Eisack (italienisch Isarco, ladinisch Isarch, lateinisch Isarcus) ist der zweitgrößte Fluss Südtirols. Er entspringt am Brenner in einer Höhe von 1990 m s.l.m. und mündet nach ca. 100 km etwas südlich von Bozen in die wasserärmere Etsch. Das Einzugsgebiet des Flusses beträgt etwa 4200 km². Der Eisack fließt zunächst durch das südliche Wipptal; ab der Franzensfeste ist das Eisacktal nach dem Fluss benannt. Größere Ortschaften entlang des Eisack sind Sterzing, Brixen, Klausen, Waidbruck und Blumau. Am Oberlauf des Eisack wird Rafting betrieben.

Namensherkunft

Überschwemmung von Bozen im Jahr 1541: mittig der mäandrierende Eisack, ganz oben die alte Eisackbrücke

Durch die Inschrift am Tropaeum Alpium ist der Name des am Eisack um 15 n. Chr. siedelnden Stammes der Isarci überliefert. Laut Egon Kühebacher ist der Name des Flusses auf die indogermanische Wurzel *is in der Bedeutung „schnell, reißend“ zurückzuführen (vgl. etwa Isar, Iser, Isère), die im Deutschen im 12. Jahrhundert zu ei diphthongiert wurde.[4]

Geschichte

Der Eisack sorgte in früheren Jahrhunderten immer wieder für erhebliche Überschwemmungen des Stadtgebietes von Bozen. Eine solche Inundation ist in der ersten bekannten Stadtansicht von 1541 festgehalten, die der damalige Bürgermeister Leonhard Hörtmair für die Innsbrucker Regierung anfertigte, um die erheblichen Schäden an den Schutzbauten zu dokumentieren und entsprechende Hilfsgelder einzufordern.

Zuflüsse

Der größte Zufluss ist die ihn an Wasserführung übertreffende Rienz, mit der sich der Eisack in Brixen vereinigt; weitere bedeutende Zuflüsse sind die Talfer aus dem Sarntal, der Ridnauner Bach, Pflerscher Bach, Pfitscher Bach, Villnößer Bach, Grödner Bach, Tierser Bach und der Eggentaler Bach.

Brücken (Auswahl)

Unterhalb von Klausen überqueren kurz nacheinander drei gedeckte Brücken den Eisack: die Törggelebrücke, die Atzwanger Brücke und die Steger Brücke.

Von historischer Bedeutung war die seit dem Hochmittelalter bezeugte Bozner Eisackbrücke. Als hölzerne Jochbrücke errichtet, überquerte sie den Fluss südlich der Altstadt Richtung Virglfuß und war ein Nadelöhr sowohl des inneralpinen Verkehrs wie der überregionalen Verbindung über den Brennerpass.[5] Aufschlussreich sind zwei Weistümer der Brücke von 1239 und 1272, die im Detail die Erhaltung der Brücke regeln und als Brückenvogt den Grafen von Tirol nennen.[6] Im 19. Jahrhundert wurde die alte Eisackbrücke durch die jüngere Loretobrücke und die Eisenbahnbrücke ersetzt.

Stromerzeugung

Bei Franzensfeste (siehe Franzensfester Stausee), Klausen und Waidbruck wird der Fluss für die Stromerzeugung gestaut und teilweise abgeleitet.

Commons: Eisack  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eisack auf der Website der Südtiroler Landesagentur für Umwelt

Einzelnachweise

  1. Autonome Provinz Bozen Südtirol: GeoBrowser (abgerufen am 29. Juni 2015)
  2. 2014 Ministero dell'Ambiente: Geoportale Nazionale, Fachdienst Bacini idrografici principali, 2014 (abgerufen am 29. Juni 2015)
  3. Pegelwert Branzoll (92,3 m³/s, 1981–2010, Etsch unterhalb der Eisackmündung) abzüglich Pegelwert Sigmundskron (33,4 m³/s, 1981–2010, Etsch oberhalb der Eisackmündung), Pegeldaten aus: Autonome Provinz Bozen Südtirol: Hydroreport Südtirol 4/2011 (abgerufen am 29. Juni 2015)
  4. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Die geschichtlich gewachsenen Namen der Täler, Flüsse, Bäche und Seen. Athesia, Bozen 1995, ISBN 88-7014-827-0, S. 59–61 (mit sprachgeschichtlichen Erläuterungen, weiterführender Literatur und urkundlichen Belegen).
  5. Hans von Voltelini: Die Bozner Eisakbrücke, in: Festschrift zu Ehren Emil von Ottenthals (Schlern-Schriften 9). Innsbruck: Wagner 1925, S. 164–169.
  6. Hannes Obermair: Kirche und Stadtentstehung. Die Pfarrkirche Bozen im Hochmittelalter (11.–13. Jahrhundert). In: Der Schlern. 69. Jahrgang, Heft 8/9, 1995, S. 449–474, Bezug S. 453–454 (bozen.it [PDF]).