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TIEFENPSYCHOLOGIE DER TRENNUNGS- UND GEMEINSCHAFTSAFFEKTE#

Betrachtet man das oft tief Verbindende des gemeinsamen Mahles, dann erhebt sich die Frage, was tiefenpsychologisch gesehen der Grund dieses Umfassenden ist. Wir müssen den Versuch unternehmen, das uns scheinbar Selbstverständliche in seiner Wurzel zu erhellen.

Die negativen Wertungen in der Gesellschaft sind ebenso wie die positiven keineswegs sofort verständlich. So ist die Abwertung eines Menschen, der Schmutzarbeit verrichtet, sachlich ebensowenig gerechtfertigt wie die Tatsache, daß man eine tiefe Sehnsucht nach einem Titel oder einer Auszeichnung hat. Schon die Tendenz, unter sich zu bleiben, ist in ihrer tieferen Wurzel erklärungsbedürftig, denn es handelt sich dabei um eine inadäquate Reaktion. Deshalb sind zumindest die wesentlichen Feststellungen der Trennungslinien-Problematik und der Kastendynamik verständlich zu machen und auf ihre tiefenpsychologischc Wurzel hin zu untersuchen.

Der Mensch kommt nicht mit einer ungeprägten Psyche in die Gesellschaft, seine sozialen Relationen sind von urtümlichen Affekten, die aus einem speziellen Kindheitsschicksal herrühren, unterlagert. Gerade die Verkastungstendenzen sind, ähnlich wie die kastenfremden Impulse, in jeder Psyche in irgendeiner Form gegeben. Tief in ihr verankerte Gegebenheiten müssen es sein, die zu Kastenbildung und Kastentranszendierung drängen. Wir wollen deshalb die Kastenaffektivität bis zu ihrem ersten Ursprung zu verfolgen trachten. Wir sind der Überzeugung, daß die durch die Tiefenpsychologie aufgezeigten infantilen Konstellationen ein echtes Fundament für die späteren differenzierteren Stufen der Entwicklung darstellen. Denn die Affektkonstellationen der ersten Lebenszeit werden ja in die späteren, viel differenzierteren gesellschaftlichen Konstellationen übertragen.

Jenen, denen es unerträglich ist, das Differenzierte vom Einfachen und Elementaren getragen zu wissen, sei hiermit nahegelegt, die durch die Tiefenpsychologie aufgezeigten Strukturen als Modellvorstellungen für höchst komplexe Gebilde zu nehmen. Zumindest als Strukturmodelle leisten die tiefenpsychologischen Vorstellungen viel, obwohl es naheliegt, durch das ständige Dasein des Unbewußten und seiner Formprinzipien mehr in ihnen zu sehen als bloß Modelle.

DIE EINORDNUNG DER ELTERN IN DIE GESELLSCHAFT#

Bei der Entfaltung der Person erscheinen die Eltern zunächst als das summum bonum, mit göttlichen Attributen ausgestattet (40). Bei der näheren Bekanntschaft mit der Struktur der Gesellschaft zeigt sich dem Kind jedoch sehr bald eine andere Einschätzimg der Eltern. Die nunmehr einsetzenden Adaptionsprozessc nehmen einen verschiedenen Verlauf. Je oberkastiger der Vater ist, je demonstrativer er von den Angehörigen der Gesellschaft geachtet wird, um so mehr kann das quasi göttliche Bild des Vaters beibehalten werden. Wenn sich jedoch zeigt, daß die Positiva des Vaters viel geringer sind als man glaubte, ist die Situation wesentlich komplizierter. Gegen den Adaptionsprozeß wehrt sich die fixierte Affektivität, die Folge ist der von der Psychoanalyse so genannte »Familienroman«: das Kind beginnt zu phantasieren, es wäre eigentlich höherer Herkunft und eines Tages würde sich herausstellen, daß seine Eltern nur Pflegeeltern seien. Das Kind hält also an dem Bild der großartigen Eltern fest und wertet die eigenen Eltern ab. Andererseits legt die Ablösung von einer unterkastigen Autorität eine Identifikation mit einer neuen Autorität nahe, also ein Sich-Abstoßen von den primären Autoritäten. Eine weitere Möglichkeit ist jedoch, gegen die Gesellschaftsordnung, die den Vater geringschätzt, zu opponieren: die Gesellschaftsordnung soll sich ändern, damit die primäre Identifikation Bestand haben kann. Der Typus, der geneigt ist, sich sekundär zu identifizieren, richtet seine Aggressionen gegen den Vater, der nicht so ist, wie man sich ihn vorstellt. Der Typus jedoch, der sich gegen die Gesellschaftsordnung wendet, richtet seine Aggressionen gegen die Gesellschaft, die seinen Vater nicht genügend achtet. Sich nach unten identifizierende Oberkastige - also Sekundärunter-kastige - und sich primär identifizierende Unterkastige bilden dann miteinander die Revolutionäre. Primäre und sekundäre Autoritätsidentifikationen wirken häufig zusammen. Identifikation mit und Aggression gegen den Vater und Identifikation mit und Aggression gegen die Gesellschaft verbinden sich und ergeben miteinander einen wesentlichen Aspekt der Pubertätkrise.

