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Wind#

Wetterhahn

Die Meteorologie bezeichnet die Stärke der "gerichteten stärkeren Luftbewegung in der Atmosphäre" auf einer zwölfteiligen Skala (2 bis 5 - Brise, 6 bis 8 - Wind, 9 bis 11 - Sturm, 12 - Orkan). 

In der Bibel wird das Wirken des Heiligen Geistes mit dem Wind verglichen (Joh 3,8). Im Matthäusevangelium gebietet Jesus dem Sturm (Mt 14,22-33). Für den Propheten Kohelet in der 2. Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts ist alles im Leben "Windhauch". Aus früheren Zeiten ist der Glaube an Windgottheiten bekannt. Im populären Glauben dachte man sich auch Dämonen (z.B. Windsbraut) im Wind. In Niederösterreich beachtete man die Wind- und Wassertage. Im Brauch wurden dem Element Opfer gebracht, wie beim Windfüttern in der Thomasnacht. Bei Sturm und Unwetter stellten die Frauen Mehl, Grieß, Brotbrösel, Salz oder Asche zum Haus und ließen sie vom Wind verblasen. Zur Weihnachtszeit oder am Blasiustag legte der Bauer Brot als Elementeopfer ins Baumgeäst.

 

Die Windfahne ist das älteste Hilfsmittel der Meteorologen, die erste soll sich um 35 v. Chr. in Athen befunden haben. Viele Kirchen tragen Windfahnen, deren Umrisse Wappen, Tiere oder Heilige zeigen. Besondere Verbreitung kam dem Hahn als "Tagkünder" zu. War das Kirchendach gedeckt, durften die Arbeiter mit dem Wetterhahn heischen gehen. 


Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 974 f
Arthur Haberlandt: Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Wien 1959. Bd. 2/S. 60 f

Bild:
Der Wetterhahn zeigt die Windrichtung an. Foto: Alfred Wolf