Die Marseillaise: "Alons, enfants de la patrie!"#
von Peter DiemStefan Zweig schildert in seinen „Sternstunden der Menschheit", wie in der Nacht auf den 25. April 1792 der Pionier-Hauptmann Claude-Joseph Rouget de Lisle auf Anordnung des Straßburger Bürgermeisters ein Kriegslied für die Rheinarmee textet und komponiert. Die Errungenschaften der Französischen Revolution sind gegen die absolutistischen Feinde Preußen und Österreich zu verteidigen. Rasch verbreitet sich das Lied im ganzen Land und wird von einem Freiwilligenbataillon aus Marseille im Juli des gleichen Jahres nach Paris mitgebracht: daher die Bezeichnung, unter welcher es weltberühmt wird.
Anmerkung:
Aller Wahrscheinlichkeit nach war der Komponist der Melodie der Marseillaise jedoch ein Österreicher, der aus Ruppersthal bei Kirchberg am Wagram stammende Haydn-Schüler Ignaz Pleyel (1757-1831).
Elena Ostleitner, Die Marseillaise - musikalische Auswirkungen einer Revolutionsmelodie ungeklärter Herkunft.
In: Hanns-Albert Steger (Hg.), Die Auswirkungen der Französischen Revolution außerhalb Frankreichs. Neustadt an der Aisch, 1991
Hier ein Auszug aus einem Vortrag der Wiener Musiksoziologin Dr. Elena Ostleiter:Auswirkungen der Französischen Revolution außerhalb Frankreichs - 10. Interdisziplinäres Kolloquium 18.-20. Jänner 1990 Universität Erlangen-Nürnberg
"Nationalhymnen stellen das akustische Pendant zu den Flaggen dar und zählen somit zu den Staatssymbolen schlechthin. Die französische Nationalhymne erwies sich im laufe der Zeit nicht nur als eine der in der Kunstmusik meistzitierten, sondern gilt auch als eines der wichtigsten und geeignetsten Elemente für die Verbreitung des Ideengutes der französischen Revolution. Über die Musik zur Zeit der Französichen Revolution ließe sich in einem gesonderten Beitrag vieles berichten. Anlässlich des Bicentennaire wurde darüber auch einiges publiziert. Zusammenfassend und für das Verständnis des kulturellen Hintergrundes, aus welchem sich die Marseillaise entwickeln konnte,lässt sich sagen, dass die Französische Revolution den Lauf der Musikgeschichte weit nachhaltiger beeinflusst hat, als man vermeint.
War die Kunstmusik vor diesem markantem Zeitpunkt eher den gebildeten elitären Schichten vorbehalten, wurde sie nunmehr Ausdrucksmittel eines ganzen Volkes, das sich für die neuen Ideale Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit einsetzte und begeisterte. Die Musik erwies sich als besonders geeignetes Mittel, mehr als es etwa die bildenden Künste vermochten, die Gemüter zu erhitzen und politische Inhalte zu transportieren. Sie war unabdingbarer Bestandteil revolutionärer Versammlungen und Veranstaltungen.
Ohne das Vorbild der zahlreichen Revolutionsopern wäre Beethovens Fidelio vermutlich nicht entstanden. Auch bei Mozart, der sich wiederholt in Frankreich aufhielt, lässt sich anhand seiner Opern, wie etwa der "Hochzeit des Figaro" und des "Don Giovanni" dieser Einfluss nachweisen. Vorallem das Genre der revolutionären Gebrauchsmusik, wie die zahlreichen, in jener Zeit entstandenen Hymnen und Märsche charakterisiert werden können, blieb für die weitere musikalische Stil entwicklung nicht ohne Folgen. So wurden von 1789-1799 nicht weniger als 160 Hymnen komponiert, deren Entstehung in eindeutigem Zusammenhang mit den äußeren Anlässen zu deuten ist. Regelmäßig wurden für wiederkehrende Feste und Feierlichkeiten neue Hymnen gedichtet und komponiert. Freilich waren viele dieser Melodien bereits Allgemeingut und wurden, lediglich geringfügig verändert, mit jeweils aktuellen Texten versehen.