Die Einordnung des eigenen Vaters in die Gesellschaft ist ein Großproblem der menschlichen Entwicklung. Die väterlichen Attribute- zunächst absolute Werte- werden relativiert und die Autorität durch verschiedene Aspekte zerlegt. Aus dem Erlebnis des monistischen Oben wird ein polyhierarchisches Bild verschiedenster Überlegenheiten, bzw. sollte es werden. Die ursprüngliche Absolutheit der Autorität läßt sich adäquat nur im religiösen Raum wiederfinden. Nur eine welttranszendente Autorität kann wirklich alle jene gewünschten, dem Vater illusionär zugeschriebenen Autoritätsmerkmale besitzen. Die Zuerkennung totaler Autorität für einen Menschen hält den infantil, der anerkennt, und überwertet den, der verabsolutiert wird. Umgekehrt finden wir bei den Menschen mit sehr intensivem Transzendierungsbezug alle Schranken zwischen den Menschen stark entlastet, so daß ihm Kastenspannungen relativ wenig bedeuten.

Die Einordnung der Eltern bedeutet zugleich das Problem der Einlagerung der eigenen Person in die Gesellschaft, wie aus dem eben Gesagten ja hervorgeht. Nur um ein Beispiel zu bringen: Der von uns im Kapitel "Abstieg" erwähnte Fall des jungen Mannes, der mit seiner Dissertation nicht fertig wird, zeigt deutlich: Er identifiziert sich bewußt mit dem Vater, gibt jedoch auf Grund seiner unbewußten Aggression durch Übertreibung der Identifikation (hier Genauigkeit) mit einer Art psychischen Jiu-Jitsu-Taktik der Unterwerfung einen umgekehrten Sinn. Das heißt er sabotiert seine Doktorarbeit und erreicht damit gegenüber dem Vater, daß er das Ziel nicht erreicht, das der Vater von ihm fordert. Da er seinen Vater intellektuell oberkastig einstuft und selbst gerade nicht oberkastig werden will, tendiert er in die - vom intellektuellen Standpunkt gesehen - Unterkaste hinein. Er identifiziert sich also mit der Unterkaste aus Antipathie gegen den Vater, der für ihn ja die Repräsentanz der Oberkaste ist. Damit wird ein bisher nicht erwähnter Zug bei ihm erklärlich, nämlich seine kommunistischen Tendenzen. Daß er sich vordergründig doch mit dem Vater und damit mit den Oberkasten identifiziert, zeigt die Ambivalenz und damit die Komplexität des Sachverhalts. Abgesehen von den Ambivalenzen haben wir also folgende Möglichkeiten:

Vater oberkastig
Sohn: Identifikation mit Vater, Identifikation mit den Oberkasten, Abwehr der Unterkasten

Vater oberkastig
Sohn: Aggression gegen den Vater, Identifikation mit den Unterkasten, Aggression gegen die Oberkasten

Vater unterkastig
Sohn: Identifikation mit dem Vater, Identifikation mit den Unterkasten, Aggression gegen die Oberkasten

Vater unterkastig
Sohn: Aggression gegen den Vater, Identifikation mit den Oberkasten, Aggression gegen die Unterkasten

Vater oberkastig/unterkastig
Sohn sieht Vater kastenfremd und unterkastig,ordnet sieh unabhängig vom Vater ein.

Der letzte Fall ist der normale im Idealsinn des Wortes, kommt jedoch konkret höchst selten vor.

Der »Familienroman« entsteht, wenn eine primäre Identifikation mit dem ganz großen Vater - scheinbar oberkastig - besteht, die dann - sobald erkannt wird, daß die Eltern nicht die erwartete Position haben - nicht aufgegeben wird, sondern dazu führt, die Realität illusionär abzuwerten. Die Primärillusion wird gehalten, natürlich mit Aggression gegen den Vater. So erzählte eine Dame, sie habe als Mädchen erwartet, die Eltern würden ihr nach der Matura eröffnen, sie sei eigentlich das Kind eines Grafen. Wir sehen hier die Schwierigkeit der adäquaten Einordnung der Eltern in die Gesellschaft, wie gesagt, eine Seite der Pubertätskrise, die als solche noch nicht erkannt wurde.

