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vom 15.06.2020, aktuelle Version,

Georges de la Tour

Die Wahrsagerin, New York, Metropolitan Museum
Saint Joseph charpentier ( Joseph als Zimmermann), 1642, Paris, Louvre

Georges de La Tour (* 1593 in Vic-sur-Seille, Lothringen; † 30. Januar 1652 in Lunéville) war ein lothringischer Maler des Barocks, der in der Literatur den französischen Barockmalern zugerechnet wird.

Leben

La Tour war Sohn eines Bäckermeisters, das zweite von sieben Kindern. Über seine Jugend und Lehrzeit ist nichts bekannt; es ist nicht überliefert, wie er zur Malerei kam. 1618 heiratete er Diane Le Nerf, die Tochter eines Finanzverwalters des Herzogs von Lothringen.

In einer Urkunde von 1639 wird er als offizieller Maler Ludwigs XIII. („peintre ordinaire du Roy“) erwähnt. Bereits 1644 wurde er als „peintre fameux“ bezeichnet. Seine künstlerischen Motive waren sowohl sakraler wie auch profaner Art: Seine Nachtstücke sind durchweg dunkel gehalten und nur durch Kerzen erleuchtet. Aufgrund der Vorliebe für kontrastreiche Hell-Dunkel-Malerei zählt man ihn zur Gruppe der „Caravaggisten“. Besondere Bekanntheit erlangte er durch die Szenen aus dem Schelmenleben, Tagstücke, die Gaunereien beinhalten, wie zum Beispiel das Falschspielen mit Karten (siehe Der Falschspieler mit dem Karo-Ass) und betrügerische Wahrsagerei (siehe Die Wahrsagerin). Es gibt über den Maler nur ein einziges Dokument: 1646 beschwerten sich Bürger des Städtchens Lunéville beim Herzog über La Tour, weil er „sich beim Volk verhasst macht durch die große Zahl von Hunden, die er sich hält, als wäre er der Herr des Ortes“ und „der die Hasen ins Korn treibt, es verdirbt und zertrampelt“. Wegen Schlägereien wurde er mehrfach angezeigt. Einer seiner Söhne wurde 1670 in den Adelsstand erhoben. Ungeklärt ist, wieso dieser seinen Einfluss nicht nutzte, um seinem Vater ein Gedächtnis zu setzen. Es gibt keine Abbildung des Malers, eventuell hat er sich in der Figur des Falschspielers im Gemälde Der Falschspieler mit dem Karo-As porträtiert.

Seit den 1920er-Jahren hat man La Tours Werken wieder verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet.

Job raillé par sa femme ( Hiob wird von seiner Frau verspottet), Épinal, Musée départemental d’Art ancien et contemporain

Werke

Der Engel erscheint dem Hl. Josef im Traum, 1640.
  • Der Falschspieler mit dem Karo-Ass, Paris, Louvre
  • Der Falschspieler mit dem Kreuz-Ass (ca. 1630–34), Fort Worth, Kimbell Art Museum[1]
  • Die Wahrsagerin, New York, Metropolitan Museum
  • Hiob und seine Frau, Épinal, Musée départemental d’Art ancien et contemporain
  • Alter Mann, San Francisco, Legion of Honor
  • Alte Frau, San Francisco, Legion of Honor
  • Der heilige Petrus
  • Der heilige Judas Thaddäus, Albi, Musée Toulouse-Lautrec
  • Der heilige Jakobus, Albi, Musée Toulouse-Lautrec
  • Schlägerei zw. Bettelmusikanten, Los Angeles, Paul Getty Museum
  • Drehleierspieler, Nantes, Musée des Beaux-Arts
  • Der büßende heilige Hieronymus mit Kardinalshut, Stockholm, National Museum
  • Der heilige Hieronymus mit Heiligenschein, Grenoble, Musée des Beaux-Arts
  • Büßende Magdalena, Paris, Louvre
  • Magdalena mit der Öllampe, Paris, Louvre
  • Joseph als Zimmermann, Paris, Louvre
  • Der Engel erscheint dem heiligen. Joseph im Traum, Nantes, Musée des Beaux-Arts.
  • Flöhesuchende Frau, Nancy, Musée Historique Lorrain
  • Geburt Christi/ Das Neugeborene, Rennes, Musée des Beaux-Arts
  • Petrus verleugnet Christus, Nantes, Musée des Beaux-Arts
  • Die Reue des hl. Petrus, Cleveland, Museum of Art
  • Erbsen essendes Bauernpaar, Berlin, Gemäldegalerie der Staatlichen Museen Berlin
  • Kopie von Die Auffindung des Heiligen Sebastian, Berlin, Gemäldegalerie der Staatlichen Museen Berlin

Trivia

  • Für die Gestaltung des Szenenbilds seines Horrorfilms Nosferatu – Phantom der Nacht von 1979 studierte Regisseur Werner Herzog die Gemälde des Malers Georges de la Tour, um Inspiration zu gewinnen für die Inszenierung von dunklen Räumen, die lediglich von brennenden Kerzen schummrig beleuchtet werden.[2]
Commons: Category:Georges de La Tour  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Cheat with the Ace of Clubs, c. 1630-34. In: Kimbell Art Museum - Collection. Kimbell Art Museum, abgerufen am 14. Juni 2020.
  2. Audiokommentar von Regisseur Werner Herzog, enthalten im Bonusmaterial (Extras) der DVD Nosferatu – Phantom der Nacht, 2016, Arthaus – Besondere Filme, Leipzig, + Studiocanal GmbH, Berlin