Die meisten Revolutionsfeierlichkeiten fanden unter freiem Himmel statt. Diese spezifische akustische Situation erforderte auch eine differenzierte musikalische Gestaltung, wie etwa verstärkten Bläsereinsatz und einfachen modulationsarmen Melodieaufbau. Beides ist beim "Chant du guerre pour l'armee de Rhin", wie die Marseillaise sich zunächst nannte, ebenso gegeben wie bei vielen anderen Hymnen und Chansons.
Nach Meinung der Franzosen, für die die Autorschaft an der Melodie der Marseillaise, die wie kein anderes Lied zur Stärkung der nationalen kulturellen Identität beitrug, niemals in Frage stand, hat Rouget de Lisle nicht nur den Text, sondern auch die zündende Melodie notiert. Anlässlich der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen und Österreich entstand dieses Lied in der Nacht vom 24. zum 25. April des Jahres 1792. Bekannt wurde dieses Datum vor allem durch die Novelle "Genie einer Nacht". Stefan Zweig schildert in einer seiner unter dem Titel "Sternstunden der Menschheit" zusammengefassten historischen Miniaturen die Entstehung der Hymne:
Auf Geheiß des Straßburger Bürgermeisters Dietrich wird das von ihm in Auftrag gegebene Werk von Rouget komponiert und noch am nächsten Tag in einer Privatgesellschaft vorgestellt und mit großer Begeisterung aufgenommen. Das Corps de Musique der Straßburger Nationalgarde studiert das "Kriegslied für die Rheinarmee" ein und tragt damit zur ersten Verbreitung bei. Ungedruckte, handgeschriebene und später auch gedruckte Exemplare dieses Liedes verbreiten sich rasch im Land.
Musiksoziographische Forschungen belegen, dass dieses Lied in jener Zeit zu dem am häutigst kontrafaktierten Titel zählt. Im Juli des gleichen Jahres nimmt ein Freiwlligenbataillon aus Marseille das Lied als musikalischen Reiseproviant nach Paris mit, wo es zum ersten Mal erklingt und alsbald auch mit dem Namen "Marseillaise" tituliert wird. Servan, der erste republikanische Kriegsminister, erkennt die weitreichende und ungeheures Wirkung, die von diesem Lied ausgeht und fördert dessen Verbreitung. Es findet, sich ein Verleger und innerhalb kürzester Zeit ist die Marseillaise mindest ebenso verbreitet wie die Werke Molieres, Racines und Voltaires, wie Stefan Zweig in seiner Erzählung schreibt. Dass dieser Feststellung nicht nur essayistischer Charakter zukommt, belegen zahlreiche Dokumente.
Es gibt viele Musikwissenschafter, die nicht nur im Falle der Marseillaise, sondern ganz allgemein hinsichtlich der Entstehung von Nationalhymnen, die These aufstellen, Hymnen enstünden aus dem Melodiegut der jeweiligen Epoche. Sie seien gewissermaßen Gasssenhauer, die rmelodisch geringfügig verändert, mit neuem Text und oft auch neuem Namen versehen werden und nachdem sie zu einem bestimmten Anlass gesungen wurden zur Hymne avancieren.
Tatsächlich lässt sich bereits 1786, also sechs Jahre vor dem Entstehen der Marseillaise in Mozarts KV 503, dem Klavierkonzert in C-Dur der erste Takt des Themas deutlich einige Male heraushören. Dieser einfache, kurze marschartige Gedanke findet sich im Seitenthema zunächst in Moll dann, von den Holzbläsern und Hörnern getragen, in hellem Dur. Obwohl die Ähnlichkeit nur den ersten Takt betrifft, ist die Assoziation zur Marseillaise, vor allem in der Dur-Variante gegeben.