Daß die konkrete Wirklichkeit natürlich noch viel mehr Dimensionen besitzt, ist klar. Die aufgezeigten Typen sind nur Orientierungsmarken. Schon die Tatsache, daß es eine Reihe von oberkastigen Wertdimensionen gibt, macht dies deutlich. Während zunächst dem Vater alle oberkastigen Attribute zugeschrieben werden - wir kommen bald darauf zurück - , sieht das heranwachsende Kind bei ihm nicht die Werte vorhanden, die zunächst angenommen wurden. So ist der Vater vielleicht intellektuell, aber nicht reich usw. Seine Oberposition kann dadurch gehalten werden, daß man den vorhandenen Wert verabsolutiert, die andern Werte, die ihm nur in geringerem Grade zukommen, jedoch abwertet. Damit kommen jene Werte, die der Vater aufweist, zu besonderer Ehre.

Daß die Verhältnisse auch durch andere Situationskomponenten höchst kompliziert werden können, zeigt folgender Fall: Eine Frau hatte vier Töchter. Die vierte war nicht erwünscht, und sie entwickelte gegen diese Tochter heftige Aggressionen. Sie erklärte dem damals fünfjährigen Kind sogar, es wäre gescheiter gewesen, man hätte es »rechtzeitig abgetrieben«. In der Tochter setzte sich nun das Gefühl des Nichtgewolltseins fest. Sie trat allen Menschen mit einer masochistischen Aufforderung nach Zurückstoßen entgegen. Dieser kamen einige Menschen tatsächlich nach, nachdem sie in ihre Rolle ja hineingetrieben wurden (Identifikation mit Wertung der Mutter). In der Art des Verhaltens vermag ein Aufforderungscharakter zu liegen, der in den Nuancen des affektiven Ausdrucks sichtbar wird. Man denke hier an Kinder, die allen Leuten freundlich entgegenkommen, und an andere, die dies nicht tun. Die freundlichen fordern die Leute gleichsam auf, auch freundlich zu sein, die unfreundlichen legen es nahe, daß man sie auch unfreundlich behandelt.

Die im Verhalten zum Ausdruck kommende Verhaltenserwartung treibt andere in eine Rolle hinein, gegen die sie sich nur schwer zur Wehr setzen können. Man denke hier an das in der Literatur und im Film oftmals behandelte Problem, daß auf diese Weise eine Person von ihrer ganzen Umwelt für wahnsinnig gehalten wird, obwohl sie es nicht ist. In allen seinen Äußerungen belauert, kann ein psychisch relativ gesunder Mensch durch ein solches Verhalten seiner Umwelt in schwere, innere Konflikte hineingeraten. Die oben genannte junge, recht intelligente Frau fühlte sich ständig von der Gesellschaft zurückgestoßen und rang ernstlich mit dem Problem des Selbstmords. Da sie von der Gesellschaft, deren erster Repräsentant die Mutter war, nicht akzeptiert wurde, erschien ihr das Leben sinnlos, und sie glaubt Grund genug zur Selbstliquidation zu haben. Dieser Extremfall soll nur dazu dienen, die Bedeutung der Akzeptation durch die Primärrepräsentanten der Gesellschaft deutlich werden zu lassen. Hier liegt die primäre Identifikation mit der Mutter im Kampf mit einer Aggression gegen die Mutter. Weil sich die Tochter primär mit den Intentionen der Mutter identifiziert, hatte sie eine Aggression gegen sich selbst. Weil sie sich jedoch auch gegen die Aggression der Mutter wehrte, hatte sie auch eine gegen die Mutter. Die Aggression führte nun zur Kastenidentifikation gegen die Kaste der Mutter. Die Mutter hatte einen Akademiker ohne abgeschlossenes Studium geheiratet, war aber selbst nach verschiedenen Dimensionen hin unterkastig. Die antimütterlichen Aggressionen führten zur Identifikation mit den Oberkasten. Die um acht Jahre ältere Schwester, die Ärztin geworden war, wurde zum Identifikationsobjekt, das den Weg zur Übertrumpfung der Mutter zeigte. Die Frau wurde ebenfalls Ärztin. Ist der Kontakt mit dem Vater, der oberkastig ist, positiv, dann ist das Kind natürlich auch eher bereit, die Herkunftswertung anzuerkennen, als jenes, das diesen positiven Kontakt nicht hat. Dieses schätzt dann eher die bürgerliche, persönliche Leistung.

DIE INFANTILEN WURZELN DES KASTENGEISTES DUAL- UND HIERARCHIESTRUKTUREN#

Der oben skizzierte »Familienroman« führt uns in besonderem Maß zur Problematik dieses Kapitels. Denn wir können an ihm sehen, daß ursprünglich die elterliche - im patriarchalen System väterliche - Autorität für ein summum bonum gehalten wird. Die väterliche Autorität ist das absolut Überlegene, und zwar in jeder Hinsicht. Erst in der Pubertätskrise tritt normalerweise die tiefgreifende Relativierung ein, doch sind auch schon vorher entsprechende Ansätze da. Dazu wären noch Untersuchungen anzustellen.

