Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 18.10.2018, aktuelle Version,

Stille Hilfe für Südtirol

Stille Hilfe für Südtirol e.V. war von 1963 bis 2003 ein gemeinnütziger Verein, der sich laut Satzung für „in Not geratene Angehörige der Deutschen Volksgruppe in Südtirol“ einsetzte. Bundesweite Bekanntheit erlangte der Verein durch die so genannte „Käseschachtel-Affäre“ um seinen Vorsitzenden Gerhard Bletschacher.

Ziele des Vereins

Nach seiner Satzung hatte der Verein „der Erhaltung des Volks- und Brauchtums dienend, zur ausschließlichen Zielsetzung, im Rahmen seiner Leistungsfähigkeit allen in Not geratenen Angehörigen der Deutschen Volksgruppe in Südtirol unmittelbar in ideeller, sozialer und materielle Hinsicht beizustehen.“ In Folge dieser Zielsetzung sollten unter anderem bedürftige Bergbauernfamilien und Dörfer unterstützt werden.

Vereinsgeschichte

Der Verein wurde am 13. März 1963 u. a. von Gerhard Bletschacher gegründet. Bletschacher war bis Mai 1995 auch Erster Vorsitzender. Im Laufe der Zeit gelang es, über 30.000 Mitglieder und Förderer zu gewinnen und ca. 60 Mio. DM einzunehmen. Das Geld wurde in der Folge für den Bau von Kindergärten, Rettungsfahrzeugen und in Not geratene Bergbauernfamilien verwendet. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Bauernbund und der Tageszeitung Dolomiten wurde jährlich der „Südtiroler Bergbauernpreis“ für die Bewirtschaftung von Höfen in benachteiligten Lagen vergeben.

1995 wurde bekannt, dass Bletschacher 4,7 Mio. DM aus dem Vereinsvermögen für sein sich in Schwierigkeiten befindendes Unternehmen veruntreut hatte.[1][2][3] Bletschacher trat daraufhin als Vorsitzender zurück und wurde in der Folge zu 3 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt.[4] Der Vorfall wurde nach dem Hauptprodukt des Verpackungsunternehmens als Käseschachtel-Affäre bekannt.

Im Jahr 2003 wurde der Verein nach 40 Jahren durch den Nachfolger von Bletschacher und damaligen Vorsitzenden Walter Layritz aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. Bettina Bäumlisberger, Markus Krischer: München – Günstige Spritze. Focus, 8. Mai 1995 (Heft 19/1995)
  2. Kurztext zur Person Gerhard Bletschacher. Der Spiegel, 16. Oktober 1995 (Heft 42/1995)
  3. Jürgen Umlauft: München – CSU: Skandale und Affären - eine Chronik. oberpfalznetz.de, 24. Juli 2004
  4. Harry Luck: Nazi-Vergleich – „Propeller-Erich“ und „Käseschachtel-Affäre“ Focus Online, 1. Oktober 2007 (Seite 2/2)