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vom 19.03.2019, aktuelle Version,

Gefecht bei Tauberbischofsheim

Gefechte bei Tauberbischofsheim

Gefechtsfeld von Bischofsheim und Werbach
Datum 24. Juli 1866
Ort Bischofsheim, Baden
Ausgang Sieg Preußens
Folgen Waffenstillstand in Würzburg am 30. Juli 1866
Konfliktparteien

Preussen Konigreich  Preußen

Wurttemberg  Württemberg
Baden  Baden
Großherzogtum Hessen  Hessen
Osterreich Kaisertum  Österreich
Herzogtum Nassau  Nassau

Befehlshaber

Preussen Konigreich Edwin von Manteuffel

Großherzogtum Hessen Alexander von Hessen-Darmstadt

Truppenstärke
60.000 Soldaten VIII. Bundeskorps (42.000 Soldaten)
Verluste

16 Tote
107 Verwundete
3 vermisst/gefangen
126 gesamt

62 Tote
455 Verwundete
192 vermisst/gefangen
709 gesamt[1]

Das Gefecht bei Tauberbischofsheim fand während des Deutschen Krieges im Rahmen des Mainfeldzugs am 24. Juli 1866 zwischen Preußen und der deutschen Bundesarmee statt.

Geschichte

Ausgangssituation

Nach seinem Einmarsch in Frankfurt wurde der Befehlshaber der preußischen Mainarmee Vogel von Falckenstein abberufen und durch Edwin von Manteuffel ersetzt. Außerdem wurde die Armee auf 60.000 Mann verstärkt. Nach Überschreitung des Odenwalds kam es bis zum 24. Juli zu Gefechten mit badischen, hessischen und württembergischen Verbänden des VIII. Korps der Bundesarmee bei Hundheim, Werbach und Tauberbischofsheim.

Das aus vier Divisionen bestehende VIII. Bundeskorps unter dem Befehl von Alexander von Hessen-Darmstadt verteilte sich am Tag des Gefechts auf folgende Orte:

  1. (württembergische) Division bei Tauberbischofsheim,
  2. (badische) Division bei Werbach,
  3. (großherzoglich hessische) Division bei Großrinderfeld und
  4. (österreichisch-nassauische) Division bei Grünsfeld-Paimar.

Gefecht

Stab der Kgl. Württ. Felddivision bei Tauberbischofsheim
Württembergische Artillerie im Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 am Ostufer der Tauber (nach einer Zeichnung von Friedrich Kaiser)

Beim eigentlichen Gefecht am 24. Juli 1866 (drei Wochen nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Königgrätz)[2] in Tauberbischofsheim begegneten sich die preußische 13. Division unter Befehl von General von Goeben sowie die Württembergischen 1. Division unter dem Kommando von Generalleutnant Oskar von Hardegg und Generalmajor Eduard von Kallee als Chef des Generalstabs. Die Preußen konnten die Württemberger dank ihrer überlegenen Feuerkraft zurückdrängen. Die Gesamtverluste auf Seiten der Preußen wurden mit 126 beziffert, darunter 16 Tote, diejenigen des VIII. Bundeskorps mit 709, darunter 62 Gefallene.[1]

Nach dem Gefecht wurde das VIII. Bundeskorps hinter die Tauber zurückgeworfen und vereinte sich mit den aus Würzburg heranrückenden bayerischen Truppen. In Würzburg wurde am 30. Juli 1866 ein Waffenstillstand vereinbart.

Ordre de Bataille des VIII. Bundes-Armee-Korps in zeitgenössischer Darstellung:

Ordre de Bataille der preußischen Main-Armee in zeitgenössischer Darstellung:

Württembergisches Kriegerdenkmal

König Karl I. von Württemberg ließ über einem Massengrab württembergischer Gefallener ein Denkmal errichten, auf dem alle in diesem Gefecht gefallenen Württemberger namentlich aufgeführt werden. Am ersten Jahrestag der Schlacht, dem 24. Juli 1867, wurde es eingeweiht.

Literatur

  • Eberhard Birk: „Auf Euch ruht das Heil meines theuern Württemberg!“. Das Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 im Spiegel der württembergischen Heeresgeschichte des 19. Jahrhunderts. Hartmann, Miles-Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-945861-31-8.
  • Gotthold Börner: Winnenden in Sage und Geschichte. (1923), Neuausgabe Verlag W. Halder, Winnenden 1999, ISBN 3-00-004918-5. (Kapitel 98. Kriegsgefangen bei Tauberbischofsheim. Erinnerungen des verstorbenen alten Schuhmachers Groß aus dem 66er Feldzug.)
  • Jens Florian Ebert: Der Deutsche Krieg von 1866. Der Einsatz der königlich württembergischen Felddivision vor 150 Jahren mit besonderer Berücksichtigung des Gefechts von Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 und den dabei gefallenen Soldaten aus dem heutigen Landkreis Tuttlingen und den diesen angrenzenden Kreisen 139 (darin über das Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 ausführlich S. 139–147). In: Tuttlinger Heimatblätter. NF 79 (2016) S. 125–165.
  • Heinz Helmert, Hans-Jürgen Usczeck: Preußischdeutsche Kriege von 1864 bis 1871. Militärischer Verlauf. 6. überarbeitete Auflage. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1988, ISBN 3-327-00222-3.
  • Hans-Joachim Harder: Militärgeschichtliches Handbuch Baden-Württemberg. Hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Kohlhammer, Stuttgart 1987, ISBN 3-17-009856-X, S. 69–70, 105–106, 357.
  • Julius Berberich: Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks. M. Zöller's Buchhandlung und Buchdruckerei, Tauberbischofsheim 1895 (Faksimile-Druck: Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags-GmbH, Tauberbischofsheim 1984), X. Die Schlacht von Tauberbischofsheim 1866. S. 161–174.
  • Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabs (Hrsg.): Der Feldzug von 1866 in Deutschland. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1867.
  • Plan des Gefechtsfeldes von Tauber-Bischofsheim und Werbach (Kartographisches Material vom 24. Juli 1866).
  Commons: Gefecht bei Tauberbischofsheim  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1 2 Österreichs Kämpfe im Jahre 1866. Nach Feldacten bearbeitet durch das k.k. Generalstabs-Bureau für Kriegsgeschichte. Fünfter Band. Wien 1869, Kapitel: Die Kriegsereignisse in Westdeutschland im Jahre 1866, III. Abschnitt, S. 141 (scan S. 315) digitalised
  2. bereits am 22. Juli 1866 hatten Preußen und Österreich eine Waffenruhe vereinbart um einen Waffenstillstand auszuhandeln, der dann am 26. Juli abgeschlossen wurde