Primär jedoch ist die elterliche Autorität oberkastig par cxcellence, denn gegenüber dem Kleinkind besitzt der Vater alle Attribute der Oberkastigkeit, während das Kind alle Attribute der Unterkastigkeit auf sich vereinigt, unter anderm etwa die Reinlich-schmutzig-Konstellation.

Welchen Sinn könnte nun die Ekelbesetzung der Schmutzarbeiter haben? Die Verachtung, Geringschätzung der Schmutzarbeiter hat keinen vernünftigen Grund. Abei die Verachtung des Schmutzes und des schmutzigen Kindes wird auf den Schmutzarbeiter übertragen. Zugleich gelangt der Verachtende in die elterliche Position. Somit wird die Verachtung des Schmutzarbeiters zwar verständlich, ist jedoch weder vor der Vernunft noch vor der Menschlichkeit gerechtfertigt. Auch dieser selbst fühlt sich der übrigen Gesellschaft gegenüber wie ein schmutziges Kind und hat entsprechende Minderwertigkeitskomplexe, die er nun auf spezifische Weise zu verarbeiten trachtet. Das Ekelinvestment kann sich von den Arbeitern, den Proletariern auch auf jene ausdehnen, die sich mit diesen Gruppen identifizieren, also auch auf die intellektuellen Kommunisten und die Sowjets. Dies erweist wiederum die Übertragungsmöglichkeit eines Affekts auf die verschiedensten Sekundär- und Tertiärobjekte. Ein Ekelaffekt etwa gegenüber den Sowjets - man kann sich nach Rußland einen eigenen Koch mitnehmen - stellt keinen den politischen Ideenreichtum, den menschlichen Kontakt und konstruktive Maßnahmen fördernden Sachverhalt dar. Im Gegenteil werden die vernünftigen sachlichen Bezüge damit negativ gefärbt, der Verhandlungspartner wird überschätzt oder unterschätzt usw.

Gerade in der Über- oder Unterschätzung zeigt sich die pathologische Wirkung der infantilen Affekte, die eine sachliche Beurteilung und einen echten menschlichen Kontakt stören. Die infantilen Affekte gegen die elterliche Autorität werden auch in auf jene übertragen, die sich in der Herrenposition befinden. Sie sind höchst bedeutsam, wenn die eigene Person selbst Herrenposition gerät.

Betrachten wir die verschiedenen Schranken und die sie fundierenden Wertungen, so stellen wir fest: Sie lassen sich sämtlich auf die Eltern-Kind-Relation zurückführen.

Bild 'kind'

Wir müssen diese Bewertung natürlich relativ vom Standpunkt des Kindes aus sehen: der Vater ist sakrosankt, das Kind nicht. Der Vater ist der Herr, der anordnet, dem Kind wird befohlen. Der Vater ist scheinbar frei in seinen Entschlüssen, er kann scheinbar alles tun, was er will, das Kind nicht. Der Vater besitzt und darf über den Besitz verfügen, das Kind nicht. Die Eltern sind rein, die Kinder schmutzig.

Einen besonderen Fall stellt die Herkunftswertung dar. Das durch die Tatsache entstandene Ressentiment, daß ein anderer von vornherein bessere Startbedingungen besitzt, unter wesentlich günstigeren Voraussetzungen antrat, finden wir ebenfalls in der Kind-Vater-Relation. Der Vater ist scheinbar a priori groß - während das Kind klein beginnen muß, er ist also auch überlegen, was die Herkunft betrifft. Er ist weiterhin gebildet, er weiß schon alles und jedes, während dem Kind all das abgeht. Der Vater ist stark, das Kind schwach, der Vater »brav« und gut in dem Sinn, daß er sich scheinbar nicht nach Prinzipien richten braucht, während das Kind »brav« sein soll, jedoch ständig Schuldgefühle besitzt, weil es eben nicht »brav« ist. Was die Schranke der Zahl betrifft, so sind die Eltern auf jeden Fall »Elite«, selbst dann, wenn sie in der Überzahl sind. Bei kinderreichen Familien sind die Kinder in der Mehrzahl, damit fallen Überwertigkeit und geringe Zahl zusammen. Wir dürfen nicht übersehen, daß die Gesellschaftsbilder aus Zeiten stammen, in denen die kinderreiche Familie den Durchschnittstypus bildete. Große Zahl und Infantilität fällt dann ebenso zusammen wie Elite und geringe Zahl.

Wir erkennen, daß das Urschema aller Dualstrukturen im Unterschied von Eltern und Kindern begründet liegt, so daß in der Gesellschaft die Tendenz besteht, immer wieder zu solchen Dualstrukturcn hinzusteuern.

