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700 Jahre Schärding#

Sondermarke#

Briefmarke, 700 Jahre Schärding
© Österreichische Post

Schärding feiert 2016 einen runden Geburtstag: Vor 700 Jahren, im Jahr 1316, wurde der kleine Ort im oberösterreichischen Innviertel zur Stadt erhoben. Zu diesem großen Jubiläum gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Bereits vor 5.000 Jahren wurde der Inn im Bereich der heutigen Stadt von Schiffen befahren. Im Jahr 804 wurde Schärding als Scardinga erstmals urkundlich erwähnt. 1248 übernahmen die bayerischen Wittelsbacher die Herrschaft über die Ortschaft, die durch den Handel mit Salz, Erzen und anderen Waren auf dem Inn große wirtschaftliche Bedeutung erlangte. 1316 wurde Schärding schließlich das Stadtrecht verliehen. Im 15. Jahrhundert wurden unter Herzog Ludwig dem Gebarteten die Befestigungsanlagen massiv ausgebaut – mittelalterliche Teile der Stadtmauer und einige Stadttore wie etwa das Wasser- und das Linzer Tor sind heute noch erhalten. 1724 und 1779 wurde die Stadt durch Feuersbrünste verwüstet. 1779 kam Schärding nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg von Bayern zu Österreich. Im Verlauf der Napoleonischen Kriege wurde die Stadt von den Franzosen besetzt und schwer beschädigt, nach Kriegsende und als Folge der Beschlüsse beim Wiener Kongress wurde Schärding 1816 endgültig ein Teil des Habsburgerreiches.

Heute hat die Stadt rund 5.000 Einwohner und ist Mitglied im Verband „Kleine historische Städte“. Die charakteristischen Gebäude der Stadt stammen aus der Barockzeit. Viele Häuserfronten weisen den sogenannten Inn-Salzach-Baustil auf: Scheinfassaden verdecken das Dach und machen aus den Gebäuden eine geschlossene Häuserzeile. Die bunten Fassaden mit den geschwungenen Giebeln prägen das Stadtbild bis heute, bekannt ist etwa die spätbarocke Silberzeile, die das Motiv der Sonderbriefmarke bildet. Die verschiedenfarbigen Anstriche der Fassaden gehen auf die mittelalterlichen Zünfte zurück, denen jeweils bestimmte Farben zugeordnet waren, z. B. blau für Bäcker oder rot für Metzger.

Schärding galt einst als „Bierstadt“: Zum Stadtrecht wurde Schärding 1316 auch die sogenannte „Braugerechtigkeit“ verliehen, mehr als ein Dutzend Brauereien versorgten die Bewohner der Region mit dem Hopfengetränk. Die einzige verbliebene Brauerei Baumgartner ist seit mehr als 400 Jahren in Schärding ansässig, bis vor kurzem wurde auch das Kapsreiter-Bier in Schärding gebraut. Nicht nur Bier, sondern auch Käse hat in Schärding Tradition: Die bekannte Marke für Molkereiprodukte wurde im Schärdinger Molkereiverband entwickelt.

Zum Jubiläumsjahr organisiert die Stadt Schärding ein umfangreiches Festprogramm unter dem Slogan „Die Barockstadt hat schwer was drauf!“. Beim „Jubiläums-Spectaculum“ kann man im Rahmen eines Mittelalterfestes mit der ganzen Familie feiern. Die „Via Scardinga“ führt auf einem Themenweg durch die Geschichte der Stadt. Zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und Sonderführungen bieten Information und Unterhaltung zu verschiedensten Themen rund um die Stadt, ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart.


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