Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 09.06.2019, aktuelle Version,

Ellen Richter

Ellen Richter 1928 auf einer Fotografie von Alexander Binder

Ellen Richter (* 21. Juli 1891 in Wien; † 11. September 1969 in Düsseldorf, Deutschland; gebürtig Käthe Weiß) war eine österreichische Schauspielerin und Filmproduzentin.

Leben

Sie war das jüngste von fünf Kindern aus Ungarn stammender jüdischer Bürger in Wien. Nach dem Besuch der Volksschule nahm sie Schauspielunterricht bei Ferdinand Gregori an der Akademie für darstellende Kunst.

Sie bestand mit Auszeichnung und trat am Stadttheater Brünn (1908), an der Residenzbühne Wien (1910) und an der Künstlerbühne München (1911) auf. Im Jahr 1912 spielte sie in Berlin am Nollendorf-Theater, wo sie unter anderem Orestes in der Operette Die schöne Helena verkörperte.

Im Jahr 1915 kam Ellen Richter zum Stummfilm und erhielt sofort Hauptrollen. Sie wurde zu einem Star des deutschen Sensations- und Abenteuerkinos. 1920 gründete sie mit ihrem Ehemann Willi Wolff die Ellen-Richter-GmbH.[1] Wolff fungierte zugleich als Drehbuchautor und Regisseur ihrer Filme, in denen sie stets im Mittelpunkt stand. Häufig spielten ihre Filme vor einem exotischen Hintergrund.

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten beendete abrupt ihre erfolgreiche Filmkarriere. Ellen Richter wurde mit Filmverbot belegt und 1938 aus der Reichsfilmkammer ausgeschlossen. Bereits 1935 hatte sie mit ihrem Mann Deutschland verlassen und war nach Wien heimgekehrt. Dort blieb das Ehepaar Wolff bis zum Anschluss Österreichs. Noch 1938 flohen beide nach Frankreich, Ende 1940 vor der deutschen Wehrmacht schließlich in die USA. Dort ließen sich Ellen Richter und Willi Wolff in New York City nieder.

Nach Wolffs Tod zu Beginn einer gemeinsamen Europareise im April 1947 blieb Richter noch mehrere Jahre in New York bzw. West Hollywood ansässig, ehe sie sich in Düsseldorf niederließ, wo ein Neffe Wolffs wohnte. Nach ihrem eigenen Tod wurde Ellen Richter an der Seite ihres Mannes in Nizza beerdigt.

Filmografie

Literatur

  • Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Acabus-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 423 f.

Einzelnachweise

  1. Ellen Richter Film GmbH (Berlin). In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 16. Oktober 2016.