Dabei zielt die Akkumulationstendenz von Kastenpositiva zur Herstellung einer absoluten Autorität, die mit allen Positivitäten ausgestattet ist. Es handelt sich dann, falls man sie für sich selbst anstrebt und die Realitätszensur recht schwach ist, um eine Inflation des Größenwahns. Die totale Kastenüberlegenheit des Vaters soll gewissermaßen wieder realisiert werden. Die infantile Sicherheitstendenz kann aber auch von unten her nach einer absoluten Autorität rufen und sich nach einer in jeder Richtung unfehlbaren Autorität sehnen, nach einer Autorität also, die der väterlichen als Ganzes entspricht. Beispiele für Dualstrukturen führten wir genügend an. Die Zweierschichtung zeigt sich zum Beispiel in der affektiven Ordnung (im Widerspruch zur rationalen Lebenauffassung) von Sakralität und Profanität, im Gegensatz von Klerikern und Laien.

Hinsichtlich des Vermögens besteht keinerlei ähnliche Institutionalisierung einer Zweierschichtung, höchstens in der marxistischen Unterscheidung von Produktionsmittel-Besitzern und Produktionsmittel-Nichtbesitzern. Wenn der Gebildete mit einem akademischen Grad »oben« ist, dann kommt durch diesen Grad die Bildungsschranke auch institutionell zum Ausdruck. Die Vermögensschranke ist demgegenüber nicht in diesem Maß institutionalisiert. Die Trennungslinie wird individuell verschieden gezogen. Sie besteht als affektive Realität jedoch ähnlich wie die andern Schichtungen auch. Mit der Dualstruktur konkurriert die hierarchische Vorstellung. Wie wir sahen, gibt es hier die Vorstellung der Pyramide und die der linearen Überlegenheitsordnung.

Die Vorstellung der Pyramide hat mit der linearen Ordnung die Rangreihe gemeinsam - einer über dem andern - , nur verlangt das Pyramidenmodell, daß jedem höheren Typus weniger Personen angehören als dem nächst unteren - eine durchaus illusionäre Vorstellung. Die lineare Rangreihe findet ihre Primitivform in der Reihe der Kinder - »wie die Orgelpfeifen« - , eines größer als das andere. Das hierarchische Pyramidenprinzip geht jedoch wohl auf die Vorstellung ständig an Zahl wachsender Nachkommen zurück. Eltern, Kinder, Kindeskinder stellen, wenn sie, wie es ja in der Zeit, in der das Bild geprägt wurde, der Fall war, sich immer mehr vermehren, eine Pyramide dar.

Die lineare Reihe hat schon eine tierische Vorform. Die berühmten phänomenologischen Beobachtungen von Schjelderup-Ebbe (41) auf dem Hühnerhof sind bekannt. Unter den Hühnern gibt es eine Peckreihe, nach der es einem Huhn gestattet ist, eine Reihe von Hühnern zu pecken, andere nicht. Die »Höherstehenden« pecken die »Tieferstehenden«. Das oberste der Hühner darf alle pecken, das unterste, das »Aschenbrödel«, wird von allen gepeckt und darf kein anderes Huhn pecken. Somit entsteht eine lineare Peckreihe, die verschiedenen naiven Gesellschaftsvorstellungen entspricht. Allerdings wird schon im Hühnerhof eine Mehrdimensionalität der Wertungen angenommen werden müssen, denn die Peckreihe ist oft nicht einfach linear. Wenn A B und B C, und wenn wiederum C D pecken darf, so kommt es vor, daß D wiederum B peckt. Wir führten anläßlich der Rangzeichen schon die Autonummern die konkurrierenden »niedrigen« und die »schönen« an, ein Sachverhalt, der durchaus der Hühnerhofmentalität entspricht.

In der konkreten Gesellschaft ist die Überlegenheitsreihe innerhalb der Kinder auch nicht absolut gegeben. Denn in der Bewertung spielt zwar das Alter eine gewichtige Rolle, doch auch das Geschlecht, die tatsächliche Intelligenz usw. Der Altersunterschied hat bei Kleinkindern sehr große Bedeutung, je älter allerdings die Kinder werden, um so weniger gewichtig wird der Unterschied. Nun ist bekannt, daß die Stellung in der Kinderreihe typische Verhaltensweisen in der Gesellschaft zu fundieren vermag. So weiß man, daß das zweite Kind, wenn die Distanz zum ersten nicht zu groß ist, gerne »ich auch« sagt, also das haben will, was das erste Kind besitzt. Diese Position, auf die Gesellschaft übertragen, ergibt eine besondere Ehrgeizhaltung, bei der immer gegen andere, in sozialer oberer Nahdistanz, Eifersucht entwickelt wird. Umgekehrt hat das erste Kind seine durch das zweite bedrohte familiäre Position zu verteidigen. Investiert später das erwachsene Kind seine Affekte in die Gesellschaft, dann verteidigt es sich primär gegen nachdrängende Personen in sozialen Nahdistanzen. Sein Blick ist weniger auf jene ihm nahen oberen Gruppen gerichtet als auf jene ihm nahen unteren Gruppen. Ein also primär konservativer Typ.