Sofort zu erkennen dagegen ist das vollständige Thema im Credo einer Messe des 1783 bereits verstorbenen Ignaz Holzbauer (1711-1783) Auch in der Oper "Esther" von Jean Baptiste Grison (1746-1815) findet sich das Thema unverkennbar wieder. Angeblich soll besonders dieses Werk Rouget de Lisle (1760-1836) oder aber Ignaz Pleyel (1757-1831), einen Komponisten aus Österreich, zu dem berühmten Marseillaisethema inspiriert haben. Denn über die Autorschaft der Melodie sind sich die Musikwissenschafter nach wie vor nicht einig. Die Franzosen stärken gerne ihr Nationalgefühl mit der von ihrer Seite her wohl verständlichen Annahme, Rouget wäre der Schöpfer der zündenden Melodie. Wie sehr die Franzosen an die Rouget-Komposition glauben, zeigt sich auch an der Tatsache, dass - zwar erst im 20. Jahrhundert während des 1. Weltkrieges (1915) - der Leichnam Rougets exhumiert und im Invalidendom neben jenem Bonapartes bestattet wurde.
In fast jeder größeren französischen Stadt finden sich eine Straße, Gasse oder ein Platz, der nach ihm benannt ist. In Straßburg, jenem Ort, an welchem die Marseillaise entstanden sein soll, gibt es nicht nur eine Rue, eine Avenue und einen Platz, der nach dem Offizier benannt wurde. Auch ein Ausflugsschiff ziert dieser Namen. Nicht nur Bach, Mozart und Haydn sind gastronomisch in Würfeln, Kugeln und Schnitten verewigt, auch an Rouget de L'Isle erinnert in Frankreich ein wohl schmeckendes Dessert.
Claude Joseph Rouget de Lisle wurde 1760 im Jura geboren. Hier verbrachte er auch seine Kindheit und Schulzeit. Das Adelsprädikat hatte die Familie erst später angenommen, um Claude Joseph den Besuch der Militärschule zu ermöglichen, die nur Adeligen vorbehalten war. Seine Begabung erfreute die Kameraden, für die er Verse und Gedichte schrieb und diese oft auch vertonte. Allerdings kann nicht nachgewiesen werden, dass sein musikalisches Talent über diesen Freundeskreis hinaus bekannt wurde. Rouget hatte immer wieder Hymnentexte verfaßt und vertont, so auch kurioserweise gegen Ende der Herrschaft König Ludwig XVI. eine Hymne , die mit ihren Worten "Gott, bewahre den König" sehr an die englische Hymne, die seit 1745 bekannt war, erinnerte.
Rouget de L'Isle war eng mit Ignaz Pleyel befreundet, der nachweislich ab 1789 in Strassburg, noch dazu im gleichen Haus wie Rouget, lebte. Das amikale Verhältnis mit Ignaz Pleyel, der zu seinen besten Freunden zählte, regte Rouget zum praktischen Musizieren an, mit dem er sich offensichtlich mehr beschäftigte als mit militärischen Belangen.
Die vorhandenen historischen Belege reichen nicht aus, die Frage der musikalischen Autorschaft endgültig zu klären. Aus Anlaß des 200. Geburtstages des Niederösterreichers Pleyel im Jahre 1957 wurden einige biographische Details des Haydnschülers aufgedeckt, die dieser LegendenbiIdung neuen Nährstoff boten.
