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vom 07.04.2016, aktuelle Version,

Piero della Francesca

Mutmaßliches Selbstporträt Piero della Francescas (Mitte unten) in einem Fresko, das die Auferstehung Jesu Christi darstellt (Museo Civico, Sansepolcro)
Madonna del Parto (Madonna der Geburt)

Piero della Francesca (* um 1420 in Borgo San Sepolcro (heute: Sansepolcro), Toskana; † 12. Oktober 1492 ebenda; eigentlich Pietro di Benedetto dei Franceschi, auch Pietro Borghese) war ein italienischer Maler der Frührenaissance, Kunsttheoretiker und Mathematiker.

Leben und Wirken

Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung sind seine Fresken in der Kirche San Francesco in Arezzo, die von 1991 bis 1996 restauriert wurden: Der Traum Konstantins, Die Königin von Saba betet das Kreuzesholz an (beide im Zyklus „Legende des wahren Kreuzes“). Ein weiteres Fresko fand sich mit der weltberühmten Madonna del Parto (Madonna der Geburt) im pittoresken Dorf Monterchi (10 km südlich von Sansepolcro in der Toskana) in der dortigen Kapelle. Seit der aufwendigen Restaurierung 1992/93 kann das Fresko in einem eigens eingerichteten Museum in der ehemaligen Grundschule Monterchis besichtigt werden.

Weitere bekannte Werke sind die Taufe Christi, Maria mit Kind, umgeben von Heiligen, das Diptychon des Federico da Montefeltro mit seiner Gattin Battista Sforza sowie die Auferstehung Christi.

Er schrieb im Alter auch wichtige kunsttheoretische Bücher, die sich in erster Linie mit der Perspektive, Geometrie und Trigonometrie beschäftigen: De prospectiva pingendi und Libellus de quinque corporibus regularibus. Piero della Francesca war der erste Maler, der versuchte, mit Hilfe der Mathematik perspektivische Probleme zu lösen bzw. den Umgang mit Perspektive durch geometrische und mathematische Hilfsmittel zu perfektionieren. Weiterhin existiert in der Biblioteca Laurenziana in Florenz ein Traktat namens Del Abaco von ihm. Er war für die Wiederentdeckung von sechs Archimedischen Körpern zuständig.[1]

Zu seinen Schülern gehörten vermutlich Luca Signorelli und Pietro Perugino sowie der Mathematiker Luca Pacioli (um 1445–1514).

Sein Testament erstellte er am 5. Juli 1487. Fünf Jahre später starb er erblindet und vereinsamt in seinem Geburtsort.

Werke (Auswahl)

Schriften

  • De prospectiva pingendi. Hrsg. von G. Nicco-Fasola. Florenz 1984.
Ms. Regg. A 41/2. Biblioteca Panizzi, Reggio Emilia
  • Trattato d’abaco. Dal Codice Ashburnhamiano 280 (359-291) della Biblioteca Medicea Laurenziana di Firenze. A cura di Gino Arrighi. Pisa, Domus Galileana 1970. (Testimonianze di storia della scienza. 6.)
  • Libellus de quinque corporibus regolaribus. Hrsg von C. Grayson, C. M. Dalai Emiliani, C.G.Maccagni Mancini. Florenz, Giunti 1995.
MS Urb.lat.632. Biblioteca Apostolica Vaticana Rom
  • Piero’s Archimedes, [fac-sim of Codice Riccardiano 106 by Piero della Francesca]; von. Roberto Manescalchi, Sansepolcro 2007.[2]
  • Piero’s Archimedes, [fac-sim of Codice Riccardiano 106 by Piero della Francesca]; eds. Roberto Manescalchi, Matteo Martelli, James Banker, Giovanna Lazzi, Pierdaniele Napolitani, Riccardo Bellè. Sansepolcro, Grafica European Center of Fine Arts e Vimer Industrie Grafiche Italiane, 2007. 2 vol. (82 ff., XIV-332 pp. English, Français, Espanol, Deutsch, Italiano and Arabic) ISBN 978-8-8954-5025-4.

Literatur

  Commons: Piero della Francesca  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seiten 241, 253 und 274 in: J. V. Field: Rediscovering the Archimedean polyhedra. Piero della Francesca, Luca Pacioli, Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer, Daniele Barbaro, and Johannes Kepler. In: Archive for History of Exact Sciences. Band 50, Nr. 3–4, September 1997, S. 241–289, doi:10.1007/BF00374595 (direkter Link [abgerufen am 7. April 2016] doi defekt).
  2. On the Sphere and the Cylinder; On the Measurement of the Circle; On Conoids and Spheroids; On Spirals; On the Equilibrium of Planes; On the Quadrature of the Parabola; The Sand Reckoner. 1450-1460. Abgerufen am 13. Juli 2013.