DIE ÖDIPALDYNAMIK IN DER GESELLSCHAFT#

Ursprünglich umsorgt und umhegt, wächst das Kind unmündig heran; in einem Wachstumsprozeß, der allerdings notwendig die Forderung nach zunächst selbständiger leiblicher und dann immer mehr geistiger Eigenexistenz beinhaltet. Das Ja-sagen zu dieser Eigenexistenz von Seiten der Autorität, ohne daß sie ihr abgerungen wird, ist zugleich ein Ja zum schöpferisch Neuen, Eigenen und doch Anderen. Die Aufgabe der Autorität ist freudiges Ja-sagen zu dem Neuen, Kommenden, das Ja-sagen zu Selbständigkeit, Mündigkeit, souveräner Existenz. Dort, wo eine solche Autorität vorliegt, gibt es keine Revolution

Die Bejahung der Aufstiegsdynamik aus Freude über das Schöpferische und Neue, die Anteilnahme am Aufsteigenden und die Stützung des kleinen schmutzigen Kindes sind wichtig für die gute Beziehung vom Untergebenen zur Autorität.

Die positivnegative Dialektik von guter und böser Autorität begleitet den einzelnen Menschen und die einzelnen Menschengruppen im Lauf ihrer gesamten Existenz. Böse ist an einer Autorität das Sichverschließen gegenüber der unteren, kleinen Existenz, gut das Sich-Eröffnen ihren echten Anliegen gegenüber. Jede Autorität verschließt sich, wenn sie das Kind dumm und infantil halten möchte. Diese Haltung nennen wir nach Gustav H. Graber: Sohnkomplex (42).

Der Gegensatz läßt sich also auf die Formel bringen: Infanilhalten oder Bejahen des Erwachsenwerdens. Eine Autorität, die das Erwachsenwerden bejaht, sieht die Trennungslinien zwischen Kind und Erwachsenen als eine relative Linie an und arbeitet durch das Heraufholen auf ihr Verschwinden hin. Sobald das Kind erwachsen ist, verschwinden dann die Trennungslinien ganz. Die bisherigen Autoritäten werden zu gleichberechtigten Partnern, die Achtung vor ihnen bleibt. Die Eltern sind liebe, gleichberechtigte Freunde, deren Rat und Erfahrung noch Geltung haben.

Alle fundamentalen Dualstrukturen in der Gesellschaft, die irgendeinen Gegensatz beinhalten, stellen eine Realität dar, deren Überbrückung von oben her - gegen den Sohnkomplex - vollzogen werden muß. Man muß versuchen, von oben nach unten entgegenzukommen, um die Unteren zu sich hinaufzuziehen. Der Sohnkomplex, die Angst, von den Nachdrängenden überrundet zu werden, treibt in jedem Rangvorzug sein Unwesen und erschwert die Bemühungen echter väterlicher Autoritäten. Diese Fakten gehören zu den zentralen Feststellungen dieser Arbeit.

Fs ist nicht Sache der Intellektuellen, die Nichtintellektuellen dumm zu halten, vielmehr sie zu intellektualisieren, also Bildung im steigenden Maß zu vermitteln. Ebenso ist es Sache der Vermögenden, Sinn für Vermögen und seine adäquate Verwendung nach unten zu tragen, Vermögensbildung zu unterstützen und einer Hebung des Lebensstandards Nachdruck zu verleihen. Man muß nur diese Frage im Zusammenhang sehen. Der Sohnkomplex der Väter entsteht aus der - mehr oder weniger uneingestandenen - Angst, vom Sohn übertrumpft zu werden. Es ist die Angst vor der Potentialität des Kindes, das vielleicht die Möglichkeit in sich trägt, sich überlegen zu erweisen. Bei schwacher Potenz des Vaters ist es naheliegend, daß er die Potentialität des Kindes fürchtet.

In diesem Fall kann man in einem Übertragenen Sinn von einem Kastrationswunsch der impotenten Autoritäten sprechen, die die Aufstiegspotentialität der Unteren fürchten und daher deren produktive Entwicklungsfähigkeit abzuschneiden trachten. Daß sich diese Kastrationswünsche nicht nur unbewußt gegen die schöpferisch-geistige Kraft richten, sondern auch eine Realität im wörtlichen Sinn haben, werden wir später bei der Behandlung der Ideologien besonders klar zeigen können. Dies ist auch verständlich, wenn wir uns vor Augen führen, daß die sexuelle Potenz beim Vater geringer wird, die der Söhne jedoch zunimmt. Die Angst, der Frau gegenüber ins Hintertreffen zu geraten, führt zu den Kastrationswünschen nach unten, um den inzestuösen Tendenzen der Söhne zuvorzukommen.