Ignaz Pleyel wurde 1757 in Ruppertstal bei Kirchberg am Wagram in NiederÖsterreich als 24. Kind eines Schulmeisters geboren und erhielt schon sehr früh Musikunterricht. Seine Begabung bemerkend schickte man ihn nach Wien, wo er vorerst bei Johann Baptist Vanhall (1739-1813), einem tschechischen Komponisten und Geiger bis zu seinem 15. Lebensjahr Unterricht nahm. Im Grafen Ladislaus Erdödy (1746-1786) fand Pleyel einen Mäzen, der ihm den Unterricht bei Joseph Haydn (1732-1809) in Eisenstadt ermöglichte und einige Jahre später auch seine Reisen nach Italien finanzierte, wo Pleyel sich mit berühmten Musikern wie Cimarosa und Nardini befreundete. Nach den italieniischen Lehr- und Wanderjahren erfolgte 1783 die Berufung ans Strassburger Münsterkapellamt, die aber erst ab 1789 aktenkundig wird. Seine Stellung am Münster verpflichtet Pleyel Kirchenmusik zu schreiben. Er findet noch viel Zeit, Kammermusik, sinfonische und solistische Werke zu komponieren. Seine Kompositionen fanden nicht nur rasche Verbreitung, sondern waren auch sehr beliebt. Nachdem die Münsterkapelle 1791 aufgelöst wurde, übersiedelte Pleyel mit seiner Familie nach London. Die Berufung Pleyels nach London, wo auch sein ehemaliger Lehrer Haydn wirkte, stellte nicht nur eine wesentliche Verbesserung seiner finanzieilen Lage dar, sondern war ihm auch eine große Beruhigung, die Familie aus den unruhigen politischen Verhältnissen Strassburgs entkommen zu wissen. Schon ein Jahr später, und zwar in den Sommermonaten des Jahres 1792 kehrt Pleyel nach Straßburg zurück, wo er mehrere Revolutionshymnen mit Texten Rougets vertont. In diesen diversen Liedersammlungen wird der Name des Komponisten Pleyel nie erwähnt. Wie auch bei anderen Ausgaben scheint Rouget keinen Wert, darauf gelegt, zu haben, die Urheber von Text als auch Melodie anzuführen.
Die Verfechter der Pleyelschen Autorschaft an der Marseillaise nehmen an, dass Rouget, als er vom Bürgermeister Frederic Dietrich den Auftrag zur Dichtung und Komposition eines Kriegsliedes für die Rheinarmee erhalten hatte, sich wieder, wie schon oft zuvor, an seinen Freund Pleyel wandte, um auch diesen neuen Text von ihm vertonen zu lassen. Da sich Pleyel aber nachweislich in diesen zwei fraglichen Apriltagen in London aufgehalten hatte (soferne man diesem überlieferten Datum Glauben schenken will), erscheint die Möglichkeit einer Vertauschung von zwei gleichlautenden Liedtiteln durchaus plausibel. Denn schon 1791 hatten Rouget und Pleyel gemeinsam eine Hymne "a la liberte" verfasst. Auch die Marseillaise war neben vielen Bezeichnungen als "Hymne a la liberte" benannt worden.
Pleyels London-Aufenthalt wird von den Rouget-Verteidigern gerne als Gegenindiz angeführt. Doch die Beweiskette für Pleyel verdichtet sich, denn über die Zusammenarbeit von Rouget und Pleyel bei dieser 1791 entstandenen "Hymne a la liberte" existiert ein Briefdokument Rougets an seine Familie, in welchem er genau jene Begebenheit beschreibt, die als Entstehungsgeschichte der Marseillaise bekannt wurde und über die Stefan Zweig viel später berichtet: er - Rouget- hätte vom Bürgermeister Frederic Dietrich den Auftrag bekommen, eine Hymne zu präsentieren. Für die Vertonung seines Textes hätte er sich, wie schon oft zuvor, an seinen guten Freund Pleyel gewandt. Für die Pleyelsehe Urheberschaft spricht noch eine weitere, plausible Erklärung: Rouqet und Pleyel