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Währing, Wien 18#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wappen., Foto: Hieke. Aus: Wikicommons
Wappen.
Foto: Hieke. Aus: Wikicommons

Der alte Vorort Währing wurde namengebend für den 18. Wiener Gemeindebezirk. Er grenzt an die Bezirksteile Gersthof, Weinhaus und Pötzleinsdorf, den 9. Bezirk (Alsergrund), den 17. Bezirk (Hernals), und den 19. Bezirk (Döbling).

Den Kern bildeten die Kapelle und der "Hof zu Währing" (Währinger Straße 91-93). Der Ort entwickelte sich als Straßendorf zu beiden Seiten des Währinger Bachs und steigt gegen den Ganserlberg und die Türkenschanze an.

Für die Eingemeindung der Vororte spielte Währing eine historische Rolle. Ein Währinger Rechtsanwalt hatte die Initiative dazu ergriffen, während fast alle anderen Gemeinden dagegen waren. In seiner Rede zur Eröffnung des Türkenschanzparks, 1888, sprach sich Kaiser Franz Josef für die Vereinigung Wiens mit den Vororten aus. Ein entsprechendes Gesetz trat am 1. Jänner 1892 in Kraft.

1874-1879 wurde auf einem 5,5 ha großen Gelände an der Türkenschanze die Universitätssternwarte - mit dem damals größten Fernrohr der Welt - errichtet. Das Observatorium bildet den Längenbezugspunkt Österreichs (früher auch Ungarns) und ist Teil des Weltlängennetzes von 1933 und 1957. Um die Verbauung bzw.Öffnung des Sternwarteparks gab es immer wieder Kontroversen, im Zuge derer 1973 der Wiener Bürgermeister zurücktrat. Ein weiterer Versuch scheiterte 2012 aus Naturschutzgründen. Während der Norden Währings von den großen Grünanlagen des Türkenschanz- und Sternwarteparks sowie dem noblen Cottageviertel geprägt wird, ist der Süden ein dicht verbautes Wohngebiet. Das Cottage mit Villen und Gärten sollte in der Hochgründerzeit Alternativen zum Zinshausbau bieten. Initiatoren waren die Architekten Heinrich Ferstel (1828-1883) und Dombaumeister Friedrich Schmidt (1825-1891). Es umfasst eine Fläche von 64 Hektar mit 350 Häusern in 16 Gassen. Außerdem entstanden größere Mietvillen und ein Sportplatz, und die Mitglieder engagierten sich für die Anlage des Türkenschanzparks. Währing wurde zum Vorbild für Cottageanlagen im 12., 13. und 14. Bezirk. Die Erfahrungen des Vereins beeinflussten auch die Wiener Bauordnung.

Eine Kapelle (St. Gertrud) wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Nach 1753 entstand am Gertrudsplatz ein Gotteshaus. Heute besteht es aus der spätbarocken Saalkirche und einem nördlich anschließenden Erweiterungsbau aus der Zwischenkriegszeit (1934 nach Plänen von Karl Holey) 2001/02 kam es zu einem großzügigen Umbau mit Betonung der historischen Bauteile, in die sich die neuen liturgischen Orte aus Glas, Marmor und Aluminium harmonisch einfügen. Das barocke Gemälde "Glorie des Heiligen Laurentius" von Peter Strudel wurde um 1695 für das Augustiner-Chorfrauenkloster am Fleischmarkt (Wien 1) gemalt. Am barocken Sakramentsaltar befindet sich eine Kreuzigungsgruppe von Johann Martin Fischer, über dem Tabernakel eine 1759 gestiftete Kopie der Mariazeller Muttergottes. Die Lazaristenkirche (Kreuzgasse/Vinzenzgasse) ist ein Werk des Dombaumeisters Friedrich Schmidt. Die 1878 geweihte, zweitürmige Hallenkirche hat eine einheitliche neogotische Ausstattung. Zwanzig Jahre jünger ist die als "Evangelische Kaiser Franz-Josephs-Jubiläumskirche", die errichtete heutige Lutherkirche in der Martinstraße. Nach Plänen von Theodor Bach erbaut, war sie die erste evangelisch-lutherische Kirche Wiens mit einem hohen Turm und Glocken.

Das Wappen zeigt den hl. Laurentius.

Quellen#

Redaktion: hmw

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