Das seit Freud bekannte, von ihm jedoch einseitig gegen das Kind gesehene Ödipaldreieck ist folgendermaßen strukturiert:

Bild 'oedi1'


Bild 'oedi2'


Noch extremer gesehen, wird der Kastrationswunsch zum Todeswunsch. Der Oberpositionelle hat, statt den Aufstieg der unteren Schichten zu wünschen, Angst, vom Unterlegenen, der jedoch die erhöhte Entwicklungspotentialität besitzt, überrundet zu werden. Er hat aber auch auf Grund eines Sohnkomplexinvestments Angst, die Frau bzw. die Ersatzobjekte an den Jüngeren und Potenteren zu verlieren. Mit Investment meinen wir das Hereintragen infantiler Konfliktsituationen in meist wesentlich kompliziertere gesellschaftliche Beziehungen. Die Sublimation der Kastrationswünsche stellen nun die verschiedenen Entwicklungsbremsen dar. Wir können diese Haltung unfreundlich die Kastrationswünsche der Impotenten nennen. Sie spielen in diversen Prüfungssadismen eine entscheidende Rolle. Es gibt positive Pädagogen, die den Aufstieg, die Entwicklung ihrer Schüler wollen, bejahen, und jene, die sie uneingestandenermaßen verneinen und immer wieder ihre eigene Überlegenheit demonstrativ vorführen.

Betrachten wir nun die Problematik umgekehrt, vom Sohn aus. Von diesem, meist jedoch reaktiv in der Aggression, entsteht als Antwort auf den Sohnkomplex der Väter ein Vaterkomplex. Der Vater ist im Besitz der Mutter, auf deren Besitz sich nun das kindliche Streben richtet. Dieser inzestuöse Mutterbesitzwunsch sucht sein Ziel jedoch über eine Identifikation mit dem Vater, das heißt, so wie der Vater will der Sohn die Mutter besitzen (43). Der böse Vater, der die Mutter besitzt, soll entfernt - Todeswunsch - oder wenigstens kastriert werden. Der ödipalsadismus richtet sich gegen den Vater, dabei geht es um den alleinigen Besitz der Mutter:

Bild 'oedi3'


Da die Mutter ursprünglich als Inbegriff des Weiblichen erlebt wird, sieht es so aus, als ob der Vater die Frau als solche besitzen würde und der Sohn nichts.

Tatsächlich glauben, auf Grund dieser infantilen Annahme, Oberkastige häufig das Recht auf mehrere Frauen zu besitzen. Sie haben oft eine oberkastige Frau und daneben mehrere unterkastige. Während sie dem Unterkastigcn nur das Recht auf »zusätzlichen« Besitz der unterkastigen Frau zugestehen, haben sie das ausschließliche Recht auf die oberkastige und das mit dem Unterkastigen geteilte auf die unterkastige Frau. De facto hat im allgemeinen der jeweils Oberkastige größere Chancen bei den Frauen, ähnlich wie die Mutter primär den Vater als Mann für voll nimmt.

Nun ist auch der Besitz einer schönen Frau eine Auszeichnung. So wechselten viele NS-Größcn, nachdem sie an die Macht gekommen waren, ihre Frauen gegen Mannequins aus.

Kehren wir zu den Unterkastigen zurück: um der Frau willen richten sich ihre Aggressionen gegen die oberen Schichten, die sich, wenn es sich um Vermögende handelt, mehrere Frauen »leisten können« und besser in der Lage sind, sie zu »befriedigen« (2/507), ganz abgesehen von der körperlichen Kraft. Wir zitierten schon den Ausspruch von 1/302:

»Stalin, einer der größten Diktatoren, er hatte sechs Frauen.«

Die Tendenz der Frau zu den Oberkasten hin erweckt große Ressentiments, besonders deshalb, weil auch die Oberkasten in einer Konkurrenzsituation ihre Oberposition entsprechend einsetzen. So wird die Ödipaldynamik aktiviert. Es kommt zu sadistischen Affekten von Seiten der Unterkastigen und sadistischen Abwehrreaktionen von seiten der Oberkastigen. Da wir später eine Reihe von Beispielen mit Ödipalinvestments und Frauenkampfmotiven bringen werden, wollen wir uns hier mit einem einzigen begnügen, und zwar einem aus der neueren mitteleuropäischen Politik.