hätten schon vor Pleyels Abreise nach London eine Revolutionshymne gemeinsam getextet und komponiert, auf die Rouget dann in der bewussten Nacht vom 24. auf den 25. April zurückgegriffen hätte. Beide Entstehungserklärungen berücksichtigen zwar Pleyels London-Aufenthalt, eindeutige Beweise an der Urheberschaft fehlen jedoch, wenngleich auch vieles dafür spricht, dass nicht Rouget, sondern Pleyel der Komponist der musikalischen Tricolore ist: Schon früher hatte Rouget nie den Namen Pleyels in den Manuskripten vermerkt und auch Pleyel selbst hatte sich nie zu diesem Werk bekannt. Diese Zurückhaltung ist verständlich: Pleyel war 1795 mit seiner Familie nach Paris übersiedelt, wo er in den bürgerlichen Kreisen sich erst als Verleger, dann als Klavierfabrikant einen Namen machte. Sein Sohn Camille eröffnete 1838, sieben Jahre nach dem Tode seines Vaters einen Konzertsaal, die heute noch weltberühmte Salle Pleyel. Pleyel dürfte ein Bekenntnis zu dieser revolutionären Tondichtung als bürgerlicher Klavierfabri karrt und Musikalienverleger und späterer Salonbesitzer für nicht sehr zweckmässig gehalten haben, umso mehr als ihm 1800 die Einreise nach Österreich untersagt wurde. Die Behörden vermuteten offensichtlicn allein aufgrund der Tatsache seiner Pariser Residenz in ihm einen Spion. (Pleyel wollte den 68-jährigen Haydn, der mittlerweile in Wien lebte, von Wien abholen und nach Paris geliten. Haydn sollte dort einige Aufführungen der "Schöpfung" an der Oper dirigieren.) Aber auch aus politischen Gründen dürfte Pleyels Zurückhaltung zu erklären seien, denn abgesehen von einigen wenigen Zeitabschnitten und Anlässen war die Marseillaise ab ca. 1800 verpönt, wenn nicht gar verboten."
Französischer Originaltext | Deutsche Übersetzung |
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Allons enfants de la Patrie, Le jour de gloire est arrivé! Contre nous de la tyrannie, L’étendard sanglant est levé.(2x) Entendez-vous dans les campagnes Mugir ces féroces soldats? Ils viennent jusque dans vos bras Egorger vos fils, vos compagnes. | Auf, Kinder des Vaterlands! Der Tag des Ruhms ist da. Gegen uns wurde der Tyrannei Blutiges Banner erhoben. (2 x) Hört Ihr auf den Feldern die grausamen Krieger brüllen? Sie kommen bis vor eure Arme, Eure Söhne, Eure Ehefrauen zu köpfen! |
Refrain: Aux armes, citoyens, Formez vos bataillons, Marchons, marchons! Qu’un sang impur Abreuve nos sillons! | Refrain: Zu den Waffen, Bürger! Formiert eure Bataillone, Vorwärts, marschieren wir! Damit unreines Blut unserer Äcker Furchen tränke! |
(bis) | (wiederholen) |
Que veut cette horde d’esclaves, De traîtres, de rois conjurés? Pour qui ces ignobles entraves, Ces fers dès longtemps préparés? (bis) Français, pour nous, ah! quel outrage Quels transports il doit exciter! C’est nous qu’on ose méditer De rendre à l’antique esclavage! Refrain | Was will diese Horde von Sklaven, Von Verrätern, von verschwörerischen Königen? Für wen diese gemeinen Fesseln, Diese seit langem vorbereiteten Eisen? (2 x) Franzosen, für uns, ach! welche Schmach, Welchen Zorn muss dies hervorrufen! Man wagt es, daran zu denken, Uns in die alte Knechtschaft zu führen! Refrain |
