Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Galloway Pepping#

Winterapfel#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Galloway Pepping
Galloway Pepping
© Arche Noah

HERKUNFT UND VERBREITUNG:#

Die Sorte entstand um Mitte des 19ten Jahrhunderts in Galloway, Schottland. Dieser Apfel ist in Niederösterreich noch an etlichen Standorten bekannt, gehäuft in den rauen Höhenlagen. In alten Aufzeichnungen findet sich die Sorte jedoch kaum, da sie fälschlicherweise meist als‚ Fromms Renette’ und in Niederösterreich als ‚Der Schulmeister’ verkauft wurde und wird.

FRUCHTBESCHREIBUNG:#

GRÖSSE UND FORM:#

groß, flachkugelig, ca. 63 mm hoch und 80 mm breit, meist gleichhälftig, im Querschnitt fast rund, ziemlich ebenmäßig gebaut, mitunter aber auch deutlich kantig und ungleichhälftig

SCHALE:#

matt glänzend, trocken, hart; Grundfarbe weißlichgelb; oft ohne Deckfarbe, bisweilen bis 1/3 zart orangerot angehaucht und darin sehr undeutlich gestreift; Rost selten, häufiger Warzen; Schalenpunkte mittel zahlreich, um den Kelch gehäuft, sehr groß und als Roststernchen sehr auffällig und spürbar, undeutlich weiß oder grün umhöft; Geruch wenig merklich

KELCH:#

groß, halboffen bis offen; Blättchen hellolivgrün, filzig, mittelbreit, lang, am Grund getrennt, zusammengeneigt, Spitzen lang zurückgeschlagen; Einsenkung sehr flach bis flach, mittelweit, mit Perlen, Rand wenig uneben

STIEL:#

in der Regel sehr kurz, oft knopfig, rund 15 mm lang, 4 mm stark, gegen den Astansatz deutlich verdickt, mäßig behaart, ockerbraun, z.T. glänzend; Einsenkung variabel von flach bis tief, eng, in der Regel nicht berostet; Rand eben

FRUCHTFLEISCH:#

fast weiß, grobzellig, mäßig saftig, mittelfest; anfangs vornehmlich säuerlich, am Lager starker Säureabbau, dann süß, mürbe, etwas gewürzt, in warmen Lagen schon im Herbst säureärmer und süß, Geruch nicht merklich

KERNHAUS:#

klein, stielständig; Gefäßbündel breit zwiebelförmig, gut sichtbar; Achse fast geschlossen, Kammern geschlossen, Wände breit ohrenförmig, glatt; wenige Samen, meist schlecht ausgebildet, gut ausgebildete 8,7 : 4,5 : 2,7 mm, dunkel kastanienbraun; Kelchhöhle mittelgroß, dreieckig; Staubfädenreste mittelständig

BAUMEIGENSCHAFTEN:#

WUCHS/KRONENFORM:#

in der Jugend stark wachsend, geringe Neigung zu Verzweigung, bildet in der Baumschule schöne gerade Stämme, im Alter nachlassend; bildet große, runde, lichte Kronen, Blätter tiefdunkelgrün, einjährige Langtriebe fast schwarz

GEEIGNETE BAUMFORM:#

für alle Baumformen

BODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:#

besonders für raue Höhenlagen, weniger fürs warme Klima, dort stark wurmig und schnell mehlig, Ansprüche an den Boden gering

BLÜTE, POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSPARTNER:#

mittelspät blühend, wenig witterungsanfällig, höchstwahrscheinlich schlechter Pollenspender, Befruchtersorten nicht untersucht

PFLÜCKREIFE:#

Ende September bis Mitte Oktober, vor den ersten Herbststürmen, da zur Reife nicht windfest, noch bevor sich die Grundfarbe ganz auf gelb wandelt

GENUSSREIFE/HALTBARKEIT:#

Oktober bis März

ERTRAG UND EIGNUNG:#

regelmäßig und sicher, mittelhoch bei sehr regelmäßiger Sortierung; Ertragseintritt spät; sehr schorffeste, unverzichtbare Tafelsorte für raue Lagen, guter Pressapfel, herausragend gut für Kuchen

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#

nicht anfällig für Krebs, Mehltau und Schorf, in warmen Lagen gern wurmig ähnliche Früchte können haben: Fromms Renette: Schale ohne auffällige Roststerne, Samen gut ausgebildet, Stiel dünn, nicht knopfig verdickt Gelber Edler: Fruchtform höher, Stielgrube meist weit mit bronzefarbenem Rost überzogen, Fleisch sehr dicht, feinzellig, Haltbarkeit nur bis Jänner Edelrambour von Winnitza: Schale mehr und dünkler flächig rot, Schalenpunkte fein, unauffällig, am Lager stark fettig, Geschmack säurearm, Stielgrube dunkelocker berostet Landsberger Renette: Apfel höher gebaut, deutlich kelchwärts zugespitzt, Fruchtfleisch feinzelliger und süßer, Schalenpunkte weniger deutlich Dr. Seeligs Orangenpepping: Fruchtfleisch feinzelliger, mit deutlichem süßem, edelaromatischen Ananasaroma, Schalenpunkte weniger auffällig Oberwarter Renette: deutliche Rippen um den Kelch Die Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben.

Literatur#

  • Engelbrecht, T.: Deutschlands Apfelsorten, Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig 1889

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)