In einem Dorf, das praktisch seit Existenz des allgemeinen Wahlrechts zum weitaus größten Teil christlich wählte, entschied sich plötzlich bei einer Wahl der Großteil der traditionellen Bauernschaft für die Linkspartei. Entsprechende Untersuchungen ergaben, daß der konservative Bürgermeistersohn ein Verhältnis mit einem armen Mädchen begonnen hatte und dieses, als es von ihm ein Kind erwartete, nicht heiratete. Alle sonst politisch bedeutungsvollen Momente spielten für einen Großteil der Bevölkerung plötzlich keine Rolle mehr. Kein Wirtschaftskurs interessierte, auch nicht die christliche Tradition einer Partei, die natürlich gerade in diesem Punkt, wo sich einer ihrer Vertreter als unchristlich erwies, keine Rolle spielen konnte. Mit der Linkswahl wurde der Bürgermeistersohn quasi »kastriert«, seiner Macht und somit seiner Potenz beraubt.

Der Einsatz von Propagandamethoden mit ödipalen Grundakzenten ist sehr gefährlich, weil sie Impulse wecken wie Kastrations- und Vergeltungswünsche, die außerordentlich verrohend auf die politischen Sitten wirken.

Der Potenzkampf, der beim Sieg der Revolution in der Vergewaltigung der Frauen gipfelt und in der Kastration des Vaters oder - in der Gegenrevolution - des Sohnes (der sadistische Kern des Sohnkomplexes), wird oft mit den grausamsten Mitteln geführt. Im Sohnkomplex fürchtet der Vater die Potentialität des Sohnes und will sie rechtzeitig verringern. Er erfindet auch entsprechende Theorien über die konstitutionelle, immerwährende Impotenz» des Sohnes.

Im ursprünglich hethitisch-churritischen Mythos - er wurde von den Griechen übernommen - von Uranos, Chronos und Zeus zeigen sich interessante Aspekte der Revolutionsdynamik. Wir müssen bei ihm vor allem die in der ödipalen Konstellation entstehenden Schuldgefühle beachten: Uranos hat auf Grund eines Sohnkomplexes seine Söhne, die Titanen, unterdrückt. Einer seiner Söhne, Chronos, kastriert den Vater mit einer diamantenen Sichel und tötet ihn schließlich. Chronos hat nach der Tat Schuldgefühle und Angst, in seinen Söhnen könnten dem Vater Rächer erstehen, die Söhne könnten mit ihm das gleiche tun, was er mit seinem Vater getan hat. Daher verschlingt er jedes Kind, das er gezeugt und seine Frau geboren hatte, und gewinnt damit seine Frau zum Feind. Diese gibt ihm anstelle des letzten Kindes einen in Windeln gewickelten Stein zum Schlucken. Chronos verfällt dieser Täuschung. Diese Fehlleistung wäre aus seinem Strafbedürfnis zu erklären, das aus seinem Unbewußten - mit der Frau übereinstimmend - arrangierend eingreift. Zeus, herangewachsen, stürzt den Vater, tötet ihn jedoch nicht und kastriert ihn auch nicht, läßt ihn aber alle Kinder wieder ausspeien. Zeus gibt Chronos sogar - quasi als Ausgedinge - die Insel der Seligen als Herrschaftsgebiet. Da Zeus aufhört zu töten, durchbricht er den Zirkel von Schuld und sadistischer Aggression und schafft die Grundlage zu einer - sadismusfreien - Herrschaft (44). Wir erkennen hier die tiefenpsychologische Fundierung der Revolutionsdynarnik Daß auch eine Rivalität zwischen Mutter und Tochter im Blick auf den Vater besteht, ist bekannt. Sie veranlaßt viele Mütter darauf zu drängen, daß die Tochter »unter die Haube« kommt. Das Dreieck lagert folgendermaßen:

Bild 'oedi4'


Die Folge wäre der Sterilitäts- und Todeswunsch und entsprechende Sublimationsformen, wie der Wunsch, daß die andere nicht genug anziehend sei. In die Gesellschaft investiert, zeigen sich Mutter- und Tochterkomplexe im Kampf um den Mann; dabei meint die oberkastige Frau das alleinige Recht auf Faszinationskraft im Blick auf den oberkastigen Mann zu haben. Zumindest darf sie allein ihn heiraten. Umgekehrt schmeichelt die Huldigung unterkastiger Männer, doch wird sie großartig übersehen.

Die unterkastige Frau hingegen genießt einen Triumph besonderer Art, wenn es ihr gelingt, einen oberkastigen Mann zu »erobern«. Sie ist stärker als die Mutter. Von den oberkastigen Frauen wird sie jedoch als »unverschämte Person« angesehen.

Dieser Tatbestand veranlaßt uns, nochmals zu den Männern zurückzukehren: wenn es einem unterkastigen Mann gelingt, eine oberkastige Frau zu erobern, ja sie einem Oberkastigen wegzunehmen, so gilt dies als besondere Heldentat (»Lady Chatterly und ihre Liebhaber« 45).