Quoi! des cohortes étrangères Feraient la loi dans nos foyers! Quoi! ces phalanges mercenaires Terrasseraient nos fiers guerriers. (bis) Grand Dieu! par des mains enchaînées Nos fronts sous le joug se ploieraient. De vils despotes deviendraient Les maîtres de nos destinées! Refrain | Was! Ausländische Kohorten Würden über unsere Heime gebieten! Was! Diese Söldnerscharen würden Unsere stolzen Krieger niedermachen! (2 x) Großer Gott! Mit Ketten an den Händen Würden sich unsere Häupter dem Joch beugen. Niederträchtige Despoten würden Über unser Schicksal bestimmen! Refrain |
Tremblez, tyrans, et vous perfides L’opprobre de tous les partis, Tremblez! vos projets parricides Vont enfin recevoir leurs prix! (bis) Tout est soldat pour vous combattre, S’ils tombent, nos jeunes héros, La terre en produit de nouveaux, Contre vous tout prêts à se battre! Refrain | Zittert, Tyrannen und Ihr Niederträchtigen Schande aller Parteien, Zittert! Eure verruchten Pläne Werden Euch endlich heimgezahlt! (2 x) Jeder ist Soldat, um Euch zu bekämpfen, Wenn sie fallen, unsere jungen Helden, Zeugt die Erde neue, Die bereit sind, gegen Euch zu kämpfen Refrain |
Français, en guerriers magnanimes, Portez ou retenez vos coups! Epargnez ces tristes victimes, A regret s’armant contre nous. (bis) Mais ces despotes sanguinaires, Mais ces complices de Bouillé Tous ces tigres qui, sans pitié, Déchirent le sein de leur mère! Refrain | Franzosen, Ihr edlen Krieger, Versetzt Eure Schläge oder haltet sie zurück! Verschont diese traurigen Opfer, Die sich widerwillig gegen uns bewaffnen. (2 x) Aber diese blutrünstigen Despoten, Aber diese Komplizen von Bouillé, Alle diese Tiger, die erbarmungslos Die Brust ihrer Mutter zerfleischen! Refrain |
Amour sacré de la Patrie, Conduis, soutiens nos bras vengeurs. Liberté, Liberté chérie, Combats avec tes défenseurs! (bis) Sous nos drapeaux que la victoire Accoure à tes mâles accents, Que tes ennemis expirants Voient ton triomphe et notre gloire! Refrain | Heilige Liebe zum Vaterland, Führe, stütze unsere rächenden Arme. Freiheit, geliebte Freiheit, Kämpfe mit Deinen Verteidigern! (2 x) Unter unseren Flaggen, damit der Sieg Den Klängen der kräftigen Männer zu Hilfe eilt, Damit Deine sterbenden Feinde Deinen Sieg und unseren Ruhm sehen! Refrain |
Nous entrerons dans la carrière Quand nos aînés n’y seront plus, Nous y trouverons leur poussière Et la trace de leurs vertus! (bis) Bien moins jaloux de leur survivre Que de partager leur cercueil, Nous aurons le sublime orgueil De les venger ou de les suivre. Refrain | Wir werden des Lebens Weg weiter beschreiten, Wenn die Älteren nicht mehr da sein werden, Wir werden dort ihren Staub Und ihrer Tugenden Spur finden. (2 x) Eher ihren Sarg teilen Als sie überleben wollend, Werden wir mit erhabenem Stolz Sie rächen oder ihnen folgen. Refrain |
Die Marseillaise über YouTube abspielen:
Der Maler Isidore Alexandre Augustin Pils (1813-1875) hielt jene Begebenheit in einem Gemälde fest, die Stefan Zweig dann in seiner Novelle beschreibt. Das Gemälde wurde 1849 ausgestellt und erreichte größte Popularität. Das Bild (siehe oben) befindet sich im Louvre.
Als am 16. November 1918 in Budapest die Republik ausgerufen wird, intoniert eine Zigeunerkapelle die Marseillaise.
Auf Dauer festgehalten ist die Wirkung der Melodie durch den Humphrey-Bogart-Film „Casablanca" (1942), in welchem deutsche Offiziere Franzosen und Emigranten mit der „Wacht am Rhein" niederzusingen versuchen (was ihnen nicht gelingt; es siegt die Marseillaise).
Filmausschnitt aus "Casablanca" über YouTube in guter Qualität abspielen